Nach zuletzt zwei Siegen in Folge entschied sich Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht nach dem Ausfall von Kapitän Holland (10. Gelbe Karte beim 1:0-Sieg in Nürnberg) für die etwas offensivere Variante und beorderte Manu gegen Paderborn in die Startelf. Weil Manu mit Stojilkovic im Angriff agierte, rutschten Tietz (auf die Zehn) und Mehlem (auf die Acht) je eine Station weiter nach hinten.
Abtastphase zu Beginn
Zunächst war aber von der von Lieberknecht erhofften Offensive wenig zu sehen. Beide Teams starteten abwartend in die Partie. Erst nach rund einer Viertelstunde nahm die Partie etwas mehr Fahrt auf. Stojilkovic wurde bei seinem Schussversuch aber zu sehr abgetrieben (13.), Tietz setzte eine Hereingabe von Stojilkovic ebenfalls nur neben den Kasten (15.).
Dazwischen hatten auch die Paderborner, bei denen im Vergleich zum 3:2 gegen Fürth Rohr und Leipertz anstelle von Klefisch und Srbeny begannen, auch eine erste gute Möglichkeit. Schuhen war bei Contehs Abschluss aber auf dem Posten (14.).
2. Bundesliga - 27. Spieltag
Baders krummes Ding
Insgesamt war die erste Hälfte aber meist zerfahren, zielstrebige Aktionen konnten weder die Lilien noch der SCP anbieten - und so sorgte ein kurioser Treffer für die erste Veränderung auf der Anzeigetafel: Bader wurde rechts im Strafraum nicht wirklich angegriffen und hob den Ball einfach mal Richtung langes Eck, wo dieser dann über den verdutzten Huth einschlug (35.).
Kurz darauf verhinderte der Keeper dann mit einer starken Fußabwehr den Doppelschlag durch Tietz (37.) - und hielt den SCP so weiter im Spiel.
Muslija vom Punkt zum Ausgleich
Und es kam noch besser aus Paderborner Sicht: Weil Mehlem Conteh im Strafraum am Fuß traf, glich Muslija noch vor der Pause per Elfmeter aus (44.). Eine Minute holten die Gäste nun ihrerseits zum Doppelschlag aus, Leipertz platzierte seinen Abschluss aber zu zentral (45.)
In den zweiten Durchgang nahmen die Gäste den Schwung direkt mit, Muslija gab zwei Warnschüsse ab. Der erste drehte sich knapp neben das Tor (46.), den zweiten lenkte Schuhen noch über die Latte (51.).
Mit etwas Anlaufzeit meldeten sich auf die Lilien wieder an, Tietz und Stojilkovic behinderten sich nach Mehlems Flanke allerdings zu sehr (52.).
Schallenbergs entscheidender Fehler
Allgemein war die Partie weiterhin ausgeglichen, Chancen wechselten sich meist ab. Obermair traf den hinteren Teil des Außennetzes (58.). Nur eine Minute später unterlief seinem Kapitän Schallenberg aber ein eklatanter - und letztlich spielentscheidender Fehler. Manu nutzte den missglückten Rückpass direkt eiskalt zur erneuten Führung für die Lilien aus (59.).
Wie schon im ersten Durchgang war der SCP auch vom erneuten Rückstand unbeeindruckt, richtig Druck konnten die Gäste aber gegen eine sichere Defensive des Tabellenführers nicht entwickeln. In der Schlussphase beschränkte sich der SVD fast ausschließlich aufs Verteidigen. Als Schallenberg in der 89. Minute nach einer Ecke seinen Fehler nicht wiedergutmachen konnte, stand der dritte Sieg der Lilien in Folge fest.
Damit hat Darmstadt nicht nur den alten Abstand von fünf Punkten auf den HSV wiederhergestellt, sondern außerdem den Vorsprung auf Heidenheim auf sieben Zähler ausgebaut. Am kommenden Sonntag geht es für den Tabellenführer nach Düsseldorf (13.30 Uhr).
Der SCP, der im gesamten Spiel viel Aufwand betrieb, sich aber letztlich einen Fehler zu viel erlaubte, rutscht auf den sechsten Tabellenplatz ab. Am Samstag (13 Uhr) geht es mit einem Heimspiel gegen Hansa Rostock weiter.