Bundesliga

Bernstein: "Wir werden den Big City Club heute ein für alle Mal beerdigen"

CEO von 777 Partners bestätigt Kapitalerhöhung von 100 Millionen Euro

Bernstein: "Wir werden den Big City Club heute ein für alle Mal beerdigen"

Zufriedene Gesichter: Hertha-Präsident Kay Bernstein und Josh Wander.

Zufriedene Gesichter: Hertha-Präsident Kay Bernstein und Josh Wander. IMAGO/Matthias Koch

Strahlende Gesichter bei Hertha waren in den vergangenen Wochen selten, am Montagnachmittag war die Zuversicht bei den handelnden Personen des Abstiegskandidaten aber deutlich spürbar. Präsident Kay Bernstein, Geschäftsführer Thomas Herrich sowie der Gründer und CEO von 777 Partners, Josh Wander, stellten ihre gemeinsame Partnerschaft vor.

Es sei ein "sehr guter Tag für Hertha BSC und den Berliner Weg", sagte Bernstein, man werde nun "demütig weiterarbeiten". Und noch etwas verkündete der Präsident: "Wir werden das Label 'Big City Club' heute ein für alle Mal beerdigen", vom "Größenwahn" der vergangenen Jahre will er nichts mehr wissen. Der Begriff stand stellvertretend für die Hybris in Berlin, unter anderem der ehemalige Investor Lars Windhorst hatte ihn als Zielstellung für den Verein bei seinem Einstieg 2019 geprägt.

Die Realität ist aber Abstiegskampf statt Champions League. Man wolle "in Ruhe weiterarbeiten", so Bernstein weiter. Es seien inzwischen andere handelnde Personen am Werk.

Wander kommt mit Baseball-Cap

zum THema "777 Partners" und Hertha

Zum Beispiel Josh Wander. Der CEO von 777 Partners erschien mit schickem Anzug, blauer Krawatte mit weißen Punkten und Baseball-Cap zum Pressetermin. Der US-Amerikaner dankte den Hertha-Verantwortlichen um Bernstein für die "wundervolle Zusammenarbeit" . Er werde "so präsent sein, wie ich kann und es meine Familie zulässt", ließ aber an seiner Zuneigung zur Stadt keine Zweifel: "Ich liebe Berlin", sagte Wander. 

Hertha-Fans werden die zurückhaltenden Worte gerne vernommen haben. Viele haben die Befürchtung, der Investor werde sich zu sehr in die Belange des Klubs einmischen. Bernstein betonte, es sei eine "Partnerschaft auf Augenhöhe". Mit Blick auf Windhorst sagte er auch, man habe "aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt". Um den Fans ihre Bedenken zu nehmen, helfe nur Kommunikation. Der ehemalige Hertha-Ultra weiß aber auch: "Wir werden nicht alle erreichen."

777 Partners bleibt auch bei Abstieg

Wander bestätigte bei dem Termin die vom kicker bereits zuvor verkündete Kapitalerhöhung um 100 Millionen Euro, die natürlich auch bei Geschäftsführer Herrich für Erleichterung sorgen. Es seien "extrem fordernde Wochen" gewesen. 777 Partners dankte er für das Engagement, "unabhängig von der Ligazugehörigkeit". In die Zukunft blickend betonte auch er: "Wir sind Realisten und werden keine Luftschlösser bauen." 

Herthas Spiele und Termine

Hertha erhält in den kommenden beiden Jahren also insgesamt 100 Millionen Euro, aufgesplittet in mehrere Tranchen. Dafür erwirbt 777 Partners offiziell etwa 75 Prozent der Anteile an der KGaA - und damit etwa 10 Prozent mehr, als die Tennor-Tochter Peil Investment B.V. hielt.

Bereits vor Wochen hatten sich Hertha und 777 Partners auf eine erste Tranche von 35 Millionen Euro zur Sicherung der Lizenz für die kommende Saison verständigt, nach kicker-Informationen sollen aber zunächst knapp 30 Millionen fließen.

Am Mittwoch erwartet die DFL die Lizenzierungsunterlagen der Klubs. Hertha hatte in dem jüngst vorgelegten Finanzbericht für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 44,6 Millionen Euro Verlust bilanziert, fürs Gesamtjahr rechnet der Klub mit einem Minus von 64 Millionen Euro. 

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