Bundesliga

Remis im Krisenduell: Majer rettet Wolfsburg

Wolfsburg seit fünf Spielen sieglos, Hoffenheim seit sechs Spielen

Remis im Krisenduell: Majer rettet Wolfsburg

Wolfsburger Doppelpacker: Lovro Majer.

Wolfsburger Doppelpacker: Lovro Majer. IMAGO/regios24

Wolfsburgs Trainer Niko Kovac durfte zuletzt Neuzugang Behrens begrüßen und vertraute sogleich auf den robusten Angreifer. Neben dem Ex-Unioner waren im Vergleich zum 1:1 gegen Köln auch Bornauw und Vranckx neu in der Startelf. Lacroix, der unter der Woche Adduktorenprobleme hatte, fehlte im Kader, während Svanberg und Majer sich mit der Bank begnügen mussten.

Auf der anderen Seite brachte TSG-Coach Pellegrino Matarazzo nach dem 1:1 in Heidenheim, dem fünften sieglosen Spiel der Sinsheimer in Folge, zwei Neue: Kabak kehrte nach Gelb-Sperre in die Abwehrkette zurück und verdrängte Akpoguma auf die Bank, im Mittelfeld ersetzte der erst 19-jährige Tohumcu den Gelb-gesperrten Grillitsch. 

Bundesliga, 20. spieltag

Hoffenheimer Blitzstart

Die TSG agierte im 4-4-2 mit Raute und sollte die Wolfsburger damit vor große Probleme stellen, zuvor aber glückte den Gästen der Blitzstart: Tohumcu spielte einen feinen Pass in die Tiefe auf Beier, der Fahrt aufnahm, Bornauw stehen ließ und mit einem trockenen Schuss vom linken Fünfereck die frühe Führung besorgte (6.).

Der Matchplan der Wölfe war über den Haufen geschmissen, doch das war wohl nicht das größte Problem der Niedersachsen. Das dürfte eher die Restverteidigung gewesen sein, denn immer wieder geriet man nach Ballverlusten in Bedrängnis. Die Sinsheimer spielten häufig nach dem gleichen Muster: Vertikalpass auf die linke Seite, dann eine schnelle Hereingabe mitsamt folgendem Abschluss.

Einziges Manko: Fehlende Kaltschnäuzigkeit. Weghorst wurde von Jenz geblockt (22.), Casteels war gegen Kramaric (25.), Tohumcu (39.) und Weghorst (45.+4) zur Stelle, während Stach aus der Distanz (43.) und Kramaric per direktem Freistoß (45.+2) zu unpräzise waren.

Und die Wölfe? Die waren durchaus bemüht, wirkten aber auch verunsichert und leisteten sich im Spielaufbau zu viele leichte Fehler. In Wind hatten die Niedersachsen aber zumindest einen Spieler, der ab und an für Gefahr sorgte: In der 19. Minute scheiterte der Däne am rechten Pfosten, später war dann Baumann Endstation (23., 31.), ehe der 24-Jährige knapp über das Tor köpfte (45.+3).  

Fingerzeig: Maximilian Beier bejubelt sein soeben erzieltes 1:0.

Fingerzeig: Maximilian Beier bejubelt sein soeben erzieltes 1:0. IMAGO/TSG 1899 Hoffenheim

Majer kommt und trifft

Tore fielen in Hälfte eins also keine mehr, die Fans, die zuvor mit geworfenen Flummibällen und viel Konfetti gegen den geplanten DFL-Investor protestiert und damit für eine kurze Unterbrechung gesorgt hatten, quittierten das beim Halbzeitpfiff mit lautstarken Pfiffen. Kovac reagierte zur Pause und brachte Svanberg für den zweiten Durchgang, Cerny blieb draußen.

Ein anderer - erzwungener - Wechsel war dann aber maßgeblich für den Wolfsburger Ausgleich. Weil sich Vranckx verletzt hatte, kam Majer - und der Kroate war nur wenige Minuten später dankbarer Abnehmer eine Behrens-Ablage und vollstreckte gekonnt mit links ins linke Eck zum 1:1 (58.).

Ein goldenes Händchen bewies aber nicht nur Kovac, das tat auch Matarazzo mit den Hereinnahmen von Skov und Bebou. Nur wenige Sekunden nach deren Einwechslung fing Skov einen viel zu ungenauen Casteels-Pass auf Arnold ab und bediente Bebou, der mit dem Rücken zum Tor stehend für Prömel abtropfen ließ - 2:1 (66.).

Die Freude über die neuerliche Führung währte jedoch nicht allzu lange, denn kurz darauf foulte Nsoki Majer im eigenen Sechzehner, den fälligen Strafstoß zimmerte der Kroate unhaltbar zum 2:2 ins rechte Eck (70.). Beide Mannschaften gaben sich anschließend mit dem  sich anbahnenden Remis nicht zufrieden und spielten folglich auf den Siegtreffer. Der aber sollte an nicht mehr fallen.

Der seit nunmehr fünf Spielen sieglose VfL muss am kommenden Samstag bei Union Berlin antreten (15.30 Uhr), Hoffenheim - seit sechs Partien ohne Dreier - empfängt einen Tag später den 1. FC Köln (17.30 Uhr).

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg gegen TSG 1899 Hoffenheim