Eintracht-Trainer Oliver Glasner brachte nach dem 3:1-Auswärtserfolg in Stuttgart zweimal neues Personal, anstelle von Jakic und Sow kamen Pellegrini und Lindström zum Zug.
Auch Unions Coach Urs Fischer, der seinen Vertrag bei den Eisernen verlängert hat, setzte im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Wolfsburg auf ein neues Duo: Jaeckel und Thorsby durften für Knoche und Schäfer ran.
Es war ein vorsichtiger Start in Frankfurt, beide Teams scheuten zunächst das Risiko und tasteten sich ins Spiel hinein. Dass die Berliner gedachten, etwas mitzunehmen, wie Fischer vor dem Spiel wissen ließ, zeigte sich erstmals nach gut zehn Minuten, als ein langer Pressingmoment in eine erste Kopfballchance durch Jordan mündete (11.).
Götze veredelt Kolo Muanis überragende Vorarbeit
Eine tolle Einzelaktion von Kolo Muani mündete im Gegenzug in die Führung: Der Franzose dribbelte an Baumgartl und auch Diogo Leite vorbei, Götze verwertete die tolle Vorarbeit per Direktschuss aus neun Metern (12.).
Bundesliga - 8. spieltag
Die Köpenicker kamen zunächst nicht zur Entfaltung. Kluges Defensivverhalten und Zweikampfstärke der SGE, bei der Abwehrorganisator Hasebe mit Übersicht bestach, sowie viel Ballkontrolle der kontrollierenden Glasner-Elf verhinderten dies.
Und in der Offensive hatte Frankfurter Qualität zunächst vor allem einen Namen: Kolo Muani war einfach nicht zu bremsen, Pellegrini verzog nach dem nächsten Sololauf des quirligen Stürmers (22.).
Union versteckte sich keineswegs, kam in einer äußerst unterhaltsamen ersten Hälfte aber nur selten zum Zug. Eher zufällig bei Haberers Fernschuss, Trapps erster und einziger Bewährungsprobe vor der Pause (28.).
Lindström nutzt Jaeckels Patzer
Gegen eine Eintracht, die Offensivlust nur so versprühte, kamen die Eisernen ein ums andere Mal in Bedrängnis. Lindström (30.) und Pellegrini (Latte, 36.) näherten sich dem 2:0 an, das schließlich Ersterer in seinem 50. Bundesligaspiel mit einem fulminanten Alleingang nach Jaeckels Fehler zum Pausenstand erzielte (42.).
Nach Wiederanpfiff agierte die SGE abwartender, stand etwas tiefer und setzte mehr auf Ballkontrolle, nicht ohne einzelne Attacken einzustreuen (Pellegrini, 54.). Die Gäste taten sich offensiv weiterhin schwer, dennoch hatten Haberer sowie Gießelmann die Doppelchance auf das 2:1 (55.).
Kolo Muani sieht Gelb-Rot
Die Berliner wollten liefern, Gießelmann scheiterte an Trapp (64.). Doch auch die Kreativität in einer nicht mehr so spektakulären zweiten Hälfte fehlte. Auch nach Kolo Muanis Gelb-Roter Karte - der Stürmer traf beim Versuch, am Ball zu bleiben, Schäfers Knöchel (68.) - brachte mehr Wucht durch diverse Einwechslungen gegen eine diszipliniert verteidigende Eintracht nicht das erhoffte Ergebnis in Form des Anschlusstores. Ergab sich doch eine Chance, wie bei Skarkes Knaller, war auf Trapp Verlass (79.).
Die Schlussphase war ein einziges Anrennen der Eisernen, doch das Abwehrbollwerk der leidenschaftlichen Glasner-Schützlinge hielt, Skarke verzweifelte in der Nachspielzeit erneut an Trapp (90.+4). So musste Union die erste Niederlage einstecken, bleibt nach Dortmunds Pleite in Köln aber dennoch Spitzenreiter.
Am Dienstag empfängt die Eintracht in der Champions League Tottenham (4. Oktober, 21 Uhr). Die Berliner treffen in der Europa League auswärts auf Malmö FF (Donnerstag, 6. Oktober, 18.45 Uhr). In der Bundesliga geht es für die Adler am Samstag nach Bochum (8. Oktober, 15.30 Uhr). Union schließt den 9. Spieltag mit einem Auswärtsspiel in Stuttgart ab (Sonntag, 9. Oktober, 19.30 Uhr).