FCA-Coach Manuel Baum plagten durchaus Personalsorgen, da neben Hinteregger (Gehirnerschütterung) und Caiuby (Knieprellung) auch noch Max mit Sprunggelenksproblemen ausfiel. Gegenüber dem 2:2 in Berlin gab es drei Wechsel: Für Hinteregger, Max und Ji (Bank) spielten Gouweleeuw (nach Adduktorenproblemen), Richter und Stafylidis. Der Grieche kam so zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz seit dem 18. November 2017 (0:3 beim FC Bayern).
Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia indes beließ es nach dem 2:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart bei einer Änderung: Links hinten verteidigte Itter anstelle von Roussillon (Adduktorenprobleme).
Die Wölfe erwischten in Augsburg einen fahrigen Start, fanden sich zunächst gar nicht zurecht und erlaubten sich im Spielaufbau zu viele Fehler. Das führte dazu, dass der VfL in der Anfangsphase offensiv praktisch nicht stattfand. Augsburg hingegen war bemüht, lief energisch an und sorgte über schnelles Flügelspiel auch für Wirbel: Richter (7.), Finnbogason (13.) und Gregoritsch (16.) näherten sich der Führung an.
Fahrige Wölfe steigern sich
Bundesliga, 17. Spieltag
Nach etwas mehr als einer Viertelstunde kippte die Partie, was daran lag, dass der VfL stabiler wurde. Die Niedersachsen hatten ihre Fehlerquote verringert und wurden prompt gefährlicher: Weghorst köpfte zuerst knapp vorbei (25.) und traf dann auch noch den rechten Pfosten (28.). Auf der anderen Seite setzten Gregoritsch (29.) und Khedira (30.) weitere Akzente.
Nachdem Mehmedis abgefälschter Schrägschuss ins Toraus gesegelt war (32.), folgte ein entscheidender Eckstoß: Brooks verlängerte Arnolds Ball an den zweiten Pfosten zu Guilavogui, der unbedrängt und aus kurzer Distanz nur noch einschieben brauchte (33.). Das 1:0 traf die Fuggerstädter mitten ins Mark, der FCA verlor daraufhin seine Linie, agierte nun seinerseits fahrig und fehlerbehaftet.
Williams Premiere - Furiose FCA-Aufholjagd
Premiere in Augsburg: Wolfsburgs William (#2) bejubelt sei erstes Bundesliga-Tor. imago
Das blieb nicht ohne Folgen: In der 41. Minute bekamen die Gastgeber den Ball nicht entscheidend geklärt - und Mehmedi hatte das Auge für William, der sich an der Strafraumgrenze etwas Platz verschaffte und mit einem gekonnten Flachschuss ins Eck sein allererstes Bundesliga-Tor erzielte. Weil Knoches Kopfball kurz darauf knapp am Kasten vorbeirauschte, blieb es letztendlich bei der 2:0-Pausenführung der Wölfe.
Baum reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte Hahn und Cordova für Gregoritsch und Richter. Eine Maßnahme, die aufging. Mit den zwei Neuen in den eigenen Reihen trat der FCA wie ausgewechselt auf, spielte auf einmal sehr mutig und baute großen Druck auf. Der VfL bekam zusehends Probleme, taumelte gewaltig und war seine Zwei-Tore-Führung binnen 14 Minuten bereits los.
In der 49. Minute landete der Ball über Hahn, Schmid und Finnbogason bei Khedira, der sich durchtankte und aus sieben Metern auf 2:1 stellte. Etwas später verteidigte Knoche bei Schmids Flanke gegen Cordova zu passiv. Der Venezolaner bedankte sich und nickte zum 2:2 ein (58.). Danach beruhigte sich die Begegnung wieder ein wenig, was auch daran lag, dass der FCA fortan etwas kontrollierter agierte - die bayerischen Schwaben hatten ja auch wieder etwas zu verlieren.
Offenes Spiel, spannende Schlussphase
Vor den Toren ging es im weiteren Verlauf also nicht mehr ganz so heiß her, ein flottes Duell war dennoch geboten. Augsburg blieb gefälliger und hatte über Koo (68.) und Cordova (73.) weitere Möglichkeiten. Wolfsburg hatte seinen offensiven Spirit indes verloren, konnte in Hälfte zwei nicht einmal für echte Gefahr sorgen - das änderte sich erstmals wieder in der 80. Minute, als Mehmedi knapp verzog.
In einer spannenden Schlussphase, in der das Pendel zu beiden Seiten hätte ausschlagen können, fiel die Entscheidung letztlich in der 89. Minute, in der sich die Augsburger unnötigerweise auskontern ließen: Casteels schlugen einen langen Ball auf rechts zum eingewechselten Steffen, der nach vorne lief und anschließend ins Zentrum zu Gerhardt flankte - 3:2-Endstand.
Für die Augsburger geht es nach der Winterpause am 19. Januar (15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Düsseldorf weiter. Wolfsburg ist tags darauf (18 Uhr) auf Schalke zu Gast.