Hoffenheims neuer Trainer Markus Gisdol kündigte bereits im Vorfeld Veränderungen an und verpasste der Startelf im Vergleich zur 0:3-Pleite beim FC Schalke sowohl taktisch als auch personell ein neues Gesicht: Zum einen wurde von einem 4-2-3-1- auf ein 4-3-3-System umgestellt, zum anderen spielten Polanski, Salihovic und Schipplock für Williams, Ochs und Joselu. Düsseldorfs Coach Norbert Meier reagierte auf die 1:4-Niederlage gegen Leverkusen mit einem personellen Wechsel: Fink erhielt den Vorzug vor Reisinger.
Hoffenheim entfesselt - Roberto Firmino trifft
Die TSG begann wie entfesselt, spielte aggressives Pressing und trug viele Angriffe vor. Die Fortuna reagierte merklich überrascht, konnte sich kaum befreien und wirkte in der Defensive teils überfordert. Zudem musste F95 die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Bolly verdauen. Für ihn kam Schahin (9.). Nach einem überfallartigen Konter erntete 1899 dann die Früchte für den engagierten Auftritt: Schipplock, der das Spielgerät fast schon verloren hatte, rappelte sich noch einmal auf und spielte den öffnenden Pass für Roberto Firmino. Der Brasilianer hatte freie Bahn und donnerte die Kugel aus 13 Metern unter die Latte (11.).
Düsseldorf war nun wacher und investierte mehr ins Offensivspiel. Defensiv offenbarten die Gäste aber immer dann Schwächen, wenn Hoffenheim mit Tempo auf die Abwehr zulief. Auch nach Standards blieben die Hausherren gefährlich. So verzeichnete 1899 Möglichkeiten durch Volland (21.), Salihovic (37.) und Schipplock (45.). Die Fortuna kam meist nach langen Bällen und Flanken zu Torchancen. Lambertz (22.), Balogun (35.) und Bellinghausen (45.) brachten den Ball aber nicht im Tor unter.
Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, ließen aber die nötige Durchschlagskraft vermissen. Also ging es mit 1:0 in die Pause. Negative Randnotiz: Abraham verletzte sich in einem Zweikampf und muste noch vor dem Seitenwechsel durch Delpierre ersetzt werden (36.).
Düsseldorf drückt, Lambertz trifft - aber ins eigene Tor!
Der 28. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel erwischte 1899 den besseren Start und drängte nach vorne. Gerade als die TSG Schwung aufnahm - Schipplock scheiterte aus 16 Metern an Giefer (49.) - wurde sie mit einer weiteren Verletzung aus dem Konzept gebracht: Torwart Gomes wurde nach einer Flanke von Lambertz an der Hand getroffen und musste daraufhin ausgewechselt werden. Ersatzmann Casteels kam zu einem unerwarteten Einsatz (54.).
Das Tempo und der Spielfluss ging nach dieser Unterbrechung etwas verloren. Torchancen wurden Mangelware. Aus einer etwa zehnminütigen Leerlaufphase ging schließlich Düsseldorf verstärkt hervor. Die Fortuna näherte sich mit Schahin (63.), Lambertz (68.) und Kruse (69.) dem Tor an und hatte Pech, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark ein Handspiel im Strafraum - Bellinghausen schoss Beck an den Arm - nicht sah (67.).
Der Ausgleich lag in der Luft, doch das Tor verbuchten die Hoffenheimer: Nach einer Salihovic-Ecke sprang F95-Kapitän Lambertz gegen Volland im Kopfballduell hoch und lenkte das Spielgerät vom Fünfmetereck in den eigenen Kasten (75.). In der Schlussphase rannte die Fortuna zwar weiter an, konnte dabei aber keine Durchschlagskraft entwickeln. In der Nachspielzeit machte 1899 schließlich alles klar: Salihovic steckte für Volland durch, der freie Bahn hatte, an Giefer vorbeizog und ins leere Tor traf (90.+4).
Für 1899 geht nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg weiter. Düsseldorf hat zeitgleich ein Heimspiel gegen Werder Bremen.