Herthas Trainer Bruno Labbadia handelte getreu dem Motto "Never change a winning team" und schickte dieselbe Elf ins Rennen wie beim 4:1-Sieg in Bremen. Das bedeutete auch, dass Piatek abermals den Vorzug im Sturm erhielt vor Neuzugang Cordoba, der auf der Bank Platz nahm.
Frankfurts Coach Adi Hütter tauschte nach dem 1:1 gegen Aufsteiger Bielefeld zweimal: Touré und Ilsanker verdrängten da Costa und Kohr auf die Bank.
Frühes Aus für Kostic
2. Spieltag
Vor 4000 Zuschauern wurde recht schnell deutlich, dass es eine umkämpfte Partie werden würde. Beide Mannschaften gingen den Zweikämpfen nicht aus dem Weg und zeigten sich motiviert. Kostic bezahlte seinen persönlichen Eifer dann aber teuer: In der neunten Minute setzte der Serbe im gegnerischen Strafraum gegen Torunarigha nach, verletzte sich dabei unglücklich und musste früh ausgewechselt werden (15.).
Allgemein ging es in der Partie robust zur Sache. Und Schiedsrichter Bastian Danker förderte dies, indem er viel laufen ließ. Auch deshalb war es wenig verwunderlich, dass ruhende Bälle letztlich den Unterschied ausmachten: Zuerst foulte Boyata im eigenen Strafraum Gegenspieler André Silva etwas unbeholfen und verursachte so einen Strafstoß, den der Gefoulte selbst sicher vollendete (27.).
Danach bäumten sich die Berliner zwar ein wenig auf und schnupperten über Cunha (31.) sowie Lukebakio (33.) am Ausgleich, doch dann passierte Tousarts Foul an Rode und gewährte der Eintracht so einen Freistoß. Diesen zwirbelte Kamada von rechts zu Dost, der per Kopf erhöhte (36.) - der sechste Treffer des Niederländers im fünften Duell mit Hertha.
Friedrich unzufrieden - Labbadia wechselt dreimal
Geballte Faust: Bas Dost (r.) bejubelt sein soeben erzieltes 2:0. imago images
Mit dem 2:0 ging es dann auch in die Pause, in der Berlins Sportdirektor Arne Friedrich am "DAZN"-Mikro seinen Unmut deutlich machte. "Es hat an allem gefehlt", sagte der 41-Jährige und führte aus: "In allen Bereichen war es viel zu wenig. Allgemein habe ich das Gefühl, dass wir immer einen Schritt zu spät kamen. Eintracht führt in der Höhe zu Recht 2:0."
Unzufrieden dürfte auch Labbadia gewesen sein, das zeigte schon allein die Tatsache, dass es bei der Alten Dame zum Wiederanpfiff gleich drei Wechsel gab: Zeefuik, Maier und Cordoba kamen für Pekarik, Darida sowie Cordoba.
Die Maßnahmen fruchteten zum Teil, jedenfalls waren die Berliner nach Wiederanpfiff griffiger, agiler, schlicht besser im Spiel, nur zwingend war die Hertha dennoch nicht. Außerdem blieb es eine zerfahrene Partie, in der es für bemühte Berliner nach 70 Minuten die kalte Dusche gab: Rode nahm aus 16 Metern Maß und schlenzte den Ball mit links ins Eck zum 3:0.
Gnade vor Recht für Matheus Cunha
Bei den Gastgebern kam Frust auf - und Matheus Cunha erlaubte sich gegen Hinteregger ein übles Foul. Der Brasilianer traf den Frankfurter auf Kniehöhe mit offener Sohle und kam mit Gelb davon. Referee Dankert ließ in dieser Szene Gnade vor Recht ergehen, denn das hätte Rot geben müssen (72.).
Kurz darauf stand Hinteregger wieder im Rampenlicht, nun aber, weil er eine Torunarigha-Hereingabe unglücklich ins eigene Netz beförderte (76.). Auf einmal kam in Berlin wieder so etwas wie Hoffnung auf, doch die blieb schlussendlich unerfüllt. Die SGE verstand sich darauf, das Tempo rauszunehmen und den verdienten Dreier über die Zeit zu bringen.
Beide Mannschaften haben nun einige Tage Zeit, um sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Frankfurt ist wieder am "Tag der Deutschen Einheit", Samstag, den 3. Oktober, daheim gegen Hoffenheim gefordert (15.30 Uhr). Tags darauf steht der Berliner Hertha das schwere Auswärtsspiel beim FC Bayern bevor (18 Uhr).