Darmstadts Coach Dimitrios Grammozis nahm nach der 1:3-Pleite in Fürth drei Veränderungen an der Offensive vor: Dursun, Honsak und Kempe ersetzten Berko, Mehlem und Heller (alle drei Bank).
Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic ließ seine Startformation vom 3:3 gegen Osnabrück unverändert.
Der SV Darmstadt 98 wollte nach der enttäuschenden Leistung in Fürth Wiedergutmachung betreiben und seine bisherige Heimstärke bestätigen. Die Lilien übernahmen auch die Oberhand in der Partie, nachdem Regensburg in den Anfangsminuten sehr aggressiv gestartet war, konnten aber noch keine nennenswerten Abschlüsse verbuchen.
Dumics Knie bringt Jahn in Führung
Plötzlich gingen die Gäste aus der Domstadt inmitten einer Darmstädter Druckphase in Führung - auf kuriose Art und Weise. Eine Hereingabe von Lais rutschte im Strafraum an Freund und Feind vorbei und wurde letztlich von SVD-Verteidiger Dumic mit dem rechten Knie ins eigene Tor befördert - 1:0 (15.). Es war der erste und einzige Torschuss der Regensburger im ersten Durchgang. Daraufhin verwaltete der Jahn die Führung clever, investierte vergleichsweise wenig und erfüllte den Zweck: Darmstadt vom Tor fernhalten und keine gefährlichen Schüsse zulassen.
2. Bundesliga, 13. Spieltag
Darmstadt versuchte es zwar auf Biegen und Brechen - über Standards und aus dem Spiel heraus -, sich zwingende Chancen zu erarbeiten, fand aber schlichtweg keinen Weg, um in den ersten 45 Minuten für Gefahr zu sorgen. Das trug auch zur Ungunst der SVD-Anhänger bei, die ihre Mannschaft mit Pfiffen in die Kabine begleiteten.
Darmstädter Chancenwucher
Darmstadt war im zweiten Durchgang erneut die deutlich aktivere Mannschaft, spielte weiterhin entschlossen nach vorne und machte es nun besser. Bereits kurz nach dem Wiederanpfiff ergab sich die erste große Möglichkeit für die Hausherren: Skarke schoss das Spielgerät nur knapp am linken Pfosten vorbei (46.).
Im weiteren Verlauf kamen die Hausherren gegen tiefstehende Regensburger noch zu einigen hochkarätigen Gelegenheiten, betrieben aber Chancenwucher und scheiterten ein ums andere Mal am SSV-Schlussmann. Meyer parierte den Kopfball von Paik (51.) und glänzte später noch mit einer Riesenparade gegen SVD-Kapitän Holland, der dem Keeper nach einer einstudierten Eckballvariante einen blitzschnellen Reflex abforderte (59.). Auch im Duell gegen Kempe, der die Kugel von der Strafraumkante auf die lange Ecke schlenzte, behielt Meyer die Oberhand (63.).
Dursun: Vom Pechvogel zum Matchwinner?
Die bis dato beste Gelegenheit auf den mehr als verdienten Ausgleich offenbarte sich Stürmer Dursun, der nach Videobeweis einen Foulelfmeter zugesprochen bekam (73.). Der SVD-Stürmer trat selbst an und knallte das Spielgerät deutlich über die Latte (74.). Ein Ereignis, das sinnbildlich für den bisherigen Auftritt der Lilien stand. Darmstadt brachte die Kugel aufgrund fehlender Präzision einfach nicht über die Linie - bis zur Schlussphase. Pechvogel Dursun profitierte von einem Abpraller eines Palsson-Schusses, den Meyer vor das Tor prallen ließ, und egalisierte kurz vor Schluss (88.). Das sollte es noch nicht gewesen sein. Nur wenig später brachen Jubelstürme in Darmstadt aus, denn Dursun grätschte den Ball durch die Beine von Meyer und drehte die Partie binnen zwei Minuten (90.).
Dursun avancierte - Stand 90. Minute - vom Pechvogel zum Matchwinner, allerdings hatte Jahn Regensburg noch ein Wort mitzureden. Der Jahn mobilisierte die letzten Kräfte und kam letztlich noch zum überraschenden Ausgleich. Schuhen rutschte eine Flanke durch die Hände. Der dahinter lauernde Albers war Nutznießer, markierte den 2:2-Endstand und machte den Deckel auf die turbulente Schlussphase (90.+4).
Darmstadt gastiert nach der Länderspielpause (25. November, 20.30 Uhr) in Hannover. Für Regensburg geht es am Sonntag(24. November, 13.30 Uhr) gegen Heidenheim weiter.