Dynamos Coach Ralf Loose musste zwangsläufig seine Mannschaft im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei der SpVgg Greuther Fürth verändern. Fiel und Fort fielen rotgesperrt aus, Trojan stand aufgrund einer Oberschenkelprellung nicht zur Verfügung und Jungwirth musste auf die Bank. Hinzu kam, dass Heller sich verspätete und kurzfristig vor Spielbeginn aus der Startelf flog. Die zwei Neuzugänge Cidimar und Papadopoulos sowie Gueye, Knoll und Pfeffer ersetzten sie. Unions Trainer Uwe Neuhaus stellte sein Team im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Paderborn auf einer Position um: Torhüter Glinker spielte von Beginn an für Pruschke.
Die Partie begann wie erwartend mit viel Tempo und hart geführten Zweikämpfen. Dabei waren beide Mannschaften bemüht, mit spielerischen Mitteln vor das gegnerische Tor kommen. So kam es, dass das Match zwar fußballerisch anspruchsvoll war, doch die großen Torraumszenen ausblieben. Papadopoulos Distanzschuss (8.) auf Seiten der Gastgeber und Parensens Kopfball (12.) auf der Gegenseite waren die gefährlichsten Möglichkeiten in Führung zu gehen. Die Defensivreihen hüben wie drüben waren diszipliniert und standen kompakt.
Mit zunehmender Spieldauer beruhigte sich das Spielgeschehen, beide Mannschaften verschoben geschickt und machten es dem Gegner schwer, gefährlich nach vorne zu kommen. Es fehlte auch zumeist die zündende Idee in der Offensive, so dass gute Ansätze am letzten Pass scheiterten. Wie aus dem Nichts gingen die Gastgeber in der 20. Minute in Führung: Nachdem Knoll einen Freistoß auf Koch brachte, der auf Stoll ablegte und der Abwehrspieler aus kürzester Distanz das Leder unter die Latte hämmerte - 1:0! Der Führungstreffer beflügelte die Sachsen, die nun sicherer in ihren Aktionen wurden. Pfeffer (25.) und Bregerie (28.) näherten sich kurz nach dem Tor dem Gehäuse der Berliner an, doch waren die Sachsen da noch nicht konsequent genug.
Union hatte trotz des Gegentreffers zwar mehr Ballbesitz, doch konnten sie ihre Torchancen nicht konsequent nutzen. Mattuschkas Distanzschuss flog noch weit am Kasten vorbei (32.), doch Quiring (34.) und Stuff (36.) brachten aus wenigen Metern die Kugel nicht im gegnerischen Gehäuse unter. Dynamo ließ sich tief in die eigene Hälfte drängen und lauerte auf Fehler. Die "Eisernen" spielten flüssig nach vorne, allerdings leisteten sie sich auch kleinere Ungenauigkeiten, was Knoll fast für sich nutzte. Sein Schuss vom linken Sechzehnereck rauschte nur haarscharf über den Kasten der Gäste (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Cidimar eine Unachtsamkeit von Glinker und Stuff fast für sich genutzt, doch brachte er mit einer artistischen Einlage das Leder nicht im Kasten unter (45.).
Der 4. Spieltag
Union kam mit viel Schwung aus der Kabine und setzte die Gastgeber gleich zu Beginn der zweiten 45 Minuten unter Druck. Die Berliner kombinierten sich schnell und sicher in Richtung Dresdner Tor, doch effektiver waren wiederum die Sachsen. Koch bediente Knoll in die Gasse, der Dresdner Offensivmann fackelte nicht lange und netzte ins linke untere Eck ein - 2:0. Die Gäste ließen nach diesem zweiten Schock jedoch nicht die Köpfe hängen, sondern drängten auf den Anschlusstreffer. Mattuschkas Freistoß konnte Eilhoff mit einem Reflex parieren (55.). Wenige Minuten später hätten die Gastgeber die Vorentscheidung fällen können, doch scheiterten Knoll und Pfeffer noch (59.). Zwei Minuten später machten es die Sachsen besser: Knoll bediente im Strafraum den herangestürmten Pfeffer, der aus kürzester Distanz nur noch einschieben musste (61.).
Mit dem 3:0 im Rücken entwickelten die Dresdner eine Spielfreude, die Union nicht mehr stoppen konnte. Der agile Knoll bediente Koch im Strafraum, der die Kugel zum 4:0 ins linke Eck einschob (65.). Selbst nach den vier Gegentreffern spielten die Gäste weiterhin nach vorne, allerdings fehlten weiterhin die genialen Momente, um die gut formierten Dresdner zu gefährden.
Zum Ende der Partie war die Luft raus. Die Dresdner beschränkten sich nur noch auf Konter und Union fand weiterhin keine Mittel, um Torraumszenen kreieren zu können. Dresden schaukelte mit viel Cleverness die Partie und die ersten drei Punkte der Saison nach Hause.
Dresden spielt am Sonntag gegen Paderborn und Union muss am Samstag gegen Bochum ran.