Frankfurts Trainer Armin Veh musste nach dem 3:2 in Fürth auf zwei wichtige Akteure verzichten: Schwegler (Steißbeinentzündung) und Meier (Oberschenkelprobleme) fielen aus und wurden durch Russ und Lanig ersetzt. Zudem begann im Angriff Matmour für Lakic.
Bayern-Coach Jupp Heynckes rotierte im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Juventus Turin im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League fünfmal. In der Abwehr begann Boateng für van Buyten. Javi Martinez, gegen Turin gelb-gesperrt, ersetzte Luiz Gustavo. Kroos (Muskelbündelriss) musste verletzt passen, Ribery (Bank) und Mandzukic (Erkältung) wurden geschont. Robben, Shaqiri und Gomez kamen so zu Startelfeinsätzen.
Die Münchner übernahmen gegen defensive Frankfurter, die den FC Bayern erst in der eigenen Hälfte erwarteten, von Beginn an das Kommando. Immer wieder über die rechte Seite von Robben kam der Rekordmeister bis in den Strafraum der Eintracht. In der 10. Minute wurde es erstmals brandgefährlich, als Shaqiri nach einer verunglückten Abwehr Andersons vom Strafraumrand nur den rechten Innenpfosten traf.
Der 28. Spieltag
Die Hessen kamen nach einer knappen Viertelstunde zu einer ersten Halbchance. Nach langem Ball von Russ konnte Matmour - alleingelassen links im Strafraum - die Volleyabnahme aber nicht richtig kontrollieren (14.). In der Folge zeigte sich der FCB weiter druckvoll. Einzig am letzten Pass mangelte es zumeist; auch, weil die Eintracht um den eigenen Strafraum mit viel Einsatz und Leidenschaft die Räume sehr eng machte.
In der 26. Minute bot sich dann aber Alaba die große Chance zum 1:0 vom Elfmeterpunkt. Russ hatte Müller rechts im Strafraum zunächst leicht geschoben und brachte den Nationalspieler schließlich mit einem Tritt in die Hacken zu Fall. Doch der Österreicher zielte zu genau und traf nur den rechten Außenpfosten (27.). Wenig später wechselte Armin Veh früh. Lanig musste aus taktischen Gründen für Celozzi weichen (30.). In der Schlussviertelstunde änderte sich nicht viel am Geschehen. Nikolov rettete nach einer Flanke von Schweinsteiger am rechten Pfosten vor Gomez (36.), kurz darauf misslang Robben eine spektakuläre Volleyabnahme (37.).
Eintracht erwacht zu spät - Dante im Glück
Nach dem Seitenwechsel ging es weiter vor allem in Richtung des Tores von Nikolov. In der 52. Minute hatte Robben nach Gomez-Vorarbeit aus kurzer Distanz bereits eine gute Chance, die letztlich Jung vor der Torlinie noch vereiteln konnte. Doch nur kurz darauf gelang dem FC Bayern der verdiente Führungstreffer, und wie! Robben nahm rechts Lahm mit, dessen maßgenaue Hereingabe im Fünfmeterraum Schweinsteiger fand, der wunderbar per Hacke ins kurze Eck traf (52.).
Meisterlich: Bastian Schweinsteiger sorgt artistisch für das Tor des Tages. Getty Images
Danach plätscherte die Partie für eine gute Viertelstunde eher ereignislos dahin, weil der FC Bayern den knappen Vorsprung sicher verwaltete und die Eintracht im Spiel nach vorne Risiko scheute. Einzig Inui mit einem Schuss nach kurzem Solo ließ aus Sicht der Hessen kurz aufhorchen (69.). Zuvor hatte Shaqiri auf der Gegenseite aus 20 Metern knapp vorbeigezielt (67.).
Als wohl nur noch wenige mit einer Offensive der Frankfurter rechneten, die bis dahin keine hochkarätige Torchance für sich verbuchen konnten, drehte die Eintracht plötzlich auf: Aigner passte zum kurz zuvor eingewechselten Lakic, der völlig frei vor Neuer aber am exzellent parierenden Nationalkeeper scheiterte (79.). Wenige Minuten später fälschte Dante eine harte Hereingabe von Aigner am Fünfmeterraum wohl unabsichtlich mit der Hand zur Seite ab, hätte sich aber über einen Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen (82.). Nach den beiden folgenden Eckstößen verpasste zunächst Aigner knapp, dann traf Inui das Außennetz (83.). Doch der FC Bayern rettete den knappen Vorsprung, und damit die historisch-vorzeitige Meisterschaft, letztlich über die Zeit.
Die Eintracht tritt am 29. Spieltag am Sonntag (17.30 Uhr) beim FC Augsburg am, für den FC Bayern geht es bereits am Mittwoch (20.45 Uhr) mit dem Rückspiel in Turin weiter. Das nächste Ligaspiel haben die Münchner am Samstag (15.30 Uhr). Dann ist der 1. FC Nürnberg zum bayerisch-fränkischen Derby in der Allianz-Arena zu Gast.