Schalkes Trainer Roberto di Matteo setzte in der Startelf auf Neuzugang Nastasic in der Abwehr. Der 21-jährige Serbe wurde im Winter zunächst bis zum Saisonende vom englischen Meister Manchester City ausgeliehen. Während unter anderem Stammkeeper Fährmann (Kreuzbandzerrung), Aogo (Faserriss), Goretzka (Muskelbündelriss), Kolasinac (Kreuzbandriss), Farfan (Knorpelschaden) und nicht zuletzt Weltmeister Draxler (Sehnenteilriss) bei S04 weiter ausfielen, kehrte Choupo-Moting vom Afrika-Cup mit Kamerun rechtzeitig für einen Einsatz von Beginn an zurück. Boateng saß daher zunächst auf der Ersatzbank.
Ohne Neuzugang startete Hannovers Coach Tayfun Korkut in die Rückrunde - zumal Rückkehrer Ya Konan noch Trainingsrückstand aufweist. Verzichten mussten die 96er zudem auf die Verletzten Hoffmann (Aufbau nach Kreuzbandriss), Andreasen (Sehnenanriss im Oberschenkel) sowie Reservetorhüter Miller (Knieprobleme).
Die Partie begann verhalten. Schalke war zwar um Spielkontrolle bemüht, konnte sich gegen die gut postierten Niedersachsen jedoch zunächst kaum durchsetzen. Die 96er demonstrierten zudem in der Anfangsphase, auch blitzartig nach vorne spielen zu können: Nach Doppelpass mit Briand verpasste Bittencourt aus halblinker Position einen kontrollierten Abschluss, oder wahlweise ein Zuspiel zum freistehenden Joselu, weil ihm der Ball abrutschte (7.). Kurz darauf traf der Deutsch-Brasilianer nach Vorarbeit von Stindl zehn Meter vor dem Tor bei seinem Abnahmeversuch erneut den Ball nicht voll (9.).
Der 18. Spieltag
Schalke tat sich im Spiel nach vorne weiter schwer. Es dauerte bis Mitte der ersten Hälfte, ehe sich Choupo-Moting nach einer Fuchs-Flanke die erste gute Gelegenheit bot. Doch die Volleyabnahme des Deutsch-Kameruners rutschte leicht ab und flog so ein Stück weit am Tor vorbei (22.). Die Gelegenheit gab den Gelsenkirchener ein wenig Auftritt. Fortan präsentierte sich das Offensivspiel von S04 mit ein wenig mehr Esprit und Elan.
Gerade als die kleine Druckphase schon wieder abzuflauen schien, gingen die Königsblauen in Führung. Fuchs fand mit einer flachen Rückgabe von links im Sechzehner Höger rechts am Strafraumrand. Der Mittelfeldspieler fackelte nicht lange und traf mit links per Direktabnahme ins kurze Eck zur Führung (32.). Obwohl Schalke nach dem 1:0 den Druck erhöhte und Hannover kaum mehr zur Geltung kam, bot sich vor der Pause noch für beide Mannschaften je eine hochkarätige Torchance: Für die Knappen zwang Kirchhoff nach einer Flanke Zieler zu einer Glanzparade (38.). Auf der Gegenseite kam Joselu frei vor Giefer letztlich nicht zum Abschluss, weil Höwedes im entscheidenden Moment störte (41.).
Huntelaar wird des Feldes verwiesen
Wie schon nach Spielbeginn war es auch in der zweiten Hälfte Hannover, das die erste Gelegenheit besaß: Nach gelungener Vorarbeit von Briand kam Joselu halbrechts am Strafraumrand frei zum Abschluss, scheiterte jedoch mit dem Außenrist am gut reagierenden Giefer (49.). Sogar noch näher kam Hannover dem Ausgleich zehn Minuten später: Ein noch abgefälschter Kopfball von Schulz schien sich bereits Richtung rechtes Toreck zu bewegen, prallte jedoch keinen halben Meter vor der Torlinie noch einmal auf und drehte sich so doch am Schalker Gehäuse vorbei (59.)!
Begrüßung bei geschlossenem Dach: Roberto di Matteo und Tayfun Korkut (re.). Getty Images
Kurz danach hatte auch Schalke nach einer Standardsituation seine erste Gelegenheit der zweiten 45 Minuten: Neuzugang Nastasic zwang Zieler nach einem Fuchs-Freistoß per Kopf zu einer Parade (63.). Plötzlich boten sich Konter für die Gelsenkirchener: Huntelaar und Boateng scheiterten aber jeweils aus spitzem Winkel an Zieler (63., 64.). Wenige Minuten später musste di Matteo Höger austauschen, der sich bei einem taktischen Foul von Stindl, der dafür die Gelbe Karte sah, offenbar eine Oberschenkelblessur zuzog. Barnetta wurde für den Torschützen eingewechselt (70.).
In der turbulenten Schlussphase kam Hannover dem 1:1 nur noch einmal relativ nahe. In der 71. Minute zielte Briand mit einer Direktabnahme vom Strafraumrand etwa zwei Meter am Tor vorbei. Gefährlicher aber war Schalke. Nach gekonntem Zuspiel von Boateng verfehlte Barnetta vom Strafraumrand das Tor allerdings recht deutlich (80.). Fünf Minuten später schwächte Huntelaar sein Team mit einem unmotivierten Tritt von hinten in die Beine von Schmiedebach unnötig. Denn der Niederländer sah für die Aktion die Rote Karte (85.) und fehlt S04 damit wohl nicht nur am Dienstag (20 Uhr) beim FC Bayern.
Allerdings gelang es den Knappen dennoch, den knappen Vorsprung in den Schlussminuten relativ problemlos zu verwalten, da Hannover, das am Dienstag zu Hause Mainz empfängt, nun Präzision und zündende Ideen fehlten.