2. Bundesliga

Wiesinger: "Rein in die Herzen, bei der Ehre packen, Emotionen wecken"

Trainer verzichtet auf Kerk in der Relegation

Wiesinger: "Rein in die Herzen, bei der Ehre packen, Emotionen wecken"

"Wir schaffen das, davon bin ich felsenfest überzeugt": Nürnbergs Interimstrainer Michael Wiesinger.

"Wir schaffen das, davon bin ich felsenfest überzeugt": Nürnbergs Interimstrainer Michael Wiesinger. imago images

21 Feldspieler sowie drei Torhüter hat Wiesinger mit ins Kurztrainingslager genommen. Nicht mit an Bord waren Felix Lohkemper (Aufbautraining), Iuri Medeiros (bereits nach Portugal zurückgekehrt), Torwart Andreas Lukse sowie Sebastian Kerk. "Ich habe ihm gestern offen mitgeteilt, dass ich nicht glaube, dass er uns am Dienstag helfen kann", sagte Wiesinger am Donnerstag in einer telefonischen Medienrunde. Damit ist Kerks Zeit beim FCN abgelaufen, sein Vertrag läuft aus.

Wiesinger, der zu Wochenbeginn vom geschassten Jens Keller übernommen hat, und sein Trainerpartner Marek Mintal führen viele Gespräche in diesen Tagen. "Ein zentraler Punkt ist, die Gemeinschaft zu fördern", sagt Wiesinger, "es hilft in unserer Situation nicht, über alte Zeiten zu quatschen, wir wollen Aufbruchstimmung erzeugen, das geht nur über Kommunikation." Wiesinger will seine Spieler "bei der Ehre packen, rein in ihre Herzen und Emotionen wecken".

1. FC Nürnberg - Vereinsdaten
1. FC Nürnberg

Gründungsdatum

04.05.1900

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Rot-Weiß

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Der Interimstrainer betont, dass die Tage bis zum Hinspiel (Dienstag, 18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht vergleichbar mit einer normalen Vorbereitung seien. Keineswegs beginne jeder Spieler bei null, sie hätten ihr Gerüst an Spielern natürlich schon im Kopf. "Ich bin fest davon überzeugt, die Spieler zu haben, die Widerstand leisten und ein positives Ergebnis erzielen werden."

Der Favorit am Abgrund

Nach wie vor gibt es mit dem aktuell Drittplatzierten FC Ingolstadt, Würzburg, Duisburg, Rostock und 1860 München fünf mögliche Gegner, über alle holt der FCN Informationen ein. Wiesinger sieht es als Vorteil, dass er schon einmal, 2010 mit dem FC Ingolstadt gegen Rostock, als Drittligist und Außenseiter die Relegation gewonnen hat und sich so in den Gegner hineinversetzen kann. Nun coacht er unter umgekehrten Voraussetzungen: "Wir sind der Zweitligist, dementsprechend sollten wir auftreten." Das heißt: Ballbesitzphasen, die Kontrolle über das Geschehen haben, keine einfachen Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. "Wir müssen darauf vorbereitet sein, auf eine Mannschaft zu treffen, die zuletzt erfolgreich war und im Flow ist."

Ein offenes Visier, einen Schlagabtausch will Wiesinger daher unbedingt vermeiden: "Dann kann dich ein Drittligist schnell vor Probleme stellen." Den Vorteil ausgeruht zu sein will Wiesinger "mit Vorsicht genießen, keine Mannschaft wird sich uns körperlich ergeben." Auch deshalb ist er sicher: "Es kommen zwei andere Spiele auf uns zu als in der 2. Liga." Wohl wahr: Der Club steht am Abgrund, ist dennoch Favorit. Und er hat seine letzte Chance, den Absturz zu vermeiden. "Wir schaffen das, davon bin ich felsenfest überzeugt", sagt Wiesinger.

Frank Linkesch

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