Werder-Coach Ole Werner nahm im Vergleich zum 1:0 gegen Darmstadt zwei Änderungen vor: Topscorer Ducksch stand nach seiner Corona-Infektion wieder in der Startelf und verdrängte Dinkci auf die Bank. Außerdem ersetzte Gruev Veljkovic, der von seinem Einsatz mit der Nationalmannschaft muskuläre Probleme mitgebracht hatte.
Sandhausens Trainer Alois Schwartz rotierte nach der 0:1-Heimpleite gegen Rostock ebenfalls zweimal: Soukou und Trybull durften anstelle von Ritzmaier und Ajdini (beide Bank) ran.
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Im Weserstadion entwickelte sich eine Partie mit überschaubarem Niveau und Tempo. Sandhausen, das während der Länderspielpause den VfB Stuttgart im Testspiel mit 3:2 schlug, lief Werder wechselweise aggressiv an und ließ dann den Hausherren Platz zum Spielaufbau. Im letzten Drittel kam Bremen gegen gut gestaffelte Gäste aber konsequent nicht durch. So sorgte Rapp für den ersten Torschuss aus knapp 30 Metern und traf immerhin die Oberkante der Latte (17.).
Füllkrug hatte nach 27 Minuten dann die erste gut herausgespielte Chance auf dem Fuß, ehe die Hausherren die Schlagzahl erhöhten. Schmid prüfte Drewes aus der zweiten Reihe (29.) und Ducksch köpfte daneben (32.). Der SVS, der offensiv selbst überhaupt nicht in Erscheinung trat, kam nun mehr in Bedrängnis. Ducksch (43.) und Agu (45.+1) waren aber glücklos im Abschluss.
Testroet schockt das Weserstadion
Schwungvoll kam Werder dann aus der Pause und hatte die ersten Gelegenheiten durch Schmid (47.) und Ducksch (49.), verlor den Faden aber schnell wieder. Sandhausen stand dicht und hielt den Favoriten erfolgreich vom Tor fern. Und es kam, wie es kommen musste: Die Gäste meldeten sich ein erstes Mal vor dem Tor und trafen in Person von Testroet direkt zur Führung (64.). Werder erholte sich kurz vom Rückschlag - und bewies dann selbst die Effizienz, die es bisher hatte vermissen lassen: Ducksch vollstreckte eine schöne Vorlage von Schmid zum Ausgleich (73.).
Nun wollten die Bremer mehr, wollten das Spiel drehen, doch der offensive Punch fehlte einfach. Schmid (81.) und Füllkrug (86.) hatten nur Halbchancen, ehe der glücklose Füllkrug die große Gelegenheit aufs 2:1 vergab (87.). In der Nachspielzeit igelte sich der SVS gänzlich hinten ein und hielt Werder erfolgreich vom eigenen Tor weg.
Trotz ausreichend Möglichkeiten wollte der zweite Treffer der Bremer nicht fallen, dennoch kann sich das Team von Ole Werner über die Tabellenführung freuen - allerdings nur einen Punkt vor Darmstadt und St. Pauli.
Die Bremer treffen am Samstag (13.30 Uhr) am Millerntor auf den FC St. Pauli. Sandhausen empfängt tags darauf zur gleichen Zeit Dynamo Dresden.