Mainz-Coach Achim Beierlorzer brachte im Vergleich zum 2:0 gegen Paderborn Latza für Öztunali (Bank) und stellte von Vierer- auf Dreierkette um.
Deutlich intensiver fiel die Rotation auf Seiten der Fortuna aus. Trainer Uwe Rösler veränderte seine Startelf nach dem Pokal-Ausscheiden bei Regionalligist Saarbrücken auf fünf Positionen: Anstelle von Jörgensen, Zimmer, Morales, Ofori und Hennings (alle Bank) begannen Hoffmann, Zimmermann, Berisha, Gießelmann und Karaman. Torjäger Hennings saß damit erst zum zweiten Mal in der laufenden Saison zunächst auf der Bank.
Fortuna klar dominant - Zentner pariert mit Köpfchen
Auch ohne Hennings war die Düsseldorfer Offensive aber sofort auf Touren und stellte Mainz vor große Schwierigkeiten. Suttner (3.) und Zimmermann (4.) fehlte mit harten Abschlüssen nicht viel, Thommy traf völlig freistehend vor Zentner den Ball nicht richtig (7.), Gießelmanns Direktabnahme senkte sich knapp drüber (13.). Mainz hingegen hatte in der Anfangsphase große Probleme, was Beierlorzer dazu veranlasste, nach nicht einmal einer Viertelstunde auf Viererkette umzustellen.
Durch dieses Manöver bekam Mainz mehr Stabilität in die eigene Defensive, fand offensiv jedoch weiterhin quasi nicht statt. Viel eher schnupperte die Fortuna am Führungstreffer, doch Suttner scheiterte aus kurzer Distanz an Zentner, der den Ball unfreiwillig mit dem Kopf parierte (35.). Auch die letzte Gelegenheit vor dem Pausenpfiff gehörte den klar überlegenen Gästen durch Stöger (44.), Mainz war mit dem 0:0 zur Pause hervorragend bedient: Das Torschussverhältnis von 12:0 für Düsseldorf nach 45 Minuten spiegelte die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen angemessen wider.
Bundesliga, 25. Spieltag
Mainz muss den Torwart tauschen - und trifft aus dem Nichts
Zu allem Überfluss musste zur Pause der Mann ausgewechselt werden, der Mainz noch im Spiel gehalten hatte: Schlussmann Zentner hatte sich im Verlauf der ersten Hälfte am Knie verletzt und wurde zur Pause durch Müller ersetzt. Außerdem brachte Beierlorzer Öztunali für Pierre-Gabriel. Am Geschehen auf dem Platz änderte sich allerdings wenig - und Müller musste sich gleich auszeichnen: Einen abgefälschten Abschluss von Thommy wischte er bravourös mit einer Hand aus der Gefahrenzone (49.).
Der erste Torschuss von Mainz 05 ließ über eine Stunde auf sich warten - und stellte dann den kompletten Spielverlauf auf den Kopf: Quaison steckte klasse durch für Mateta, der die Kugel gekonnt über Kastenmeier hinwegchippte. Joker Öztunali war einen Schritt schneller als Suttner und köpfte den Ball aus kürzester Distanz über die Linie (62.). Das Schiedsrichtergespann um den kurzfristig für den verletzten Sören Storks eingesprungenen Harm Osmers gab den Treffer zunächst wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung Matetas nicht, nach Überprüfung durch den Videoschiedsrichter stand jedoch fest: Dieses Tor war regulär, Mainz führte aus dem Nichts mit 1:0.
Mateta fliegt - Karaman bestraft Brumas Fehler
Für Düsseldorf war dieser Spielverlauf hochgradig bitter. Die Fortuna versuchte verzweifelt, etwas am Ergebnis zu ändern, doch erneut stand Müller im Weg: Nach einem Fehler von Mwene parierte der eingewechselte Keeper gegen den durchgebrochenen Berisha (70.). Die Düsseldorfer Bemühungen waren zwar nicht mehr so zwingend wie noch im ersten Durchgang, allerdings wurden sie immer drückender - erst recht, als die Rheinländer in Überzahl spielen konnten: Der bereits verwarnte Mateta traf Hoffmann mit der Hand im Gesicht und wurde mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (77.).
Mit einem Mann mehr auf dem Feld belagerte Düsseldorf den Mainzer Strafraum, brauchte aber einen Fehler der Gastgeber, um zum Ausgleich zu kommen: Zimmermanns flache Hereingabe war eigentlich harmlos, doch Bruma grätschte in den Ball, den Müller ansonsten wohl sicher gehalten hätte. Nutznießer war Karaman, der genau richtig stand und den Ball aus kurzer Distanz ins leere Tor schob (85.). Die Fortuna spielte im Anschluss weiter nach vorne, doch der eingewechselte Ofori verstolperte in der Schlussminute die einzige echte Chance zum Siegtreffer (90.+4).
So blieb es beim Unentschieden, mit dem Mainz 05 aufgrund der tabellarischen Lage und des Spielverlaufs wohl etwas besser leben kann. Für die Fortuna steht hingegen am kommenden Freitag (20.30 Uhr) das nächste Kellerduell mit Schlusslicht Paderborn an, Mainz gastiert am Samstag (15.30 Uhr) in Köln.