Bundesliga

Koné: Vom großen Hoffnungsträger zum Sorgenkind

Bisher verkorkste Hinrunde für Gladbachs Mittelfeldspieler

Koné: Vom großen Hoffnungsträger zum Sorgenkind

Kann bei Borussia Mönchengladbach aktuell nicht den Stempel aufdrücken: Manu Koné.

Kann bei Borussia Mönchengladbach aktuell nicht den Stempel aufdrücken: Manu Koné. picture alliance/dpa

Manu Koné (Vertrag bis 2026) gilt als der wertvollste Profi im Kader von Borussia Mönchengladbach. Als im Sommer ein Wechsel des Mittelfeldspielers zu einem der europäischen Top-Klubs im Raum stand, war sogar eine Ablösesumme von über 40 Millionen Euro im Gespräch. Warum der 22-Jährige auf dem internationalen Transfermarkt so hoch gehandelt wird, konnte Koné in der laufenden Saison noch nicht nachweisen. Im Gegenteil: Der Franzose erlebt eine Hinrunde zum Vergessen.

Die Geschichte seiner Einsätze ist schnell erzählt. Nach der im Juni erlittenen Knieverletzung bei der U-21-Europameisterschaft fiel Koné für die ersten vier Spieltage aus. Am 5. Spieltag feierte er im Heimspiel gegen RB Leipzig (0:1) sein Comeback, stand sogar direkt in der Startelf und hielt knapp 80 Minuten durch. Anschließend warfen ihn erneut Probleme mit dem lädierten Knie zurück. Beim Auswärtssieg in Bochum (3:1) spielte er nicht und wurde gegen Mainz (2:2) nur eingewechselt.

Das Derby in Köln sollte endlich die Wende zum Guten bringen - und entwickelte sich stattdessen zum Tiefpunkt einer bisher völlig verkorksten Hinrunde. Den Strafstoß zum 0:1 verschuldete Koné durch ein Handspiel. Noch folgenschwerer aber dann sein rüdes Foul an Dejan Ljubicic, das beim Stand von 1:1 zum Platzverweis führte und den Knackpunkt des Spiels bei der 1:3-Niederlage markierte.

Am Montag sperrte das DFB-Sportgericht Koné für zwei Ligaspiele. Am Samstag gegen den 1. FC Heidenheim und im Auswärtsspiel beim SC Freiburg muss Koné zuschauen. Die nächste Pause. Der nächste Rückschlag. Wenigstens ist der Rechtsfuß im DFB-Pokal-Zweitrundenspiel gegen Heidenheim am Dienstag nach dem Liga-Duell spielberechtigt.

Geplatzt sind damit fürs Erste auch die Hoffnungen im Borussen-Lager, dass Koné endlich zu einem entscheidenden Faktor im Gladbacher Spiel wird. "Wichtig für die Balance" sei der dynamische und körperlich robuste Achter, hatte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus vor Kurzem noch erklärt. Für die richtige Balance auf dem Platz müssen nun aber weiter die Kollegen sorgen. Zum Beispiel Rocco Reitz, der in Köln für Koné weichen musste und gegen Heidenheim wieder erste Wahl sein dürfte.

Koné galt nach dem nach dem Radikalumbau der Mannschaft als großer Hoffnungsträger für die neue Saison. Stattdessen ist er zurzeit Borussias größtes Sorgenkind. Nach dem 10. Spieltag, wenn die Sperre abgelaufen ist, werden nicht einmal 200 Ligaminuten in seiner Bilanz stehen. Und so viele Chancen gibt es im Jahr 2023 dann auch nicht mehr, dem Gladbacher Spiel noch seinen Stempel aufzudrücken.

Jan Lustig

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