Im Vergleich zum 3:1-Erfolg in Osnabrück nahm Aufstiegsexperte Friedhelm Funkel (schon fünfmal aufgestiegen) zwei personelle Änderungen vor: Dabrowski (nach muskulären Problemen) und Korkmaz begannen für Vogt (Innenbandriss) und Dedic (Bank). Bei Azaouagh, der im Training umgeknickt war, war das Risiko eines Einsatzes zu groß. Milan Sasic hatte bei den Gästen in Säumel (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Grlic (Zerrung) zwei Ausfälle zu beklagen. Veigneau und Trojan nahmen gegenüber dem 3:1 gegen Paderborn die freien Plätze ein.
Funkels Vorgabe war klar, ein frühes Tor sollte her. Und seine Schützlinge gehorchten aufs Wort: Johansson nahm an der Strafraumgrenze einen zu kurz abgewehrten Kopplin-Einwurf mit der Brust herunter, steckte auf Aydin durch, und der schob die Kugel überlegt ins lange Eck - 1:0 (9.)! Die Duisburger spielten in einer ruppigen Anfangsphase trotz des schnellen Rückstands engagiert mit, Schäffler vergab nach Yilmaz' schöner Flanke die erste Gäste-Chance (16.). Kurioses am Rande: Gleich zweimal - Luthe gegen Yahia (5.) und Toski gegen Dabrowski (14.) - knockten sich Bochumer ohne Not gegenseitig aus. Beide Male ging's nach kurzer Behandlung weiter.
Auch wenn Bochum die Partie nach der Führung zumindest optisch kontrollierte, blieben geordnete Angriffe und spielerische Highlights weitgehend aus. Viele Fehlpässe, aber auch hochintensive und mitunter giftige Duelle gab's zu sehen. Einmal hätte es dabei Elfmeter für den MSV geben können - und einmal sogar müssen: Maltritz zog an Sahans Trikot (31.), Dabrowski holte den Duisburger klar von den Beinen (45.+1). Peter Sippel ließ jeweils weiterlaufen. Zwischendurch hatte Yahia nach einer Ecke knapp vorbeigeköpft (37.), mehr Chancen hatte der letztlich ausgeglichene erste Durchgang nicht zu bieten.
Der 34. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Funkel-Schützlinge langsam die Schlagzahl, die Folgen waren Tormöglichkeiten: Toski verzog aus spitzem Winkel knapp (46.), Kopplin forderte Yelldell mit einem Kracher aus dem rechten Halbfeld (55.), und Aydin schoss nach schöner Ballverarbeitung aus wenigen Metern drüber (61.). Duisburg verkaufte sich zwar weiterhin ordentlich, hatte vorne aber zu wenig Durchschlagskraft zu bieten - und musste einen bitteren Nackenschlag hinnehmen: Kern knickte nach einem Foul an Korkmaz unglücklich um und musste raus. Bruno Soares kam (59.).
Federico belohnt Funkel sofort
Trotzdem intensivierten die "Zebras" noch mal ihre Offensivbemühungen, bei Trojans Freistoß-Schlenzer fehlte nicht viel (71.). Bochum musste also noch bangen - bis Funkel Federico brachte und der auf Johanssons Vorlage aus 18 Metern zentraler Position genau ins linke untere Eck traf (82.). Damit war der Deckel auf der Partie, der Rest war für die Statistik: Aydin überwand bei einem Konter nach Toskis Steilpass Yelldell erneut (87.), der eingewechselte Exslager, eingesetzt von Yilmaz, verkürzte auf der Gegenseite souverän (89.). Endstand: 3:1, der Rest war erleichterter Jubel auf Seiten der Bochumer.
Damit darf der VfL weiter vom direkten Wiederaufstieg träumen. In der Relegation geht's am Donnerstag (20.30 Uhr) nach Gladbach, am 25. Mai (20.30 Uhr) fällt im Rückspiel in Bochum die Entscheidung. Der MSV hat sein Saison-Highlight am kommenden Samstag (20 Uhr): das DFB-Pokalfinale gegen Schalke 04.