Wolfsburgs Coach Oliver Glasner tauschte nach dem 1:3 gegen KAA Gent in der Europa League, dem siebten sieglosen Pflichtspiel in Serie, auf zwei Positionen: Roussillon und Klaus ersetzten Steffen und Brekalo (beide Bank).
Leverkusens Trainer Peter Bosz indes schickte dieselbe Elf ins Rennen, die vor wenigen Tagen in der Champions League mit 2:1 gegen Atletico Madrid gewonnen hatte.
Spielerisch beschränkte sich die Partie über weite Strecke auf die berühmten Grundtugenden des Fußballs: Lauf- und Zweikampfbereitschaft. Sowohl die Wolfsburger als auch die Leverkusener zeigten sich diesbezüglich auf der Höhe, standen gut und ließen den gegnerischen Abwehrreihen keine Entfaltungsmöglichkeiten. Mit einer Ausnahme (Bellarabi, 6.) herrschte folglich vor den Toren gähnende Langeweile.
Schiedsrichter Gräfe im Rampenlicht
Bundesliga, 11. Spieltag
Das änderte sich jedoch grundlegend nach 25 Minuten, als Volland einen weiten Hradecky-Abschlag per Steilpass zu Bellarabi verlängerte. Der Flügelmann nahm anschließend Fahrt auf, tanzte auf seinem Weg zum Tor gleich vier Mann aus und vollstreckte sicher zum 1:0. Die Führung war nicht unverdient, da Bayer bis dato mehr investiert hatte, allerdings hätte sie dennoch nicht zählen dürfen. Der Grund: Vor Vollands Pass hatte Bellarabi Tisserand klar geschubst und sich so einen unfairen Vorteil verschafft. Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ jedoch weiterspielen - und der VAR blieb ebenfalls stumm.
Es war nicht die einzige unglückliche Aktion der Unparteiischen in Hälfte eins. Nach 32 Minuten traf Knoche Havertz im eigenen Sechzehner am Knöchel, etwas später stellte sich Wendell seinem Gegenspieler William eindeutig und bewusst in den Weg (38.) - beide Male hätte es Elfmeter geben müssen, beide Male blieb Gräfes Pfeife stumm und beide Male ließ es der VAR auf sich beruhen.
Havertz raus, Bellarabi raus - Wölfe legen einen Zahn zu
Musste früh raus: Kai Havertz. imago images
So blieb es bei der knappen, aber verdienten Pausenführung der Werkself, die allerdings kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte wechseln müssen: Baumgartlinger kam für Havertz, der sich am hinteren linken Oberschenkel verletzt hatte (42.). Zum Wiederanpfiff gab es dann auch direkt den nächsten Tausch: Diaby kam für Bellarabi.
In Hälfte zwei sah sich Bayer dann mit einem Gegner konfrontiert, der nun viel früher attackierte, noch etwas mehr lief und auf den Ausgleich drängte: Arnold nötigte Hradecky eine Glanzparade ab (51.), während Klaus' Diagonalschuss knapp danebenging (53.). Leverkusen strahlte indes über Konter (Amiri, 57.) Gefahr aus. Danach verflachte die Partie allerdings wieder, die Mannschaften rieben sich weitgehend in zahlreichen Zweikämpfen auf - und kamen in der Folge kaum noch ernsthaft vors gegnerische Tor. Ergo plätscherte die Partie relativ ereignislos vor sich hin.
In der Schlussphase wurde es zwar etwas lebhafter und es kam hüben wie drüben zu Abschlüssen. Die Entscheidung fiel letztlich aber buchstäblich in letzter Minute: Hradeckys Abwurf leitete Volland gekonnt weiter in den Lauf des zuvor eingewechselten Paulinho. Der Brasilianer spurtete los, ließ sich nicht mehr lumpen und besorgte den 2:0-Endstand.
Wolfsburg gastiert nach der Länderspielpause am Samstag (23. November, 15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Für Leverkusen geht es zur gleichen Zeit gegen Freiburg weiter.