2. Bundesliga

Spielverderber Albers: Aue holt 0:2 auf - und geht leer aus

Regensburg bleibt oben dabei - Aue wartet weiter auf ersten Sieg

Spielverderber Albers: Aue holt 0:2 auf - und geht dennoch leer aus

Obenauf: Regensburger Torjubel.

Obenauf: Regensburger Torjubel. imago images/Sascha Janne

Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic tauschte nach dem 1:1 in Düsseldorf einmal: Boukhalfa kehrte nach Nasenbeinbruch zurück und spielte anstelle von Caliskaner. 

Bei den Auern bedeutete die 1:4-Niederlage gegen Paderborn das Aus von Trainer Aleksey Shpilevski. Interimscoach Marc Hensel setzte in seinem ersten Spiel auf Barylla und Nazarov anstelle von Trujic und Mance (beide Bank).

Trügerischer Beginn

8. Spieltag

Die ersten fünf Minuten machten den Anschein, als würde es ein offenes und ausgeglichenes Spiel werden - doch das war ein Trugschluss, wie sich schon bald zeigte. In der siebten Minute glänzte Besuschkow gleich zweifach, zuerst mit starker Antizipation, als er einen Querpass im Mittelfeld abfing, und dann mit einem Zuckerpass in die Tiefe genau in den Lauf von Beste, der diesen mit einem präzisen Linksschuss aus 16 Metern ins rechte untere Eck veredelte - 1:0.

Es war der Auftakt zu einer Regensburger Sturm- und Drangphase, die mit dem 2:0 belohnt wurde. Doch der Reihe nach: Zuerst köpfte Kennedy knapp vorbei (9.), dann fehlte Fabers abgefälschtem Schuss ebenfalls nicht viel (10.), ehe bei der anschließenden Ecke Männel unter dem Ball vorbeiflog. Im Rücken des Auer Torhüters stand Besuschkow frei und nickte gnadenlos zum 2:0 ein (11.).

Die zwei Treffer zeigten Wirkung, die Veilchen hatte sichtlich Probleme mit dem Spielaufbau und strahlten trotz sichtbarem Engagements in Durchgang eins keinerlei Torgefahr aus - mit einer Ausnahme: Gueye scheiterte bei einem Konter an SSV-Schlussmann Meyer (22.).

Klare Sache für den Jahn - oder doch nicht?

Unter dem Strich war es eine klare Sache: Der Jahn war besser, agierte zielstrebiger und wirkte in seinen Aktionen insgesamt reifer. Allerdings nahmen die Oberpfälzer mit fortschreitender Spieldauer auch ein wenig das Tempo raus und erwarteten Aue nun etwas tiefer. Regensburg blieb dabei dennoch klar am Drücker, hatte mehr Spielanteile (58 Prozent), gewann mehr Zweikämpfe (57 Prozent) und auch ein Chancenplus. Weil aber Besuschkow (19.) und Beste (21., 30.) nicht nachlegten, blieb es allerdings beim 2:0-Pausenstand.

Nicolas Kühn

Der Anschluss ist geschafft: Nicolas Kühn beim Torjubel. picture alliance/dpa

Hensel reagierte auf die dürftige Vorstellung seiner Schützlinge mit einem Dreifachwechsel: Bei Wiederanpfiff standen Bussmann, Kühn und Jonjic auf dem Platz, Carlson, Härtel und der Gelb-vorbelastete Nazarov blieben draußen. Die Maßnahme sollte sich schon bald auszahlen, denn in der 52. Minute war es Joker Kühn, der einen weitgehend sehenswerten Angriff der Gäste zum 1:2-Anschlusstreffer nutzte.

Das war so etwas wie ein Wendepunkt in diesem Spiel, denn auf einmal blühten die Veilchen auf. Während der Jahn sich schwertat, den Schalter von Verwaltung auf Selbstinitiative wieder umzustellen, drängte Aue energisch und mit durchaus Tempo auf den Ausgleich - Kühn (58.) und Jonjic (59.) setzten weitere Akzente.

Die Partie war nun doch noch offen geworden, wenngleich das zu passive Regensburg es mehr und mehr schaffte, das Spielgeschehen wieder vom eigenen Strafraum wegzuverlagern. Das gelang aber nicht immer, so verpasste der zuvor eingewechselte Mance eine Jonjic-Flanke nur um Haaresbreite (80.).

Wilde Schlussphase in Regensburg

In der Schlussphase überschlugen sich schließlich die Ereignisse: Zuerst rückte Männel in der 87. Minute (!) bei einer Ecke in den Regensburger Strafraum vor und sorgte so für Unordnung, die dann Bussmann nutzte, um per Kopf das nicht unverdiente 2:2 zu erzielen.

Bei den Sachsen machte sich so etwas wie Glückseligkeit breit, doch es folgte schon bald die kalte Dusche: Breitkreuz tankte sich bei einem hohen Ball durch und köpfte zu Caliskaner, der anschließend aber hochriskant an Männel hängen blieb. Der Abpraller landete jedoch bei Albers, der nicht lange fackelte, aus Nahdistanz das vielumjubelte 3:2 markierte und so den Schlusspunkt in einer verrückten Schlussphase setzte.

Die Erzgebirger warten damit weiterhin auf den ersten Saisonsieg und können am kommenden Freitag diesen dann beim Hamburger SV in Angriff nehmen (18.30 Uhr). Tags darauf empfängt der SSV Jahn Regensburg den KSC (13.30 Uhr).