Leverkusens Trainer Peter Bosz nahm nach der 1:2-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga zwei Wechsel vor: Statt Baumgartlinger und Alario (beide Bank) begannen Aranguiz und Amiri.
Für zwei Änderungen entschied sich auch Atleticos Coach Diego Simeone nach dem 1:1 beim FC Sevilla. An Stelle von Trippier und Lemar (beide Bank) starteten Arias und Diego Costa.
Bayer bestraft passives Atletico - mit Glück
Die Werkself übernahm von Beginn an die Initiative gegen das - trotz zweier nomineller Spitzen mit Diego Costa und Hinspieltorschütze Morata - abwartend agierende Atletico. Die Spanier verstanden es allerdings in gewohnter Manier gut, die Leverkusener von klaren Torabschlüssen abzuhalten. So dauerte es bis in die 21. Minute, ehe es nach einer Balleroberung Bayers im Mittelfeld gefährlich wurde. Volland schloss nach Hereingabe von Amiri zentral direkt ab, Oblak parierte sicher. Bellarabi wäre in dieser Szene halbrechts wohl etwas besser positioniert gewesen.
Gruppe D
In der Folge änderte sich wenig am Spielverlauf. Madrid tat selbst nur wenig für die Offensive und kam in der ersten Hälfte zu keiner einzigen nennenswerten Gelegenheit. Bayer dagegen, das immer wieder gefällig durch das Mittelfeld kombinierte, entwickelte in der Schlussphase der ersten 45 Minuten nach Standardsituationen Gefahr - allerdings mit gütiger Mithilfe der Gäste: Erst verlängerte Felipe eine Amiri-Ecke unfreiwillig mit einem Klärungsversuch per Kopf an die eigene Querlatte (38.). Wenige Minuten später lag der Ball im Atletico-Tor! Diesmal hatte Demirbay eine Ecke nahe an das Tor von Oblak geschlagen. Madrid konnte nicht klären und nach Aranguiz-Hereingabe bugsierte Thomas via Kopf einen Klärungsversuch unfreiwillig ins rechte Eck des eigenen Tores. Der 1:0-Pausenstand für Bayer (41.).
Volland baut aus - Amiri muss runter
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie munterer, weil Atletico nun mehr für das Spiel machen musste - und auch tat, obgleich die Spanier die Bayer-Abwehr nur sporadisch in Bedrängnis brachten. In der 55. Minute nutzte Leverkusen dann die kurze Unruhe in der Atletico-Defensive, nachdem Simeone erstmals getauscht hatte (52.; Lemar für Renan Lodi). Auf der rechten Offensivseite hatte Bellarabi plötzlich Platz und fand mit seiner Flanke Volland, der sofort ins rechte Toreck vollstreckte - 2:0 (55.).
Atletico forcierte nun das Tempo und wurde auch ab und an gefährlich. Lemar per Freistoß und Correa scheiterten jedoch an Hradecky (61., 63.). Die Bayer-Abwehr wankte in dieser Phase, fiel aber nicht. In der Schlussphase wurde es dennoch noch einmal turbulent. Zunächst rettete Oblak nach einer weiteren Ecke an den ersten Pfosten für Atletico auf der Torlinie, anschließend entwickelte sich eine Rangelei, nach der mit Tah, Bellarabi, Morata und dem Keeper gleich vier Spieler von Referee Damir Skomina die Gelbe Karte erhielten (79.).
Wenig später ging Amiri ein wenig zu ungestüm an der Seitenlinie gegen Arias vor - Platzverweis (84.). Erst in der Nachspielzeit mussten die Rheinländer dann noch einmal ernsthaft um den Erfolg bangen: Denn Morata markierte erst aus kurzer Distanz den Anschlusstreffer (90.+3). Dann scheiterte der Stürmer Sekunden vor dem Schlusspfiff nach einem Querschläger des eingewechselten Baumgartlinger freistehend an Hradecky, der gekonnt parierte (90.+5).
Für Bayer Leverkusen geht es am Sonntag (15.30 Uhr) zum VfL Wolfsburg. Atletico Madrid empfängt nur kurze Zeit später (16 Uhr) Espanyol Barcelona. Bayer spielt am 26. November in der Champions League bei Lok Moskau und benötigt einen weiteren Sieg, um den Traum von Achtelfinale weiter zu leben. Zudem ist die Werkself auf Schützenhilfe von Juventus angewiesen, das Atletico im Topspiel der Gruppe empfängt.