Bayerns Coach Hansi Flick wechselte gegenüber dem 1:0 auf Schalke im DFB-Pokal-Viertelfinale zweimal: Boateng und Zirkzee verdrängten Tolisso und Goretzka auf die Bank.
Auf der Gegenseite sorgte Augsburgs Trainer Martin Schmidt für eine Überraschung, indem er Luthe anstelle von Koubek das Tor hüten ließ. Nicht der einzige Wechsel gegenüber dem 2:3 gegen Gladbach: Lichtsteiner, Gruezo und Vargas rotierten ebenfalls aus der Startelf. Framberger, Iago und Baier (nach Gelb-Sperre) waren neu dabei.
Augsburg macht den Bayern das Leben schwer
Bundesliga, 25. Spieltag
Der FC Augsburg hatte sich etwas überlegt - und entpuppte sich von Beginn als äußerst unangenehmer Gegner. Die Augsburger zeigten sich lauffreudig, schafften es immer wieder, die Räume zuzustellen und brachten vor allem das Münchner Flügelspiel zum Erliegen. Bemerkenswert dabei war, dass sich die Schwaben keineswegs am eigenen Strafraum einigelten, vielmehr wurde immer wieder hoch angelaufen - gerne auch mal direkt am gegnerischen Strafraum.
Die Bayern hatten sichtlich Probleme, was sich auch in der Tatsache zeigte, dass sie trotz mehr Ballbesitz (72 Prozent) und einer Zweikampfquote von 63 Prozent nach mehr als einer halben Stunde noch keinen einzigen Torschuss (!) zu verzeichnen hatten. Der FCA hatte da zumindest einen Schuss abgegeben, wenngleich Löwens Versuch in der zwölften Minute nicht wirklich gefährlich war.
Es war eine zähe Angelegenheit. Der FCA konnte damit sicher besser leben, eher weniger die Bayern, die anlässlich ihres 120. Geburtstags in Erinnerung an die erste Meistersaison 1931/32 in einem weiß-burgunderroten Sondertrikot aufliefen.
Müller erst zu ungenau, dann punktgenau
Freudenschreie: Philippe Coutinho und Thomas Müller (r.) beim Torjubel. imago images
Zum Ende des ersten Durchgangs erhöhten die Münchner den Druck, setzten sich am gegnerischen Strafraum fest und wären beinahe quasi mit dem Pausenpfiff in Führung gegangen: Weil Müller den Ball aber aus 13 Metern hauchzart über die Latte beförderte, blieb es beim 0:0 zur Pause.
Nach Wiederanpfiff war es aber schließlich soweit: Boateng packte einen exzellenten Pass über 40 Meter in den Lauf von Müller aus, der diesen anschließend mit einem ebenfalls sehenswerten Abschluss aus dem Lauf zum 1:0 veredelte (53.).
Der Gordische Knoten war gelöst - und die Bayern wollten danach alles klarmachen, doch ließen sie nun reihenweise gute Möglichkeiten liegen: Zirkzee (65.), Coutinho (69.), Gnabry (71., 74.) waren entweder zu unpräzise oder kamen am gut aufgelegten Luthe nicht vorbei. So blieb dem FCA, der nicht mehr so stark wie in Hälfte eins war, ein Fünkchen Resthoffnung - und beinahe wäre Niederlechner der Ausgleich sogar geglückt.
Neuer ist zur Stelle - Joker Goretzka sticht
Weil dieser in der 80. Minute jedoch aus sechs Metern in Neuer seinen Meister fand, blieb es bei der knappen Führung der Gastgeber, die in der ersten Minute der Nachspielzeit schließlich den Sack zumachten: Nach Zuspiel des eingewechselten Goretzka vernaschte Gnabry mit einer guten Aktion zwei Gegenspieler und steckte dann durch zu Goretzka - der 2:0-Endstand.
Bayern München gastiert am kommenden Samstag (18.30 Uhr) bei Union Berlin, während Augsburg tags darauf (18 Uhr) gegen Wolfsburg die eigene Negativserie von nunmehr fünf sieglosen Spielen in Serie (0/1/4) sicherlich beenden möchte.