Freiburgs Coach Christian Streich baute seine Mannschaft nach dem 0:4 in Köln auf zwei Positionen um: Abrashi und Waldschmidt begannen für Gulde und Haberer (beide auf der Bank).
Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder warf nach dem 3:4 bei Bayern München im DFB-Pokal unter der Woche mächtig die Rotationsmaschine an: Bicakcic, Posch, Skov, Samassekou, Baumgartner und Dabbur ersetzten Zuber, Akpoguma, Nordtveit, Bruun Larsen, Bebou und Kramaric.
Dabbur fehlt die Kaltschnäuzigkeit
Zu Beginn der Partie stand Hoffenheim kompakt in der eigenen Hälfte und lauerte auf schnelle Umschaltmomente. Freiburg hatte mehr Ballbesitz, biss sich aber größtenteils an der TSG-Defensive die Zähne aus. Dennoch gehörte den Breisgauern die erste gute Chance: Nach Hölers Flanke geriet Waldschmidts wuchtiger Kopfball zu zentral (9.). Bei den Kraichgauern war Dabbur ein echter Unruheherd, allerdings mangelte es dem Doppelpacker aus dem Pokalspiel im ersten Abschnitt an nötiger Kaltschnäuzigkeit - erst entschied er sich unnötigerweise gegen einen eigenen Abschluss, dann fand der israelische Stürmer bei einem Heber seinen Meister in Schwolow (13., 33.).
Abrashi verpasst das 2:0
Die zumeist etwas uninspiriert agierenden Freiburger verloren in Minute 28 auch noch Innenverteidiger Koch, der an der Grundlinie stürzte und unglücklich in die Werbebande krachte. Der deutsche Nationalspieler erlitt eine Platzwunde, die genäht werden musste - für ihn kam Gulde. Als Hoffenheim drückender wurde, zeigte Referee Sven Jablonski plötzlich auf den Elfmeterpunkt: Posch hatte Freiburgs Kapitän Günter unnötig von hinten abgegrätscht. Waldschmidt nahm das Geschenk dankend an und stellte auf 1:0 (40.). Abrashi schnupperte zwei Minuten später gar am zweiten Treffer, scheiterte aber am gut den Winkel verkürzenden Pentke (42.). So nahm Freiburg die doch etwas glückliche Führung mit in die Kabine.
Bundesliga, 21. Spieltag
Mit dem Seitenwechsel entwickelte sich eine offene, sehr sehenswerte Begegnung. Die erste Chance hatte erneut Abrashi, der am sich streckenden Pentke scheiterte (47.). Auf der anderen Seite kam Posch nach einer Ecke zum Kopfball und setzte diesen nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (52.). Kurz darauf eröffnete sich Gulde eine Doppelchance auf das 2:0, doch beide Male brachte ein Hoffenheimer Verteidiger ein Körperteil entscheidend in die Schussbahn (54., 55.).
Schreuder sah sich eine halbe Stunde vor Schluss zum Handeln gezwungen, der Niederländer brachte für Unglücksrabe Posch den pfeilschnellen Bebou (60.). Vier Minuten später rückte allerdings erneut Keeper Pentke in den Mittelpunkt, da der Vertreter von Stammtorhüter Baumann eine tolle Direktabnahme von Waldschmidt sehenswert um den Pfosten lenkte.
Baumgartner trifft nur den Innenpfosten
In der Folge erhöhte dann die TSG erheblich den Druck, Baumgartner traf nach feiner Kombination über Hübner und Dabbur nur den Innenpfosten (68.). Bebou verlangte Schwolow bei einem wuchtigen Distanzschuss alles ab (69.). Streich musste reagieren und brachte Haberer für Waldschmidt ins Spiel (72.). In der Schlussviertelstunde verstrickten sich beide Mannschaften in vielen Zweikämpfen, der Spielfluss wurde immer wieder unterbrochen. Weil Bebou mit seinem wuchtigen Flachschuss noch an Schwolow scheiterte (88.) und Hübner per Kopf nur den Pfosten traf (90.+2), blieb es letztlich beim 1:0-Erfolg für die Breisgauer. Sie verkürzten damit den Rückstand auf Rang sieben auf einen Punkt.
Und wie geht's weiter? Freiburg gastiert am Samstag (15.30 Uhr) in Augsburg und will dort nachlegen. Auf Hoffenheim wartet gleichzeitig das Heimspiel gegen Wolfsburg.