Schalkes Coach David Wagner änderte sein Team im Vergleich zum 3:2 gegen Hertha im DFB-Pokal viermal. Becker (Startelfdebüt) erhielt auf rechts eine Chance für den verletzten Caligiuri. Zudem durften McKennie, Raman und Kabak für Todibo, Boujellab und Kutucu ran. Der angeschlagene Serdar schaffte es nicht in den Kader.
Paderborns Trainer Steffen Baumgart nahm nach dem 2:4 gegen Wolfsburg zwei Änderungen vor. Collins ersetzte wie erwartet den gesperrten Holtmann, in vorderster Front durfte Mamba für Srbeny ran.
Die Paderborner begannen mutig, aggressiv und gewannen zunächst mehr Zweikämpfe als seltsam verhaltene Schalker, die im gesamten ersten Abschnitt nicht in die Partie finden sollten. Bitter für Baumgart: Schon nach elf Minuten musste er reagieren, Gjasula kam für den am Rücken verletzten Sabiri. Doch der Neue führte sich gleich gut ein, in der 17. Minute köpfte Maskenmann Gjasula das Leder knapp am Schalker Tor vorbei.
Auch wenn der SCP zumindest Ansätze (meist über die Flügel) zeigte und sich im ersten Abschnitt satte sechs Ecken erarbeitete, so richtig raus kam dabei kaum etwas. Auf rechts wackelte Becker einige Male, als er beim Offensiv-Dribbling wegrutschte, leitete er einen Konter ein. Letztlich fasste sich Vasiliadis ein Herz und zog aus 23 Metern ab - knapp drüber (32.).
McKennies Großchance - Kabak muss raus
Nur drei Minuten später zeigte sich auch Schalke endlich mal gefährlich in der Offensive: Paderborn bekam im Strafraum die Kugel nicht weg, so dass McKennie in Schussposition kam. Sein Versuch aus elf Metern wurde noch leicht abgefälscht und zwang Zingerle zu einer starken Parade. Kurz darauf traf zwar Mamba für Paderborn ins Tor, stand aber im Abseits. Mascarells Fehlpass am eigenen Strafraum hatte die Chance eingeleitet, von Gjasulas Bein aus landete das Leder beim zu weit vorne stehenden Stürmer (37.).
Sekunden später verschärften sich Schalkes Personalsorgen in der Abwehr, denn für Kabak (Oberschenkelprobleme) ging es nicht weiter. Todibo nahm seine Position in der Innenverteidigung ein. Es war der letzte "Höhepunkt" in der ersten Halbzeit, die vor allem für S04 enttäuschend verlief.
Bundesliga, 21. Spieltag
Kurz nach Wiederanpfiff wurde es gleich turbulent. Im Strafraum kam Schöpf zu Fall, zu allem Überfluss waren zwei Bälle im Spiel. Brych unterbrach die Partie und ließ die Szene checken. Die Entscheidung: kein Elfmeter. Die Begegnung wurde nun deutlich munterer. Gregoritsch schloss zu überhastet ab (49.), Vasiliadis verfehlte das Tor per Volleyschuss knapp (54.) - und auf der anderen Seite traf Schalke Aluminium. Der eingewechselte Kutucu flankte auf McKennie, der per Brust auf Raman ablegte. Dessen Drehschuss aus zwölf Metern klatschte ans Lattenkreuz (57.).
In der 63. Minute hatten es die nun deutlich engagierteren Knappen aber geschafft. Oczipka spielte einen Doppelpass mit Schöpf, versetzte auf links noch einen Gegenspieler und passte flach nach innen. Der schon zuvor auffällige Kutucu nahm das Leder an und verzögerte so lange, bis er die Lücke fand und das Leder durch Vasiliadis' Beine im langen Eck unterbringen konnte. In der 71. Minute hätte er sogar beinahe nachgelegt, Zingerle beförderte seinen Schlenzer mit den Fingerspitzen über die Latte.
Ausgerechnet nach einer Ecke: Gjasula gleicht aus
Doch die Paderborner steckten nicht auf, auch wenn die ganz großen Chancen ausblieben. Bis zur 81. Minute: Ausgerechnet nach einer Ecke (die Versuche davor waren weitgehend ungefährlich geblieben) traf Gjasula, weil er höher als Becker stieg - Nübel war mit den Fingerspitzen noch dran. Der Schalker Keeper hatte unmittelbar zuvor noch einen Schuss von Mamba klasse entschärft.
Die Knappen versuchten es am Ende nochmal mit dem Mute der Verzweiflung, doch es fehlte nach dem Pokalfight wohl auch die Kraft, um den vierten Sieg im vierten BL-Spiel gegen Paderborn einzufahren. Ein Kopfball von Kutucu nach der 21. Ecke der Partie landete knapp neben dem Tor (90.+1).
Schalke gastiert am Sonntag (18 Uhr) in Mainz. Für Paderborn geht es bereits am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hertha BSC weiter.