Bundesliga

1. FC Köln bestätigt DFL-Antrag und fordert neue Abstimmung

Debatte um Investor

1. FC Köln bestätigt Antrag bei der DFL und fordert neue Abstimmung

Auch in Köln protestieren die Fans seit Wochen gegen den Einstieg eines Investors bei der DFL.

Auch in Köln protestieren die Fans seit Wochen gegen den Einstieg eines Investors bei der DFL. IMAGO/Nico Herbertz

Kommt es tatsächlich zur Neuabstimmung über einen Investoreneinstieg bei der DFL? Zumindest hat mit dem 1. FC Köln ein Klub nun offiziell einen Antrag bei der DFL angekündigt, mit dem das DFL-Präsidium vom erteilten Abschlussmandat befreit und die Entscheidung in der Investorenfrage zurück an die 36 Klubs gegeben werden soll.

Nachdem ein entsprechendes Schreiben der Kölner bereits am Donnerstagabend publik geworden war, bestätigten sie tags darauf den Vorgang. "Grundsätzlich trägt der 1. FC Köln das mehrheitliche Votum der DFL-Mitgliederversammlung trotz seiner Gegenstimme uneingeschränkt mit und hat dies im Dezember 2023 auch bereits öffentlich erklärt. Voraussetzung hierfür ist allerdings ein rechtmäßig zustande gekommenes Ergebnis. Die im Raum stehenden Vorwürfe, insbesondere ein möglicher Verstoß gegen die 50+1-Regel, müssen ausgeräumt werden", teilte der FC dazu mit. Das Votum stehe "auf einem sehr fragilen Fundament", hatte die Sportschau aus dem Kölner Brief zitiert.

Bei der geheimen Abstimmung auf der DFL-Mitgliederversammlung im vergangenen Dezember hatte Martin Kind als Geschäftsführer der Profiabteilung von Hannover 96 sehr wahrscheinlich entgegen der Anweisung seines Vereins für die Investorenpläne gestimmt und damit zur nötigen und nur hauchdünn erreichten Zwei-Drittel-Mehrheit beigetragen.

Auch deswegen protestieren die Fanszenen seit Wochen vehement und provozierten zuletzt mehrfach beinahe Spielabbrüche. Am Donnerstag hatte auch der Stammverein von Hannover 96 Vorwürfe gegen die DFL erhoben, währen DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke zur Deeskalation aufrief und erneut Dialogbereitschaft signalisierte.

St. Pauli will den Vorschlag schon "lange vor dem FC in den Umlauf gebracht" haben

Der FC betont in seiner von Vorstand und Geschäftsführung unterzeichneten Stellungnahme "ausdrücklich, dass es keinesfalls Intention seines Antrages ist, in irgendeiner Art und Weise ein Misstrauen gegenüber dem DFL-Präsidium zu bekunden. Vielmehr geht es dem 1. FC Köln um die Herstellung von Rechtssicherheit. Damit einhergehend braucht es Akzeptanz für das Votum der DFL-Mitgliederversammlung bei Mitgliedern, Fans und Öffentlichkeit. Die zunehmende Konfrontation muss durchbrochen werden."

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Offen für eine Neuabstimmung zeigen sich auch noch weitere Klubs - darunter seit Freitag etwa auch Borussia Mönchengladbach -, während andere sich dagegen ausgesprochen haben oder bislang gar nicht öffentlich positionierten. Zweitligist FC St. Pauli hatte dem Blog Millernton am Freitag mitgeteilt, schon "lange vor dem 1. FC Köln genau diesen Vorschlag in einer DFL-Präsidiumssitzung in den Umlauf gebracht" zu haben, es aber Bedenken gebe, dass "eine mögliche neue Abstimmung große juristische Interpretationen zulässt, bis hin zu möglichen Haftungsrisiken vor dem Hintergrund einer formal kaum anfechtbaren Abstimmung und einem großen mehrheitlichen Votum der DFL-Mitglieder, den Investorenprozess zu begehen".

jpe

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