Vereins-Negativrekord abgewendet: Mit dem Erfolg gegen Bochum hat Eintracht Frankfurt die ersten Rückrundenpunkte zu Hause gesammelt und die fünfte Heimpleite in Folge vermieden.
Kamada knapp vorbei - Polter wuchtig
Bereits nach zwei Minuten hätte die nach dem 2:1 bei Betis Sevilla von Eintracht-Trainer Oliver Glasner unveränderte Startelf in Führung gehen können - doch Kamada setzte den Ball knapp am Tor vorbei. Früh war deswegen aber klar: die SGE begann mit offenem Visier. Druckvoll und intensiv suchten die Frankfurter schnell den Weg nach vorne. Wirklich eingreifen musste Riemann im Kasten der Bochumer aber nicht.
Die Gäste, bei denen Trainer Thomas Reis im Vergleich zum 2:1 gegen Greuther Fürth Masovic, Bockhorn, Stafylidis, Osterhage und Asano für Danilo Soares, Leitsch (beide Covid-19), Gamboa (Gelbsperre), Löwen und Antwi-Adjei (beide Bank) aufgestellt hatte, wirkten defensiv zunächst etwas wacklig. In der Offensive versteckte sich der VfL aber keineswegs - und jubelte doch etwas überraschend. Einen Freistoß von Stafylidis köpfte Polter wuchtig in die Maschen (19.).
Frankfurt zu ideenlos - und fordert Elfmeter
Bochum zeigte sich in der Folge wie beflügelt von dem Treffer, agierte viel souveräner und hätte die Führung fast schon ausbauen müssen: Nach einer überragenden Kombination scheiterte Asano aus kurzer Distanz an Trapp (24.). Das sollte sich zunächst aber nicht rächen. Frankfurt wirkte gegen die gut gestaffelte VfL-Defensive zu ideenlos und unpräzise und leistete sich reichlich überhastete Fehlpässe. So ebbte das anfangs noch intensive Tempo der Partie immer weiter ab. Bis kurz vor der Pause.
Nur knapp rauschte der Ball in der 40. Minute am Tor der Bochumer vorbei - und Bella Kotchap somit am Eigentor. Eine Minute später forderten die Frankfurter nicht unberechtigt Foulelfmeter, nachdem Bockhorn Kostic im Strafraum am Knie getroffen hatte. Doch der Pfiff blieb auch nach VAR-Überprüfung aus, was ebenfalls vertretbar war. Kurz vorm Pausenpfiff scheiterte Hinteregger zudem an Riemann (45.+2).
Bundesliga - 26. Spieltag
Einmal Masovic, einmal Kamada: SGE mit dem Doppelschlag
Nach Wiederanpfiff agierte die SGE aber kaltschnäuziger. Bei einem Abschluss von Lindström hielt Masovic den Fuß entscheidend dazwischen und beförderte die Kugel ins eigene Netz (46.). Ähnlich machten die Hausherren den Doppelschlag nur fünf Minuten und elf Sekunden später perfekt. Erneut brachte Lindström den Ball Richtung Tor, erneut hielt ein Spieler den Fuß dazwischen: Kamada schob aus kurzer Distanz zum 2:1 ein (52.) - das Spiel war gedreht.
Danach ließ die Eintracht den Fuß auf dem Gas und spielte sich in einen Rausch. Immer wieder startete die SGE Angriffsaktionen mit immensen Tempo. Der dritte Treffer lag in der Luft, sollte aber nicht fallen. Eine aussichtsreiche Chance verpuffte nach einem Fehlpass des sonst auffälligen Knauffs (69.).
Trapp rettet drei Punkte
In der Schlussphase konzentrierten sich die Hausherren zusehends auf die Defensive, während sich die Gäste mühten, aber zu selten wirklich gefährlich wurden. Kurz vor Abpfiff musste Trapp gegen Locadia und Antwi-Adjei dennoch retten (90.). Es blieb beim letztlich verdienten Sieg für die Hausherren.
Frankfurt geht also mit einem Erfolg im Rücken am Donnerstag (21 Uhr) in das Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League daheim gegen Betis Sevilla. Bochum empfängt am Freitag (20.30 Uhr) Gladbach.