Bundesliga

Freiburg hadert mit der "sehr bitteren" Niederlage

Sport-Club nutzt nur eine der guten Chancen in der ersten Hälfte

Freiburg hadert mit der "sehr bitteren" Niederlage

Frustriert trotz guter Leistung: Die Freiburger um Lucas Höler.

Frustriert trotz guter Leistung: Die Freiburger um Lucas Höler. imago images

Im Hinspiel gegen die Borussia hatte SC-Trainer Christian Streich in den ersten 45 Minuten "eine der besten Halbzeiten der Saison" gesehen, und das traf auch auf die erste Hälfte des Rückspiels in Mönchengladbach zu. Dass es trotz bester Chancen nur zu einem Tor des formstarken Roland Sallai auf Vorlage von Ermedin Demirovic reichte, die Freiburger in der zweiten Hälfte innerhalb weniger Minuten zwei Tore von Marcus Thuram kassierten und am Ende ihr vermeintlicher Ausgleich wegen einer minimalen Abseitsposition nicht zählte, kommentierten sie in nahezu identischem Wortlaut. "Sehr bitter" nannten es Streich und Torwart Florian Müller und Demirovic hatte "lange nicht mehr so eine unverdiente Niederlage gesehen".

Mit dem 3-4-3 hatte Streich zunächst genau das richtige Mittel gegen die Viererkette der Gladbacher gewählt. Der Sport-Club konnte immer wieder über die Außenspieler angreifen und in gefährliche Räume vordringen. "Vorne haben wir sehr gut die Bälle gehalten, das war eine herausragende erste Halbzeit", sagte Christian Günter am DAZN-Mikrofon, der den Treffer über seine linke Seite eingeleitet hatte, "aber schlussendlich musste ein Tor mehr rauskommen." Das hätte entweder Sallai machen können, der an Torwart Sommer scheiterte, oder Lucas Höler, dessen Schuss in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nur um Millimeter nicht in ganzem Umfang hinter der Linie war, als ihn Sommer da noch wegkratzte.

SC Freiburg - Vereinsdaten
SC Freiburg

Gründungsdatum

30.05.1904

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Bundesliga - 27. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
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2
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3
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54

Streich ärgert sich über VAR-Entscheidung

Höler hatte damit ähnliches Pech wie im Hinspiel, in dem er frei vor dem Torwart den Pfosten traf, und den Nachschuss übers Tor setzte. Im Rückspiel kam zu seinem knapp nicht erzielten Treffer noch eine Szene in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte, als er mit der Hacke Zentimeter im Abseits stand, bevor Keven Schlotterbeck nach mehreren weiteren Stationen den nach Videobeweis aberkannten Ausgleich erzielte. "Dass es nach einer Hacke und fünf Pässen später immer noch Abseits ist, okay... da müssen wir mit leben", zeigte sich Streich bei DAZN angesäuert.

Erst in der Schlussphase hatte der Sport-Club wieder Chancen. Davor hatte Gladbach mit einer Umstellung auf eine Dreierkette für ein anderes Spiel gesorgt, in dem der SC nicht mehr die Räume fand. Der Ausgleich für die Borussia war dennoch glücklich, weil Baptiste Santamaria den Ball für Müller unhaltbar ablenkte. "Dann fängst du eine abgefälschte Murmel, und dann ist es ein Spiel, bei dem in der ersten Halbzeit wohl niemand gedacht hat, dass wir das noch verlieren", ärgerte sich Günter. Beim zweiten Treffer von Thuram war SC-Keeper Müller weit aus dem Tor gekommen, und erklärte später auch warum: "Der Ball war sehr hart gespielt, er konnte ihn gerade so annehmen, dass er perfekt in den Lauf rollt. Ich habe spekuliert, dass er nicht dran kommt, und dann ist es schwierig, dann komme ich nicht mehr zurück."

Personalprobleme gegen Bielefeld

Dennoch blickten die Freiburger auch schon kämpferisch voraus auf den Saisonendspurt. "Es ist kein Beinbruch, in den nächsten Wochen kommen Gegner, da müssen wir genau so spielen, dann werden wir noch mehr Punkte holen", war sich Günter sicher. Und Müller verwies auf die Hinrunde, "da haben wir fünfmal am Stück gewonnen", genau gegen die Gegner, die jetzt kommen. In Bielefeld hat der Sport-Club allerdings ein Personalproblem in der Offensive, Demirovic und Höler haben in Gladbach ihre fünfte Gelbe Karte gesehen, und Vincenzo Grifo dürfte nach seinem positiven Coronatest auch weiterhin fehlen.

Daniela Frahm