Augsburgs Coach Martin Schmidt veränderte sein Team nach dem 0:2 in Leverkusen auf vier Positionen: Kapitän Baier fehlte Gelb-gesperrt, Framberger, Uduokhai und Jensen saßen zunächst auf der Bank. Dafür durften Löwen (Startelfdebüt), Lichtsteiner, Gruezo und Vargas von Beginn an ran.
Gladbachs Trainer Marco Rose brachte im Vergleich zum 1:1 gegen Hoffenheim zwei Neue: Strobl und Bensebaini verdrängten Wendt und Plea auf die Bank.
Die ersten 35 Minuten im Duell zwischen dem FCA und der Borussia können mit einer Statistik charakterisiert und abgearbeitet werden: Mehr Gelbe Karten (drei) als Torschüsse (einer). Beide Teams agierten im 4-2-3-1, beide Teams taten sich enorm schwer und scheuten das Risiko. Viel Kampf, viele Zweikämpfe, wenig Spielfluss und fehlender Rhythmus prägten diese Phase, gefährliche Abschlüsse waren Mangelware, von fehlenden Treffern ganz zu schweigen.
Bundesliga, 24. Spieltag
Stindl mit der ersten nennenswerten Aktion
Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs legten die Gäste vom Niederrhein die Angst vor dem Augsburger Umschaltspiel ein wenig ab und kamen in der 36. Minute zum ersten nennenswerten Torabschluss in Person von Kapitän Stindl. Jedoch behielt FCA-Keeper Koubek sowohl in dieser Szene als auch sechs Minuten später bei einer Doppelchance durch Neuhaus und Hofmann die Oberhand und sorgte dafür, dass es torlos in die Kabinen ging.
Und dann sorgten die Trainer mit ihren Wechseln (Framberger für Lichtsteiner und Plea für Thuram) dafür, dass dieser zweite Durchgang einem Spektakel glich: In der 49. Minute landete eine Plea-Flanke über Stindl bei Bensebaini, der seine Farben aus kurzer Distanz in Führung brachte. Nur vier Minuten später glänzte Plea als direkter Vorbereiter: Im Strafraum bediente der 26-Jährige Stindl - 2:0 (53.). Wer nun dachte, dass Augsburg geschockt einbrechen würde, wurde eines Besseren belehrt: Löwen, beim 0:2 noch mit dem entscheidenden Ballverlust, wuchtete eine Flanke des kurz zuvor eingewechselten Frambergers aus zehn Metern in die Maschen (57.).
Spektakel pur in Durchgang zwei
Beide Teams hatten die Visiere hochgeklappt, gingen nun hohes Tempo und entschädigten somit für den schwachen ersten Durchgang. Um ein Haar hätte Plea höchstpersönlich den dritten Gladbacher Treffer nachgelegt, doch der Franzose scheiterte am Querbalken (62.). Es ging hin und her - Augsburg steckte nicht auf, suchte weiter den Abschluss, ließ in Person von Framberger allerdings Präzision vermissen (70.).
Stattdessen setzte sich Stindl technisch hochwertig gegen Framberger durch, schnürte äußerst sehenswert den Doppelpack und sorgte für das vermeintlich sichere 3:1 (79.). Die Gladbacher hatten ihre Rechnung allerdings erneut ohne den FC Augsburg und das Händchen von Coach Schmidt gemacht: Der eingewechselte Finnbogason schloss, von Richter schön eingesetzt, unhaltbar für Sommer ab und verkürzte auf 2:3 (83.).
Finnbogason lässt die letzte Chance liegen
Die Spannung war zum Greifen, beide Teams schalteten nicht ab: Auf Seiten der Gäste ließ Embolo, nur wenige Sekunden in der Partie, die Vorentscheidung ebenso leichtfertig liegen (87.) wie Hofmann (88.), auf der Gegenseite verpasste Finnbogason einen von Vargas verlängerten Max-Standard nur um Zentimeter (90.+2). Letztlich blieb es beim 3:2, durch das die Borussia nun 46 Zähler auf dem Konto hat. Der FCA steht weiterhin bei 27 Punkten.
Augsburg gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) bei Bayern München. Für Gladbach geht es bereits am Samstag (18.30 Uhr) gegen Dortmund weiter.