Bundesliga

Borré: Verstimmung, Verständnis und ein klares Signal an Porto Alegre

Wie Werder Ducksch in München ersetzen will

Borré: Verstimmung, Verständnis und ein klares Signal an Porto Alegre

Bei Werder Gesprächsthema: Rafael Borré.

Bei Werder Gesprächsthema: Rafael Borré. IMAGO/Nordphoto

Eins-zu-eins wird der für die Partie am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) gelbgesperrte Marvin Ducksch "nur schwer" zu ersetzen sein, sagt Ole Werner, und dem Trainer des SV Werder Bremen ist da wohl kaum zu widersprechen. Doch möglicherweise stelle sich gerade gegen den FC Bayern gar nicht unbedingt die Frage: "Welchen Spieler hat man, der Marvin in dieser Rolle möglichst nahekommt?", so Werner.

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Sondern: Wer kann stattdessen die Elemente einbringen, die seine Mannschaft ohnehin deutlich angepasst hätte gegen einen Gegner, der im Ligavergleich "nochmal mehr individuelle Qualität und nochmal mehr Tempo hat auf vielen Positionen hat". Bei der "vielleicht schwierigsten Auswärtsaufgabe in der Saison". Zumal sie zu lösen sein wird von der derzeit schwächsten Auswärtsmannschaft der Bundesliga (null Siege, drei Remis, fünf Niederlagen).

Werder-Sperren: "Ein paar Jungs scharren mit den Hufen"

Neben Neu-Nationalspieler und Topscorer Ducksch (sieben Tore, fünf Vorlagen) wird ebenfalls Stammspieler Leonardo Bittencourt gelbgesperrt fehlen. "Wir haben für beide mehrere Optionen", erklärte der Werder-Coach: "Es ist so, dass da ein paar Jungs mit den Hufen scharren und deshalb ist das jetzt die Gelegenheit für sie, sich zu zeigen." Gemeint sein dürfte Senne Lynen, auch Nick Woltemade werde in München zumindest zum Einsatz kommen. Bei Neuzugang Julian Malatini wartet man noch auf eine rechtzeitige Spielberechtigung - dann würde auch er im Kader stehen.

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Zu diesem wird am Sonntag sicher Rafael Borré gehören. Und darüber hinaus? Unter der Woche hatte sich die Zukunft des Angreifers zumindest "spätestens ab Sommer" geklärt. Was allerdings für einige Verstimmung am Osterdeich sorgte, war ein Bild, das sein künftiger Klub Internacional Porto Alegre SC im Zuge dieser Mitteilung bereits verbreitete: Borré im Trikot seines baldigen Vereins.

Borré: "Viele Leute zerren an ihm"

"Dass die Foto-Nummer sicherlich nichts ist, was wir gut finden, steht fest", betonte Werner, zeigte aber auch Verständnis für den Profi, an dem "gerade wahnsinnig viele Leute zerren" würden. "Wenn dann ein neuer Arbeitgeber sagt: 'Mach mal ein Foto'", könne man das schlecht zurückweisen, befand der 35-Jährige.

Der Bremer Trainer habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass sich der noch bis Saisonende von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Borré aufgrund des nun feststehenden Abgangs nicht mehr mit vollem Einsatz bei Werder einbringt: "Rafa sagt, er akzeptiert, dass er hier eine wichtige Rolle hat", so Werner: "Und was ich auf dem Trainingsplatz und im Spiel sehe, ist vom Engagement her nach wie vor so, wie ich es von ihm kenne und wie wir es auch erwarten." Bei "diesen ganzen Dingen drumherum" sei das immerhin "nicht selbstverständlich".

Werder-Gespräche mit Porto Alegre

Mittlerweile ist zwar auch sein neuer Klub aus Porto Alegre auf Werder wegen Borré zugekommen, doch wie Clemens Fritz einmal mehr verdeutlichte, "haben wir auch nochmal ganz klar hinterlegt, dass wir kein Interesse haben, ihn abzugeben", so Werders Leiter Profifußball: "Rafa hat auch keinen Druck ausgeübt oder irgendwelche Forderungen gestellt." In München wird es im Bremer Angriff somit auch auf den Kolumbianer ankommen, den Ducksch-Ausfall mit aufzufangen.

Tim Lüddecke

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