2. Bundesliga

Jens Härtel wird neuer Trainer in Braunschweig

Nach Trennung von Schiele

"Ein richtig cooler Verein": Härtel in Braunschweig vorgestellt

Übernimmt das Traineramt bei Eintracht Braunschweig: Jens Härtel.

Übernimmt das Traineramt bei Eintracht Braunschweig: Jens Härtel. Getty Images

Am Sonntag, den 11. Juni, kam für viele Fans von Eintracht Braunschweig der große Knall: Mit sofortiger Wirkung wurde Michael Schiele aus seinem Traineramt entlassen. Und das, obwohl der 45-Jährige die Eintracht nach seinem Amtsantritt 2021 zurück in die 2. Liga geführt und dort den Klassenerhalt geschafft hatte. Bis zuletzt hatte alles danach ausgesehen, dass Schiele in Braunschweig auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen würde - schließlich war sein Vertrag erst im Januar vorzeitig bis 2025 verlängert worden.

"Es hat ein Abwärtstrend stattgefunden, der letztendlich nicht entscheidend gestoppt werden konnte, und die Überzeugung, dass sich das in der neuen Saison wieder ändern könnte, war bei uns nicht mehr vorhanden", begründete Peter Vollmann, Geschäftsführer Sport, die Entscheidung am Montag auf der Pressekonferenz. Die abschließende Saisonanalyse habe diesen Eindruck final bestätigt, eine Weiterentwicklung sei nur durch neue Impulse und Veränderungen möglich.

Diese soll nun Jens Härtel setzen. Der 53-Jährige war zuletzt bei Braunschweigs Zweitliga-Gegner Hansa Rostock angestellt gewesen, wo er Anfang November 2022 nach knapp vier Jahren und 159 Spielen freigestellt worden war. Vollmann erklärte auf Nachfrage, dass man den ersten Kontakt zu Härtel bereits am vergangenen Dienstag aufgenommen habe. Zur Einigung zwischen beiden Parteien und der Unterzeichnung des Zweijahresvertrags sei es dann nach anhaltenden Gesprächen am vergangenen Samstag gekommen.

Schiele habe in Braunschweig "große Fußstapfen hinterlassen"

"Ich freue mich einfach hier zu sein", sagte Härtel bei seiner Vorstellung. "Das ist für mich hier eine tolle Möglichkeit. Ich glaube, ich bin jetzt nach dem halben Jahr Pause auch gut erholt, ich hab wirklich einfach Lust, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen und zu arbeiten." Durch seine vorherigen Stationen in Magdeburg (2014 - 2018) und Rostock (2019 - 2022) ist ihm sein neuer Arbeitgeber durchaus bekannt. "Eintracht Braunschweig ist ein richtig cooler Verein, mit einer großen Tradition und einer großen Fan-Base - wo es traditionell für Trainer auch einfach Spaß macht, zu arbeiten", schwärmte Härtel. 

Trotz der kurzen Vorbereitungszeit - die 2. Bundeliga startet bereits am 28. Juli in die neue Spielzeit - zeigte sich Härtel optimistisch, erfolgreich in die Saison starten und den Abwärtstrend stoppen zu können. Die Voraussetzungen in Braunschweig seien gut, auch dank der Arbeit seines Vorgängers. "Er hat hier große Fußstapfen hinterlassen", lobte der 53-Jährige. "Es gibt ein paar Sachen, die haben mir einfach gefallen. Gerade im Umschaltspiel mit dem guten Tempo, wo sie dann auch viele Situationen kreiert haben. Da gilt es, diese Stärke zu bewahren."

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Den Spielstil von Schiele will Härtel nicht eins-zu-eins fortführen, aber auch nicht komplett ändern. Er wolle einen "aktiven Fußball" spielen lassen, sowohl mit als auch gegen den Ball. Allerdings müsse man sehen, was mit dem Kader möglich ist. "Wir müssen einen Fußball spielen, der zur Mannschaft passt", stellte Härtel klar. "Diese Mannschaft hat eigentlich alles, was man in dieser Liga braucht - sowohl was Mentalität betrifft als auch fußballerische Qualität." Durch entsprechendes Training könne man das Beste aus dem Team herausholen. 

Härtel: "Es steht über allem, dass der Verein in dieser Liga bleibt"

Eine der Baustellen, die man unbedingt in Angriff nehmen müsse, sei die Defensive. Das unterstreichen auch die 59 Gegentore in der abgelaufenen Saison laut Härtel eindrücklich. "Wir müssen insgesamt alle ein defensives Gewissen entwickeln, das heißt: Wir müssen zusammen verteidigen", forderte er. "Ich möchte eine Mannschaft, die in beiden Richtungen zusammenarbeitet, auf dem Platz alles lässt und am Ende natürlich auch die Fans mitnimmt." Das sei für den Erfolg des Vereins unbedingt notwendig. "Es steht über allem, dass der Verein in dieser Liga bleibt."

Dass die Amtszeiten seiner Vorgänger bei der Eintracht zuletzt eher von kurzer Dauer waren, ist für Härtel kein Grund zur Sorge. "Wenn man irgendwo unterschreibt, dann lässt man sich komplett auf einen Verein ein, bringt sich da ein, mit allem, was man hat, investiert viel und dann wünscht man sich eigentlich nicht, dass das zu Ende geht, sondern so lange wie möglich." Das sei sein Ziel auch in Braunschweig. 

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