Bundesliga

Grifo verrät Streichs Schachzug: Einfach nicht trainieren

Freiburg kann es auch gegen Union - Gulde und Günter verletzen sich

Grifo verrät Streichs Schachzug: Einfach nicht trainieren

Herr des ruhenden Balls: Freiburgs Vincenzo Grifo (links) sorgte auch gegen Union mit seinen Standards für viel Unruhe im gegnerischen Strafraum.

Herr des ruhenden Balls: Freiburgs Vincenzo Grifo (links) sorgte auch gegen Union mit seinen Standards für viel Unruhe im gegnerischen Strafraum. imago images

Wenn sonst nichts geht, müssen die Standards her beim SC Freiburg, am besten ein Eckball: Bereits neunmal waren die Breisgauer in dieser Saison nach einer Hereingabe von der Grundlinie aus erfolgreich. Elf der vergangenen 16 Treffer erzielte der SC zudem nach einem ruhenden Ball. Auch gegen Union Berlin sorgten eine Ecke und ein Freistoß für zwei der drei Tore - jeweils getreten von Vincenzo Grifo. "Der liebe Gott hat mir einen guten Fuß gegeben", scherzte der Stürmer nach dem Abpfiff bei "Sky". "Wir haben hier zuletzt keine gute Leistung gezeigt, das heute waren wir den Fans schuldig", sagte der 26-Jährige mit Blick auf das 3:1 gegen den Aufsteiger. "Viele haben gesagt: Ihr könnt alles außer Berlin - jetzt haben wir das Gegenteil bewiesen." Tatsächlich hatte der SC beide bisherigen Duelle mit Union in dieser Saison - einmal in der Liga, einmal im Pokal - verloren.

Die Standardstärke der Freiburger kommt jedoch nicht von ungefähr. "Wir trainieren das sehr intensiv", erzählte der Italiener, gestand jedoch: "In dieser Woche haben wir es überhaupt nicht geübt. Das war etwas sarkastisch vom Trainer. Er meinte, vielleicht machen wir dann ja zwei, drei Tore daraus." Und Christian Streich sollte richtig liegen. "Wir sind sehr, sehr gefährlich nach Standards. Das ist so ein Dosenöffner", erklärte Grifo und scherzte: "Vielleicht müssen wir ja öfter mal keine trainieren."

Spielersteckbrief Grifo
Grifo

Grifo Vincenzo

Spielersteckbrief Petersen
Petersen

Petersen Nils

Spielersteckbrief K. Schlotterbeck
K. Schlotterbeck

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N. Schlotterbeck

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Ich habe viel Power gesehen.

SC Freiburg-Trainer Christian Streich

Auch Streich selbst zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. "Wir hatten ja schon zweimal das Vergnügen. Man hat gesehen, dass wir uns nicht wieder so abkochen lassen wollten", lobte der Trainer nach dem Spiel. "Ich habe viel Power gesehen. Wir haben richtig dagegen gehalten und uns behauptet. Am Ende ein verdienter Sieg." Beim Thema Standards zeigte sich der 54-Jährige weniger emotional als sein Stürmer: "Wir brauchen Standardtore. Wir können ja nicht alle Treffer aus dem Spiel machen. In den letzten Wochen waren wir da nicht mehr so gut, heute schon."

Muskelverletzung bei Günter - Gulde knickt um

Kleiner Wermutstropfen für Freiburg: Gegen Union mussten gleich zwei angeschlagene Breisgauer vom Feld. Der überaus aktive Kapitän Christian Günter, der mit seinem Treffer zum 2:0 den Weg zum Erfolg geebnet hatte, musste nach 77 Minuten ausgewechselt werden. "Es sieht nach einer Muskelverletzung aus", sagte Streich nach der Partie. Verteidiger Manuel Gulde folgte seinem Kapitän knapp zehn Minuten später. Der 29-Jährige war umgeknickt. "Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist", sagte Streich.

Deutlich geringer war da die Sorge um Nils Petersen - der Stürmer der Freiburger wartet nach wie vor auf seinen ersten Treffer gegen die Eisernen. Union ist der einzige aktuelle Bundesligist, gegen den der 31-Jährige noch nicht getroffen hat. "Natürlich trifft man am liebsten selbst, aber in diesem Moment zählt nur der Sieg. Es war wahnsinnig wichtig, in dieser Phase zu gewinnen", sagte Petersen nach dem Spiel.

Nachdem Günter vom Feld musste, kam es noch zum gut 13-minütigen Bruderduell im Schwarzwald-Stadion: Der SC-Kapitän wurde von Nico Schlotterbeck ersetzt - dem Bruder des Berliner Innenverteidigers Keven Schlotterbeck. "Ich bin froh, dass er mal wieder zum Einsatz kam", sagte der Union-Akteur, der von Beginn an auf dem Feld gestanden hatte. "Wir werden jetzt gleich noch ein bisschen quatschen und das Spiel analysieren." Es sei eine extrem bittere Niederlage, fügte der 22-Jährige hinzu, aber man werde weiter an sich arbeiten und sich ab Dienstag auf das schwere Spiel gegen den FC Bayern vorbereiten.

fbs/ dpa/ sid

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