2. Bundesliga

Braunschweigs Rückfall in alte Zeiten

Mit Abstand die wenigsten Tore der gesamten Liga

"Auf gut Deutsch gesagt, ist das scheiße": BTSV-Rückfall in alte Zeiten

Lief am Sonntag in Berlin als Kapitän auf: Robin Krauße.

Lief am Sonntag in Berlin als Kapitän auf: Robin Krauße. IMAGO/eu-images

Im Sommer entließen die Verantwortlichen von Eintracht Braunschweig Aufstiegstrainer Michael Schiele trotz Klassenerhalt. Als Grund nannte der Verein in der Pressemitteilung, dass eine "Weiterentwicklung durch neue Impulse und Veränderungen notwendig" sei. Diese sollte der neue Coach Jens Härtel einbringen. Doch der Plan ging bislang noch nicht auf, wie das Gastspiel bei Hertha BSC unterstrich: Das 0:3 in der Hauptstadt war ein Rückfall in alte Zeiten.

So wirkte die Eintracht vor allem im ersten Durchgang zu sorglos in der Defensive. "Der erste Treffer fällt zu einfach, sowohl das Zulassen der Flanke als auch die Situation im Strafraum. Das 0:2 hat unserer schlechten ersten Hälfte die Krone aufgesetzt", wird Härtel in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Zwar steigerten sich die Löwen in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff, doch dies ließ eine weitere Schwäche zum Vorschein kommen: fehlende Effektivität. Johan Gomez, Florian Krüger und Anthony Ujah verpassten innerhalb von sieben Minuten den Anschlusstreffer. "Da sind wir nicht kaltschnäuzig genug, nicht clever, einfach naiv. Auf gut Deutsch gesagt, ist das scheiße", erläuterte Robin Krauße, der Jannis Nikolaou als Kapitän ersetzt hatte.

Hälfte der Tore von Osnabrück

Wie ungefährlich die Niedersachsen vor dem Tor sind, verdeutlicht auch die Statistik. In den bisherigen sechs Ligaspielen erzielte der BTSV erst drei Treffer - die Hälfte von VfL Osnabrück und Wehen Wiesbaden, die bislang am zweitwenigsten trafen. Die gleiche Anzahl an Toren hatten die Braunschweiger übrigens auch in der vergangenen Spielzeit nach sechs Spieltagen. Anders als im Vorjahr reichten dem BTSV diesmal die Treffer immerhin zu vier Punkten (damals nur ein Zähler).

Am siebten Spieltag der abgelaufenen Spielzeit platzte dann aber der Knoten des damaligen Aufsteigers. Gleich vier Treffer hatte Braunschweig beim ersten Saisonsieg gegen Nürnberg erzielt. Es war der Beginn einer Ungeschlagen-Serie, die bis zum 15. Spieltag anhielt. Sollte sich die Eintracht auch an die positiven alten Zeiten der Vorsaison orientieren, dürfen sich die Anhänger also auf erfolgreiche Wochen einstellen - diese Phase könnte am Samstag abermals gegen den Club eingeläutet werden.

aka

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