St. Paulis Trainer Markus Kauczinski brachte nach der 1:4-Niederlage bei Union Berlin drei neue Spieler: Für Nehrig, Neudecker und Diamantakos (alle Bank) starteten Zander, Sobota und Veerman, der im Sturmzentrum sein Startelf-Debüt für St. Pauli feierte.
FC-Coach Markus Anfang ersetzte im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue Koziello und Meré (beide Bank) durch Guirassy und Sobiech, der somit bei der Rückkehr zu seinem Ex-Klub von Beginn an spielen durfte.
Veerman trifft beim Startelfdebüt, Dudziak erhöht
In einer Partie auf sehr gutem Zweitliga-Niveau erwischten die Kölner den besseren Beginn. Nach starker Vorarbeit von Schaub scheiterte Clemens mit einem Flachschuss an Himmelmann (4.), Flum blockte einen Schaub-Schuss aus hervorragender Position im letzten Moment zur Ecke (11.). Den Treffer aber erzielten die Gastgeber: Risse wurde durch frühes Pressing zum entscheidenden Fehler gezwungen. Den ungenauen Rückpass des Rechtsverteidigers konnte Veerman aufnehmen - und der niederländische Neuzugang stellte mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck auf 1:0 (13.).
Der Führungstreffer gab den bis zu diesem Zeitpunkt spielerisch unterlegenen Hamburgern sichtbar Auftrieb, Sobota scheiterte mit einem Distanzschuss an Horn (19.). Das 2:0 gelang den immer stärker werdenden Hamburgern dann sogar in Unterzahl, als Möller Daehli am Spielfeldrand behandelt wurde. Buchtmann kam auf der linken Seite - allerdings knapp im Abseits stehend - an den Ball und flankte in die Mitte, wo sich Dudziak im Luftduell mit Verteidiger Horn durchsetzte und ins rechte Eck köpfte (25.). Köln war Mitte des zweiten Durchgangs zeitweise von der Rolle, Keeper Horn musste sein Team mit einer Parade gegen den freistehenden Zander sogar vor dem 0:3 bewahren (28.).
Köln schlägt zurück: Clemens und Terodde gleichen aus
Erst nach rund 35 Minuten konnten die Kölner wieder für Entlastung sorgen - und kamen prompt zum Anschlusstreffer. Clemens verlängerte eine feine Flanke von Schaub per Kopf ins lange Eck (36.). Eine bis dato sehr kurzweilige erste Hälfte plätscherte anschließend eigentlich dem Pausenpfiff entgegen, als Köln durch einen feinen Spielzug noch zum Ausgleich kam. Clemens steckte rechts am Strafraum technisch stark für Drexler durch, der sich gegen Knoll durchsetzte und an die Fünfmeterlinie zurücklegte, wo Terodde zum 2:2 abstaubte (45.).
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Das Spektakel geht weiter - Rekordtreffer für Terodde
Der zweite Durchgang startete dann wie der erste - nur mit umgekehrten Rollen. St. Pauli begann stark, doch die Tore machte Köln. Zunächst erzielte Terodde per Elfmeter die Führung für den FC, nachdem er selbst von Torwart Himmelmann gefoult worden war (53.). Für den Stürmer war es das neunte Tor im dritten Pflichtspiel, der 30-Jährige stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf und überflügelte Dieter Müller, dem 1977 acht Tore in drei Spielen gelungen waren. Doch damit nicht genug: Nur vier Minuten später flog St. Pauli ein eigener Eckball um die Ohren. Am Ende des Kölner Konters scheiterte Drexler an Himmelmann, den Abpraller legte Schaub quer zu Guirassy, der aus kurzer Distanz einschob (57.).
Köln schien nun obenauf, Himmelmann parierte einen weiteren gefährlichen Abschluss von Schaub (64.). Doch St. Pauli gab sich nicht geschlagen und kam durch einen abgefälschten Buchtmann-Schuss zum Anschlusstreffer (66.). Von da an drückten die Hamburger auf das 4:4, das Horn mit einer klasse Parade gegen einen Knoll-Freistoß verhinderte (68.) und Buchtmann mit einem Schuss aus fünf Metern über das Tor verpasste (73.).
Özcan macht den Deckel drauf
In der Schlussphase entwickelte sich eine Kölner Abwehrschlacht mit einer permanent anrennenden Heimmannschaft, die jedoch nicht mehr in Abschlusssituationen kam. Stattdessen machte der eingewechselte Özcan nach einem Konter in der Nachspielzeit noch den Deckel drauf - das 5:3, der Schlusspunkt (90.+6).
Der FC geht damit als alleiniger Tabellenführer in die Länderspielpause und empfängt danach am Sonntag (16. September, 13.30 Uhr) den SC Paderborn, St. Pauli ist zur gleichen Zeit bei Erzgebirge Aue gefordert.