Die Leistung beim 1:1 in Bochum war weit weg von dem, wie man es sich beim BVB vorstellt. Edin Terzic wollte gegen Heidenheim dementsprechend ein anderes Gesicht von seiner Mannschaft sehen. Auf Neuzugang Füllkrug verzichtete der Dortmunder Trainer zunächst noch, während Süle und Adeyemi für Hummels und Nmecha starteten (beide Bank).
Am Freitagabend war - so dachten viele - relativ früh Druck vom Dortmunder Kessel, bereits nach sieben Minuten brachte Brandt den BVB in Führung - sein technisch anspruchsvoller Schuss prallte von der Unterkante der Latte über die Linie. Eine kalte Dusche für den FCH, der kurz darauf aber frech nach vorne spielte - Schlotterbeck musste nach einem schönen Angriff der Gäste in höchster Not klären (11.).
Bundesliga - 3. Spieltag
Ähnlich gefährlich wurden die stets mutigen Ostälbler, die nach dem 2:3 gegen Hoffenheim mit Theurkauf und Beck für Föhrenbach und Pieringer von Anfang an spielten, im ersten Durchgang aber nicht mehr. Auch, weil sie erstmal den nächsten Rückschlag verdauen mussten. Brandt spitzelte den Ball im Strafraum aus kurzer Distanz an den Arm von Maloney, nach Betrachten der Video-Bilder gab Referee Tobias Reichel Elfmeter für den BVB. Diesen verwandelte Can sicher zum 2:0 (15.).
Dinkci bringt den FCH zurück
Dortmund war in der Folge klar überlegen, Sabitzer und Malen hatten mehrfach die Chance, die Führung auszubauen. Mal war aber Müller dazwischen (19., 43.), mal fehlte nicht viel (26., 40.).
Nach Wiederanpfiff gestaltete sich die Partie offener, weil Dortmund nicht mehr so konsequent und zielstrebig agierte. Heidenheim witterte seine Chance - und bekam diese auch. Zunächst zählte ein Treffer von Pieringer, der von Mainka an den Arm geköpft wurde, nicht (52.). Kurz darauf belohnte aber Dinkci den FCH mit einem Dropkick aus 15 Metern ins kurze Eck (61.).
Malen verzweifelt an Müller - Kuriose Elfmeter-Entscheidung
Zwischenzeitlich hätte Malen eigentlich für das 3:0 sorgen müssen, der Niederländer verlor an diesem Abend aber das Privatduell mit Müller - und der BVB im weiteren Verlauf immer mehr die Kontrolle über das Spiel. Die Fahrlässigkeit im Abschluss und das immer unsauber werdende Passspiel sollte sich rächen, wenn auch auf kuriose Art und Weise.
Nach 77 Minuten zeigte Referee Reichel auf den Punkt, nachdem Haller im eigenen Strafraum Beste mit dem Arm im Gesicht traf. Der Elfmeterpfiff wurde jedoch zunächst zurückgenommen, da eine Abseitsstellung von Beste geahndet wurde. Haller wurde daraufhin ausgewechselt, Füllkrug feierte sein Debüt. Dann meldete sich der VAR nochmal bei Reichel und schickte ihn in die Review-Area. Dort erkannte der Unparteiische, dass es sich um eine neue Spielsituationen handelte und Beste somit nicht im Abseits stand. Der bereits auf der Bank sitzende Haller sah nachträglich noch Gelb, den Strafstoß verwandelte daraufhin Kleindienst zum 2:2 (82.).
Nmecha an die Latte
Das Hin und Her hatte eine zwölfminütige Nachspielzeit zur Folge, in der beide Mannschaften die Chance auf den Sieg hatten, beide am Ende aber platt wirkten. Die beste Möglichkeit hatte Nmecha für den BVB, der Joker traf aber nur die Latte. So blieb es beim Remis, für das der BVB nach Schlusspfiff ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen kassierte.
Die mitgereisten Heidenheimer Fans bejubelten derweil den ersten Bundesliga-Punkt der Vereinsgeschichte. Nach der Länderspielpause trifft der FCH zuhause auf Bremen, Dortmund muss nach Freiburg.