Auf und davon: Mario Gomez enteilt Kyrgiakos und Chris und trifft zum 2:0. dpa
Frankfurts Trainer musste nach dem 2:2 in Leverkusen seine Anfangsformation auf zwei Positionen verändern: Für Spycher (Rot-Sperre) und Kapitän Jones (Schädigung des Außenmeniskus' im rechten Knie) begannen Chaftar und Huggel. VfB-Coach Armin Veh musste einmal mehr Kapitän Meira ersetzen: Der Portugiese, der sich beim 4:1-Erfolg gegen Bremen eine Quetschung in der Schienbeinmuskulatur zugezogen hatte, wurde durch Osorio vertreten.
Das Spiel in der Commerzbank-Arena begann mit einem Paukenschlag: Nach nicht einmal zwei Minuten ging der VfB durch Hilbert in Führung: Gomez, den Chaftar aus den Augen ließ, bediente – von Cacau auf der rechten Seite mustergültig frei gespielt – im Strafraum den Ex-Fürther, der aus acht Metern unbedrängt einnetzen konnte. Nach der frühen Führung begannen die Stuttgarter keineswegs, das Ergebnis zu verwalten und auf Sicherheit zu spielen, vielmehr drängten sie auf den zweiten Treffer – und bekamen ihn: Nach der Balleroberung durch Tasci im Mittelfeld gelangte das Leder über Cacau und Hitzlsperger zu Gomez. Der 21-jährige Jungnationalspieler behielt vor Nikolov die Nerven und überwand den Eintracht-Keeper aus elf Metern (16.).
Meier hätte nach einem schönen Querpass durch Streit von der rechten Seite fast direkt den Anschlusstreffer geschafft, jedoch hämmerte der 24-Jährige den Ball aus zehn Metern freistehend über die Latte (18.). In der Folge schlichen sich in das Spiel der Hessen mehr und mehr Fehler ein. Durch enge Deckung der Schwaben und Ungenauigkeiten ihrerseits wurden die Angriffe der Hausherren immer wieder frühzeitig gestoppt. Nur durch Standardsituationen konnten die Frankfurter des Öfteren Gefahr erzeugen: Erst prüfte Streit aus 18 Metern zentraler Position mit einem Freistoß Hildebrand. Dann schlug Streit die folgende Ecke gefährlich an den Fünfmeterraum, doch Vasoski traf freistehend den Ball nicht (37.).
Der 22. Spieltag
Kurz vor der Pause verpasste Stuttgart den Gastgebern den endgültigen Knock-out. Wieder ging ein Abwehrfehler der Frankfurter voraus, Ochs ließ sich auf der linken Außenbahn von Magnin ausspielen. Der Schweizer flankte scharf und mit viel Übersicht an den zweiten Pfosten, wo Osorio unbedrängt sein erstes Bundesliga-Tor erzielen und den Halbzeitstand herstellen konnte (44.).
Nach dem Seitenwechsel zogen sich die Gäste weiterhin nicht zurück, sondern wollten die Führung ausbauen. Fehlpässe im Vorwärtsgang luden Stuttgart immer wieder zum Kontern ein (Hitzlsperger, 48.; Gomez, 52.). Glück hatten die Veh-Schützlinge dann aber nach 56 Minuten: Nachdem sich Huggel auf der rechten Seite durchgesetzt und zurücklegt hatte, scheiterte der herangeeilte Kyrgiakos erst am rechten Pfosten, dann an Hildebrand, der klasse reagierte. Amanatidis’ Abstauber schließlich wurde wegen Abseits nicht anerkannt.
Nummer drei und Nummer eins: Ricardo Osorio bejubelt sein erstes Bundesliga-Tor und das 3:0. dpa
Dies sollte jedoch die letzte große Chance der Begegnung für längere Zeit bleiben. Stuttgart tat nun nicht mehr als nötig, die Eintracht fiel mehr durch Frustfouls als durch konstruktives Offensivspiel auf – oder durch Übermotiviertheit: Huggel brachte Gomez von hinten im Strafraum zu Fall, Hitzlsperger trat zum fälligen Elfmeter an, verwandelte aber erst im Nachschuss. Nikolov hatte zuvor noch gehalten (78.). Der VfB spielte die Partie nun locker herunter und fuhr letztlich einen zwar verdienten, jedoch um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallenen Erfolg ein.
Frankfurt ist nun seit sieben Spielen ohne Sieg und muss unbedingt am Samstag in Hamburg punkten, um nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel zu geraten. Stuttgarts Höhenflug geht dagegen weiter. Die Schwaben können nun nach dem vierten Sieg hintereinander entspannt die Heimaufgabe gegen Hertha BSC am kommenden Freitag angehen.