Darmstadts Trainer Markus Anfang musste gegenüber dem 2:3 beim FC St. Pauli auf den gesperrten Rapp verzichten (5. Gelbe), ihn ersetzte Herrmann.
KSC-Coach Christian Eichner sah trotz des Last-Minute-0:1 gegen Nürnberg - der ersten Niederlage im Jahr 2021 nach zuvor acht ungeschlagenen Spielen in Folge (6/2/0) - keinen Grund, etwas an seiner Startelf zu verändern.
Taktisch veränderten beide Teams, die vor allem für ihre Standardstärke in dieser Saison bekannt sind, im Vergleich zu den Vorwochen wenig. Hatte das Hinspiel mit einem 4:3 für die Lilien noch ordentlich Spektakel geboten, so war im ersten Abschnitt vor den Toren doch viel Leerlauf.
Der 23. Spieltag
Gersbeck muss einmal parieren
Den besseren, weil zielstrebigeren Eindruck gaben aber die Hausherren ab, die größte Möglichkeit vergab Stürmer Dursun, Gersbeck wehrte per Fuß ab (21.). Der KSC überließ den Südhessen zumeist den Ball und versuchte es nahezu ausschließlich über Standards, die allerdings im ersten Abschnitt nicht gefährlich wurden.
Bei Darmstadt stach besonders Honsak heraus, der es immer wieder mit mehreren Gegenspielern aufnahm, seine mutigen Vorstoße aber nicht in Zählbares ummünzte. Kempes Freistoß kurz vor der Pause (42.) strich knapp über den Kasten, so ging es torlos in die Kabinen.
Doppelter Doppelpass - Choi vollendet schönen Spielzug
Dass eine Topmannschaft im deutschen Unterhaus immer in der Lage ist, einen Treffer zu erzielen, bewiesen die Badener dann eindrucksvoll im zweiten Durchgang. Der KSC presste wieder etwas früher, für die Führung verantwortlich war dann aber ein blitzsauberer Angriff der Gäste: Choi spielte erst mit Thiede, dann mit Wanitzek einen Doppelpass und zirkelte den Ball mit viel Schnitt flach ins lange Eck zum 1:0 (52.).
Es war ein echter Wirkungstreffer, denn in der Folge vielen Passstafetten bei den Lilien nahezu komplett weg, der KSC biss sich in der Hälfte der Gastgeber fest, ohne sich dabei allerdings große Chancen zu erspielen. Choi war bei den Badenern absoluter Aktivposten, musste 20 Minuten vor Schluss aber verletzt ausgewechselt werden, er wurde durch Amaechi ersetzt (71.).
Darmstadt-Debüt für Campo
Trotz des Ausfalls des Kreativspielers kam es zu keinem Bruch im Spiel der Karlsruher, was auch daran lag, dass die Lilien sich nach vorne äußerst harmlos präsentierten und keine nennenswerten Offensivaktionen mehr hatten. Struktur fehlte nach vorne völlig.
Dies änderte sich auch nicht mehr, nachdem Darmstadts Trainer Anfang seine letzten Waffen zog und Basel-Leihgabe Campo zu seinem Zweitliga-Debüt kam (83.), es blieb beim knappen 1:0-Erfolg für den KSC, dem fünften Auswärtserfolg in Folge, das gab es in der Geschichte der Badener noch nie.
Mit nunmehr 39 Zählern pirschen sich die Karlsruher wieder an die punktgleichen Top Vier heran (42 Punkte), die Lilien sind dagegen spätestens jetzt im Abstiegskampf angekommen.
Darmstadt ist am Freitag (18.30 Uhr) in Paderborn gefordert, Karlsruhe spielt tags darauf (13 Uhr) gegen den formstarken FC St. Pauli.