Bremens Coach Florian Kohfeldt stellte nach dem 1:1 in Leverkusen zweimal um und brachte Agu (Startelfdebüt) und Selke für Augustinsson (muskuläre Probleme) und Chong (Bank).
Augsburgs Trainer Heiko Herrlich nominierte im Vergleich zum 1:4 gegen Stuttgart gleich vier Neue in seine Startelf: Für Strobl (Bank), Iago (Nackenverletzung), Richter (Gelb-Rot-Sperre) sowie Niederlechner (Bank) spielten Gouweleeuw (nach Gelbsperre), Pedersen, Hahn und Finnbogason.
Im Weserstadion sollte sich kein fußballerischer Leckerbissen entwickeln. Gegen eine kompakte Werder-Elf, die erst kurz hinter der Mittellinie angriff, gestaltete sich die Lückensuche für den vom Anpfiff weg überlegenen FCA trotz viel Ballbesitz kompliziert. Bremen neutralisierte die Angriffe der Gäste meist schon weit vor dem Strafraum, eigene Umschaltmomente jedoch blieben ohne Lösung und schon im Ansatz stecken.
Hahn verzieht knapp
70:30 Prozent hieß es in Sachen Ballbesitz nach 20 Minuten zugunsten des FCA. Und nach Chancen 1:0 für die Gäste, als Hahn nach Friedls Katastrophenpass und Finnbogasons Zuspiel knapp verzog (18.). Es sollte die einzige nennenswerte Gelegenheit im ersten Durchgang bleiben.
Denn die zweikampfbetonte Partie verlief mit unveränderter Rollenverteilung weiterhin äußerst zäh. Der SVW rückte von seiner Marschroute, sein Hauptaugenmerk auf defensive Stabilität zu legen, nicht ab, die Spitzen Selke und Sargent hingen völlig in der Luft. Weil sich Augsburg zwar mühte, aber immer wieder im Abwehrdickicht verfing, prägte Ereignislosigkeit das Geschehen. Folgerichtig ging es torlos in die Kabine.
Bundesliga - 16. Spieltag
Werder staffelte sich nach Wiederanpfiff etwas höher, Mbom tauchte gefährlich im Strafraum auf, Uduokhai klärte (49.). Die etwas mutigere Spielweise der Grün-Weißen verschaffte Augsburg mehr Raum, nach einem Konter parierte Pavlenka gegen Finnbogasons Kopfball (50.).
Oxford lässt die Führung liegen - Gikiewicz pariert gegen Sargent
Herrlich tauschte nach einer knappen Stunde erstmals Personal, für den Gelb-Rot-gefährdeten Caligiuri und Finnbogason kamen Gumny und Niederlechner (58.). Das Spiel wurde lebendiger, auch weil etwas chancenreicher: Oxford köpfte nach Pedersens Ecke freistehend eher mit der Schulter als mit dem Kopf und somit klar drüber (63.), auf der anderen Seite bewahrte Gikiewicz sein Team gegen Sargents Schrägschuss vor dem Rückstand (64.).
Später Doppelschlag der Bremer
Doch im weiteren Verlauf ließ sich feststellen: Die beiden Möglichkeiten waren nur ein Zwischenhoch, denn es passierte lange Zeit nichts mehr. Werder blieb das aktivere Team - und schlug spät über beide Flügel tatsächlich noch zu: Agu flankte von der linken Seite, Oxford verlängerte unfreiwillig mit dem Kopf und am zweiten Pfosten war Gebre Selassie zur Stelle und markierte volley und akrobatisch aus sechs Metern die Führung (84.).
Wenig später war der Doppelschlag und damit Werders Sieg perfekt: Eggestein spielte auf Joker Schmid, nach dessen Rechtsflanke in den Rücken der Abwehr Agu sich den Ball mit rechts ans linke Standbein schoss und das Leder zum 2:0-Endstand genau im rechten Eck landete (87.).
Bremen hat sich unten Luft verschafft, sich bis auf einen Punkt an den FCA herangepirscht und eröffnet im Rahmen der englischen Woche den 17. Spieltag mit dem Gastspiel in Gladbach (Dienstag, 20.30 Uhr). Auf Augsburg wartet am Mittwoch (20.30 Uhr) das Derby gegen den FC Bayern.