Eintracht-Coach Adi Hütter musste gegenüber dem 1:1 in Leipzig auf Tuta und Younes verzichten, die beide ihre fünfte Gelbe Karte gesehen hatten. Für das Duo rückten Jovic und Barkok in die Anfangself. Hinteregger (Oberschenkelprobleme) war noch nicht rechtzeitig fit geworden und fehlte im Kader.
Union Berlins Trainer Urs Fischer wollte angesichts des jüngsten 2:1-Erfolgs gegen Köln nur einen Wechsel vornehmen. Ingvartsen ersetzte Endo, der auf der Bank Platz nahm. Kurzfristig musste aber auch Musa verletzungsbedingt passen, Pohjanpalo startete dafür.
Blitzstart für die Eintracht - Doch Union hat die Antwort
Vorneweg: Die erste Hälfte der Partie war ein einziges Highlight. Wie schon im Hinspiel (3:3), als Union nach sechs Minuten bereits 2:0 geführt hatte, legte das Spiel wieder los wie die berühmte Feuerwehr: Sow klärte nach wenigen Sekunden gegen Knoche auf der Linie, auf der Gegenseite fand Kostic mal wieder André Silva, der seinen 20. Saisontreffer erzielte (2.).
Doch Union blieb unbeeindruckt, machte frech weiter und belohnte sich schnell, auch wenn der Treffer durchaus diskutabel schien: Denn Ryerson traf Hasebe mit der Sohle am Oberschenkel, seine Vorlage verwertete Kruse zum Ausgleich (7.). Hasebe musste am blutenden Oberschenkel behandelt werden, doch weder Schiedsrichter Markus Schmidt noch Video-Assistent Günter Perl schritten ein, sodass das 1:1 bestehen blieb.
Bundesliga, 26. Spieltag
Der Treffer war dennoch nicht unverdient, da Union auch in der Folge die etwas bessere Mannschaft war und immer wieder vor allem nach Standards für Gefahr sorgte, Sow musste erneut auf der Linie für den geschlagenen Trapp retten (20.). Die Eintracht ließ vor allem über die mit Barkok neu besetzte rechte Seite einiges zu, zeigte sich vorne aber auch immer wieder gefährlich.
Kurioses Eigentor von Andrich - Frankfurt dreht auf
Der Führungstreffer für die Eintracht kam dann aber dennoch völlig aus dem Nichts und ließ auch die Hessen staunen, denn die konnten eigentlich gar nichts dafür: Andrich wollte unbedrängt 20 Meter vor dem eigenen Tor Keeper Luthe mitnehmen, der sich aber etwas neben dem Tor postiert hatte. Andrich spielt in die komplett andere Ecke und passte die Kugel recht scharf genau ins eigene Gehäuse - ein unfassbares Eigentor (35.)
Und es kam noch bitterer für die Köpenicker, denn das Tor nahm die Eintracht zum Anlass, so richtig aufzudrehen. Erst schloss Kostic einen perfekten Konter über Jovic und André Silva zum 3:1 ab (39.), nur zwei Zeigerumdrehungen später erhöhte André Silva nach tollem Zuspiel von Kamada sogar auf 4:1 - vier Gegentreffer für die ansonsten so stabile Defensive der Eisernen, und das in 45 Minuten! In der gesamten bisherigen Saison gab es nie mehr als drei Gegentore pro Spiel.
Doch wie schon nach dem frühen ersten Gegentreffer gab sich Union nicht auf und Kruse schnürte quasi mit dem Pausenpfiff per Kopf noch seinen Doppelpack - durch den sechsten Treffer der ersten Hälfte hielt Kruse die Hoffnung der Eisernen am Leben.
Der zweite Durchgang begann ebenfalls mit viel Tempo, doch die großen Strafraumsituationen blieben zunächst aus. Dennoch waren es eher wieder die Gäste, die den Weg zum Tor suchten. Allen voran Kruse machte es der Frankfurter Abwehr schwer, Pohjanpalo scheiterte nach toller Vorarbeit des Doppelpackers aber an der Fußabwehr von Trapp (60.).
Weiterhin wusste Union zu gefallen, Frankfurt beschränkte sich im zweiten Durchgang auf Konter. Der eingewechselte Endo verpasste für die Köpenicker per Kopf die nächste Chance auf den Anschlusstreffer (69.), auch danach gab sich Union nicht auf, doch die Zeit lief für die Eintracht.
Chandler setzt den Schlusspunkt
Union lief weiter an, doch spätestens als Eigentor-Schütze Andrich, diesmal auf der richtigen Seite, nur den Querbalken traf (88.), war klar, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Der eingewechselte Chandler setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 5:2.
Damit bleibt die Eintracht in dieser Saison daheim ungeschlagen und ist seit 15 Heimspielen ohne Niederlage. Union war auf keinen Fall drei Tore schlechter (Torschussverhältnis 25:9 für die Berliner), brachte sich aber mit dem Eigentor selbst auf die Verliererstraße.
Für Frankfurt geht es am 3. April (15.30 Uhr) in Dortmund weiter, Union hat tags darauf (18 Uhr) das Hauptstadt-Derby gegen Hertha vor der Brust.