Am Tag der großen Abschiede in Dortmund standen beim BVB mit Bürki, Zagadou, Witsel und Haaland vier Spieler in der Startelf, die die Borussia definitiv in disesem Sommer verlassen werden. Im Vergleich zum 3:1-Sieg am 33. Spieltag bei der SpVgg Greuther Fürth war aber nur Bürki neu von Anfang an dabei, er ersetzte Hitz, der angeschlagen sein ebenfalls letztes Spiel im BVB-Trikot verpasste.
Hertha hat es derweil am vergangenen Spieltag beim 1:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 erneut verpasst, den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Folglich mussten die Hauptstädter noch zittern und darauf schauen, was der VfB Stuttgart (Platz 16) zeitgleich gegen den 1. FC Köln machte. Felix Magath tauschte seine Startelf auf vier Positionen aus: Plattenhardt, Mittelstädt, Ekkelenkamp und Belfodil ersetzten Dardai, Selke (beide muskuläre Probleme), Darida und Boateng (beide Bank).
Bundesliga, 34. Spieltag
Elfmeter nach VAR-Einsatz
Die Umstellungen fruchteten bei den Gästen, die dem BVB den Ball überließen und erst ab der Mittellinie die Zweikämpfe suchten. Dortmund war von Beginn an auf der Suche nach Lösungen, fand diese aber kaum, weil zum einen die Bewegung ohne Ball fehlte und sich zum anderen immer wieder ungewohnte Leichtsinnsfehler einschlichen.
Hertha versuchte, die Fehler des BVB durch schnelles Umschalten zu nutzen - und wurde nach etwas mehr als einer Viertelstunde in dieser Herangehensweise bestätigt. Belfodil wurde auf rechts geschickt, drang in den Strafraum ein und wurde dann von Zagadou zu Fall gebracht. Referee Tobias Stieler entschied zunächst auf Abseits, wurde aber vom VAR korrigiert und schaute sich die Szene selbst nochmal am Bildschirm an. Der Kontakt war unstrittig, es gab Elfmeter für die Gäste - Belfodil trat an und verwandelte links unten (18.).
BVB mit Viererkette in Durchgang zwei
Die Aufgabe wurde für den BVB dadurch schwieriger, Hertha stand in der Folge noch tiefer, verteidigte am eigenen Strafraum aber kompakt und aggressiv. Eine richtige Torchance konnte sich Dortmund im ersten Durchgang nicht erspielen, lediglich eine abgerutschte Flanke von Zagadou, die Lotka entschärfte, sorgte vor der Pause für Gefahr (44.).
Nach Wiederanpfiff änderte sich zunächst nicht viel, Rose brachte mit Bynoe-Gittens für Can aber mehr Geschwindigkeit ins Spiel. Dadurch agierte Dortmund fortan mit einer Viererkette, in Ballbesitz blieb der BVB aber fehlerhaft. Immerhin strahlte Bynoe-Gittens etwas Gefahr aus, der Youngster leitete in Minute 51 auch eine gute Chance für Reus ein, der nach einem Steckpass von Brandt vor Lotka aber verstolperte.
Rose wechselt den Dortmunder Sieg ein
Aus dem Spiel gelang Dortmund aber auch in der Folge nicht viel, dennoch kam der BVB zum durchaus schmeichelhaften Ausgleich: Ascacibar blockte einen Freistoß von Guerreiro im Strafraum mit dem Arm, wodurch Plattenhardt die Kugel ebenfalls an den Arm bekam. Stieler sah das erst am Video-Bildschirm. Den folgenden Strafstoß verwandelte Haaland, der Norweger hatte aber Glück, dass Lotka nur mit einem Fuß dran war und die Kugel dadurch über die Linie sprang (68.).
Der Treffer tat dem Dortmunder Spiel gut, Hertha igelte sich weiter tief in der eigenen Hälfte ein. Nach 83 Minuten brachte Rose Moukoko für Witsel - und wechselte damit den Sieg ein. Der Youngster war erst wenige Sekunden auf dem Feld, als er von Bellingham überragend links in den Strafraum geschickt wurde und dann trocken flach mit links abschloss. Die Kugel prallte an den rechten Innenpfosten und ging von dort ins Tor (84.).
Jovetic nur ans Außennetz
Das Spiel war gedreht - und plötzlich musste Hertha wieder zittern. Lange stand es in Stuttgart 1:1, in der zweiten Minute der Nachspielzeit brachte Endo den VfB aber in Führung. Das sprach sich in Dortmund schnell rum, trotz offensiver Wechsel konnten sich die platt wirkenden Berliner nicht mehr in der Hälfte des BVB festsetzen. Lediglich Jovetic kam in der Schlussphase noch zu einer Chance, schoss aber nur ans Außennetz (90.+2). So blieb es beim 2:1 für die Borussia und weil auch Stuttgart den Sieg über die Zeit brachte, steht für Hertha nun der Gang in die Relegation an. Dort ist der Hauptstadtklub am Donnerstag sowie am darauffolgenden Montag (jeweils 20.30 Uhr) gefragt.