Im Vergleich zum 1:1 in Heidenheim musste VfL-Trainer Niko Kovac sein Team im defensiven Mittelfeld gezwungenermaßen umbauen. Sowohl Kapitän Arnold als auch Gerhardt fehlten krankheitsbedingt, stattdessen begannen Vranckx und Svanberg. Zudem rotierten Innenverteidiger Bornauw und Flügelspieler Kaminski auf die Bank. Dafür starteten Lacroix und Paredes.
FC-Coach Timo Schultz wechselte nach der 0:4-Pleite gegen Dortmund zweimal und beorderte Schmitz und Alidou anstelle von Carstensen und Maina (beide Bank) in die Startelf.
Wolfsburg kam schwungvoll in die Partie hinein und hätte bereits in der zweiten Minute in Führung gehen müssen. Bei Svanbergs Schuss aus kurzer Distanz hielt Chabot jedoch noch seinen Fuß hinein und verhinderte so den frühen Rückstand. Die Kölner igelten sich keinesfalls in der eigenen Hälfte ein, sondern machten schnell klar, auch mitspielen zu wollen. Ein erster Versuch von Thielmann ging knapp vorbei (7.).
Kuriosum an der Seitenlinie - Paredes kontert Alidou
Übernahm spontan das Amt des Vierten Offiziellen: Tobias Krull. IMAGO/Jan Huebner
Dann wurde es kurios: Nachdem Kölns Linksverteidiger Finkgräfe den Linienrichter Thorben Siewer bei einem Klärungsversuch im Gesicht getroffen hatte (14.), musste dieser benommen in der Kabine bleiben und Nicolas Winter, eigentlich Vierter Offizieller, als Assistent übernehmen. Per Stadiondurchsage fahndete das Schiedsrichterteam nach einem neuen Vierten Offiziellen - und wurde fündig.
Nach einer 15-minütigen Unterbrechung ging es mit Tobias Krull an der Seitenlinie, Torhüter und Sportlicher Leiter beim MTV Gifhorn in der Landesliga, weiter (29.). Zunächst mussten beide Teams erst einmal wieder ins Spiel finden und schließlich fiel der erste Treffer nach einem ruhenden Ball. Maehle verlängerte einen Kainz-Freistoß auf den Kopf von Alidou, der den FC nach 38 Minuten in Front brachte.
Wolfsburg ließ sich vom Rückstand nicht beirren und antwortete prompt: Nach Vorlage von Maehle erzielte Paredes den Ausgleich (40.). Nach der Pause taten sich beide Teams weiterhin schwer in der Chancenerarbeitung und spielten sich oftmals im Mittelfeld fest, sodass Strafraumszenen zur absoluten Rarität wurden. Erst in der 66. Minute wurde es halbwegs gefährlich als Wind knapp vorbeiköpfte. Im direkten Gegenstoß verpasste der eingewechselte Maina den erneuten Führungstreffer für den FC (66.).
Bundesliga, 19. spieltag
Thielmann und Paredes verpassen die Siegtreffer
Das Spiel wurde hitziger, Schiedsrichter Sören Storks verteilte mehr Karten und auch die Torraumszenen nahmen zu. So rutschte Finkgräfe in höchster Not vor Paredes in den Ball (75.), sieben Minuten später ließ Thielmann Kölns beste Chance auf den Siegtreffer liegen (82.). Wolfsburg fuhr seine Motoren zur Schlussphase nochmal hoch, doch die Drangphase kam zu spät. Nach Schwäbes Parade gegen Paredes (89.) passierte nichts mehr und der 1. FC Köln entführte einen Punkt aus Niedersachsen. Für den abstiegsbedrohten FC sicherlich zufriedenstellender als für den VfL Wolfsburg, der zum dritten Mal in Folge 1:1 spielte.
Wolfsburg spielt am nächsten Sonntag erneut vor heimischer Kulisse, dann kommt die TSG Hoffenheim nach Niedersachen (15.30 Uhr). Der 1. FC Köln empfängt bereits am Vorabend Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr).