Augen zu, Arme raus: Dortmunds Nelson Valdez (l.) im Duell mit Gladbachs Marcell Jansen. dpa
Dortmunds Trainer Jürgen Röber ersetzte Dede, der bei der 0:3-Niederlage in Hamburg die Rote Karte gesehen hatte, durch Pienaar. Zudem begann Ricken für Sahin, der nach seinem erlittenen Bluterguss im Knie nur auf der Bank Platz nahm. Röbers Gegenüber Jos Luhukay vertraute auf seine elf "Fohlen", die beim 0:0 gegen Aachen von Beginn an aufgelaufen waren.
Schon in den ersten Minuten wurde klar, dass die Dortmunder sich viel vorgenommen hatten – besonders das, was sie in den letzten drei Partien vermissen ließen: Tore. Aggressiv wurde schon die Abwehrreihe der Gäste unter Druck gesetzt. Vor dem Strafraum waren die Aktionen der Hausherren jedoch zunächst zu ungenau. Gladbach war in der Anfangsviertelstunde allein auf die Defensive bedacht.
Pienaar und Tinga waren immer wieder bemüht, schnell in die Spitze zu spielen – und Letzterer fand nach 19 Minuten die Lücke: Der Brasilianer schickte Frei, der in der rechten Strafraumhälfte seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte und sicher, flach vollstreckte. Auch in der Folge ließen die Dortmunder nicht nach und spielten weiterhin Forechecking, das die Gladbacher nicht zur Entfaltung kommen ließ. Erst in den letzten gut zehn Minuten vor der Halbzeitpause konnte sich die Borussia vom Niederrhein ein wenig aus der Dortmunder Umklammerung lösen, auch weil die Röber-Schützlinge nicht mehr so konsequent ihre Gegenspieler beschäftigten wie noch zu Beginn. Dennoch blieb es bei der knappen, aber verdienten Führung für den BVB zur Pause.
Der 22. Spieltag
Die Borussia aus Mönchengladbach kam wie verwandelt aus der Kabine und zog nun das Spiel auf, das Dortmund die Halbzeitführung ermöglichte: Durch konsequentes Pressing wollte die Luhukay-Elf den Ausgleich erzwingen. Zwar hätte Frei nach Zuspiel von Pienaar, der von Ricken in der rechten Strafraumhälfte frei gespielt worden war, seinen zweiten Treffer nachlegen können – Keller parierte klasse (54.) –, doch auch die Gäste erspielten sich ihre erste Großchance in der Partie: Deluras Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld legte Gohouri am zweiten Pfosten schön zu Zé Antonio ab – dessen Kopfball kratzte Weidenfeller aber grandios von der Linie (55.).
Es entwickelte sich nun eine offene Begegnung, in der beide Teams ihre Möglichkeiten hatten. Die größte gehörte einmal mehr Frei: Aus 17 Metern halblinker Position hob er einen Freistoß mit rechts über die Mauer an die Unterkante der Latte und verpasste so nur knapp sein zehntes Saisontor (59.). Die "Fohlen" ließen offensiv etwas nach, der BVB wachte durch die beiden Frei-Chancen wieder auf. Aufregung dann nach 72 Minuten: Smolarek, der in der rechten Strafraumhälfte durch war, legte zurück an den Fünfmeterraum zu Frei, in dessen Schuss sich Zé Antonio warf – und das Leder wohl mit der Hand abwehrte. Schiedsrichter Markus Schmidt ließ die Partie weiterlaufen.
Sein neuntes, Dortmunds einziges Tor: Alexander Frei dreht jubelnd ab. dpa
Das Spiel wurde nun immer zehrfahrener und war von zahlreichen Unterbrechungen und viel Hektik geprägt. Dies half allerdings den Hausherren mehr als den Gästen, sodass der BVB einen auf Grund der ersten Halbzeit verdienten, aber in den letzten Minuten auch erzitterten 1:0-Erfolg einfahren konnte.
Dortmund, das durch den Sieg ein tieferes Hereinrutschen in den Abstiegskampf verhindert, kann nun ohne den ganz großen Druck am kommenden Samstag in Hannover antreten. Gladbach, das nun auf dem letzten Platz angekommen ist, muss dagegen am nächsten Sonntag gegen Bremen viel mehr zeigen, um den erhofften Befreiungsschlag im Tabellenkeller endlich feiern zu können.