Bundesliga

"Einfach schade": Reus und Terzic hadern mit der BVB-Leistung

Verwunderte Konkurrenz im Bundesliga-Tabellenkeller? "Ja klar"

"Einfach schade": Reus und Terzic hadern mit der BVB-Leistung

Hätte sich ein anderes letztes Bundesliga-Auswärtsspiel gewünscht als ein 0:3 in Mainz: BVB-Ass Marco Reus.

Hätte sich ein anderes letztes Bundesliga-Auswärtsspiel gewünscht als ein 0:3 in Mainz: BVB-Ass Marco Reus. AFP via Getty Images

Vor einer Woche hatte eine ebenfalls umgebaute Dortmunder Startelf noch geglänzt: Beim klaren 5:1 gegen den FC Augsburg vor heimischer Kulisse war dabei allen voran Marco Reus mit einem Treffer und zwei Assists der überragende Mann gewesen.

Doch weder Reus noch andere Akteure der diesmaligen BVB-Mannschaft, die nach dem Champions-League-Finaleinzug (1:0 im Rückspiel bei Paris Saint-Germain) abgesehen vom verbliebenen Nico Schlotterbeck auf zehn (!) Stellen umgebaut worden war, konnten die Forderungen ihres Trainers Edin Terzic ("Wir wollen Großes erreichen und das wird nicht funktionieren, wenn wir einen Gang herunterschalten") aber nicht erfüllen. Fast sieben Kilometer weniger als die Nullfünfer hatten die Westfalen etwa abgespult, weniger Zweikämpfe gewonnen.

"Wir haben genau das Gegenteil gemacht von vor einer Woche"

zum Thema

    "Wenn man die erste Halbzeit sieht, ist das auch in der Höhe verdient", musste kurz nach Spielschluss beim klaren 0:3 in Mainz auch Reus nahtlos anerkennen. "Sie waren immer einen Schritt schneller. Wir haben genau das Gegenteil gemacht von vor einer Woche, dementsprechend stand es 3:0.

    Und gerade der 34-jährige Routinier habe sich nach seinem angekündigten BVB-Abschied im Sommer (mögliches Ziel die MLS in den USA) und den "sehr emotionalen Tagen zuletzt mit der Verkündung und dem Champions-League-Halbfinale ein anderes letztes Auswärtsspiel gewünscht. Aber es ist jetzt so, wie es ist - ich freue mich auf nächste Woche."

    Auf sein letztes Heimspiel im Signal-Iduna-Park und auf das Duell mit Absteiger Darmstadt 98 (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), ehe das CL-Finale gegen Real in London ansteht (Samstag, 1. Juni, 21 Uhr).

    Terzic nimmt sich in die Verantwortung

    Zu Ende debattiert war Dortmunds Sommerkick-Vorstellung in Mainz an diesem 33. Spieltag damit aber noch nicht. Coach Terzic etwa teilte sichtlich enttäuscht seine Sicht der Dinge mit und klammerte dabei bewusst das jüngste Halbfinal-Rückspiel bei PSG aus: "Lasst uns mal Paris Paris sein lassen und lasst uns über letzte und diese Woche sprechen. Weil das ist das, was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten die Mannschaft ähnlich eingestellt und aufgestellt wie wir es letzte Woche getan haben beim Heimspiel. Es war auch ein ähnliches Spiel, nur dass wir dieses Mal die Rolle der Mannschaft hatten, die immer zu spät kam und immer unterlegen war in den Duellen. Deshalb war es eine verdiente Niederlage."

    Doch woher war diese Leistung gekommen? "Das ist schwer zu erklären", so Terzic. Mainz habe einfach "um jeden Meter gekämpft, haben uns keine Ruhe bei den Ballannahmen gelassen - wir ihnen dagegen schon. Außerdem haben sie uns eiskalt bestraft." Er selbst nehme sich deshalb auch in die Verantwortung, "das liegt alles auch beim Trainer. Deswegen nehme ich mit auch explizit nicht aus."

    Beste Phase der Saison? "Das ist uns daneben gegangen"

    Edin Terzic klatscht mit Julian Brandt ab.

    Niedergeschlagen: Edin Terzic (hier mit Julian Brandt). IMAGO/RHR-Foto

    Und wie standen die Beteiligten eigentlich zu dem möglichen Vorwurf der Abstiegskonkurrenz, nachdem Dortmund mit diesem Auftritt den im Keller steckenden Mainzern drei goldende Punkte quasi auf dem Silbertablett serviert hatten? "Ja klar, wir erwarten von uns einfach auch mehr", ließ etwa Reus mögliche Kritik aus dem Kölner oder Unioner Lager zu. "Das ist ein Bundesliga-Spiel auswärts, für Mainz ging es noch um sehr viel. Und für uns war es auch wichtig, weiter drin zu bleiben und Selbstvertrauen zu tanken. Doch es war heute einfach nicht gut, einfach schade."

    Terzic derweil erkannte in diesem 0:3 in Mainz den roten Faden in dieser Spiezeit, dass sein Team einfach immer wieder auf gute Leistungen wie letzte Woche gegen Augsburg schwächere hatte folgen lassen. "Das ist leider das Gesicht, was wir in dieser Saison viel zu häufig gezeigt haben." Ihn ärgere es auch sehr, dass nun die Möglichkeit auf Tabellenrang vier (Leipzig auf vier Punkte zu weit enteilt) verspielt ist. "Wir wollten die drei Wochen bis zum Finale so nutzen, dass wir die zu den besten drei Wochen der Saison machen - das ist uns heute daneben gegangen."

    mag

    Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 gegen BV 09 Borussia Dortmund