Freiburgs Trainer Christian Streich stellte seine Elf deutlich defensiver auf als noch beim 1:1 in Hoffenheim. Der offensive Terrazzino (nicht im Kader) wurde durch Innenverteidiger Lienhart ersetzt.
Bayern-Coach Jupp Heynckes nahm in seiner Startformation sechs Änderungen vor, nachdem die FCB-Siegesserie beim 0:0 gegen Hertha BSC gerissen war. Ribéry musste krankheitsbedingt passen und wurde auf dem linken Flügel durch Bernat ersetzt. Außerdem spielten Kimmich, Boateng, Vidal, Tolisso und Wagner für Rafinha, Süle, Martinez, Robben und Lewandowski (alle Bank).
In der Anfangsphase zeigte sich Heynckes' Team durchaus beeindruckt von der forschen Spielweise der Freiburger, die sich keineswegs versteckten und in Person von Höler gar die Großchance zur Führung hatten. Der Winter-Neuzugang scheiterte nach Traumpass von Haberer aber freistehend an Ulreich (12.). Erst nach rund 20 Minuten kam der Rekordmeister besser ins Spiel, Schwolow vereitelte gegen Thiago (22.).
Müller unorthodox, Tolisso schussgewaltig
Dann war es Müller, der in gewohnt unorthodoxer Manier den Führungstreffer für die Münchner erzwang. Einen starken Diagonalball von Hummels wollte der Nationalspieler im Strafraum in die Mitte ablegen, von Söyüncüs Hacke fiel der Ball wieder Müller vor die Füße, der den Ball reaktionsschnell zurück in die Gefahrenzone spitzelte. Von Schwolows Oberschenkel prallte der Ball hinter die Linie - ein Billardtor zur Führung (25.).
Bundesliga, 25. Spieltag
Deutlich sehenswerter war das, was folgte: Tolisso nahm einen Querpass von Thiago an und schweißte ihn aus knapp 30 Metern unhaltbar für Schowolow ins rechte Eck - das 2:0 (28.). Kurz darauf verpasste Thiago nach feiner Vorarbeit von Bernat gar das dritte Tor für die Bayern, die sich nun eine deutliche Feldüberlegenheit erspielten (31.).
Streich versuchte, dem bayerischen Lauf Einhalt zu gebieten, brachte in der Halbzeitpause Höfler und Kath und stellte von Dreier-auf Viererkette um. Zunächst durchaus mit Erfolg: Die Badener konnten das Geschehen zumindest in der Anfangsphase wieder ausgeglichen gestalten.
Tor Nummer 102: Müller schließt zu Hoeneß auf
Dann machten die Bayern wieder ernst: Bernat war nach Stellungsfehler von Stenzel links durch und legte in die Mitte, wo Müller noch verpasste, Wagner jedoch zum 0:3 abstaubte (54.). Nachdem der agile Bernat zwei weitere Möglichkeiten ungenutzt ließ (57., 63.), war es schließlich Müller, der nach einer schnell ausgeführten Ecke von Kimmich das vierte Tor markierte (69.). Mit seinem 102. Bundesligatreffer zog Müller außerdem mit Dieter Hoeneß in der ewigen Torjägerliste des FC Bayern gleich. Vor den beiden rangieren nur noch Gerd Müller (365), Karl-Heinz Rummenigge (162) und Roland Wohlfarth (119).
Durch den 23. Sieg im 26. Pflichtspiel unter Heynckes haben die Münchner nun 20 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten FC Schalke 04. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) können die Bayern zuhause gegen den HSV einen weiteren Schritt in Richtung frühzeitige Meisterschaft machen. Zur gleichen Zeit tritt Freiburg bei Hertha BSC an.