2. Bundesliga

Fortuna Düsseldorf: Setzt die zweite Reihe neue Impulse?

Düsseldorf steckt in kleinem Formtief

Zu wenig Konkurrenz, zu wenige Tore: Setzt die zweite Reihe neue Impulse?

Zwei, die sich in den Fokus spielen wollen: Tim Oberdorf (im Vordergrund) und Jona Niemiec (dahinter).

Zwei, die sich in den Fokus spielen wollen: Tim Oberdorf (im Vordergrund) und Jona Niemiec (dahinter). picture alliance / Eibner-Pressefoto

Gerne erinnert man sich bei der Fortuna zurück an das 5:0 gegen Elversberg - an einen Tag, an dem offensiv nahezu alles passte. Nicht nur bei Vincent Vermeij, der sein bis dato einziges Tor erzielte, sondern auch beim anderen Neuzugang Christos Tzolis, der doppelt traf. Der Grieche erzielte überhaupt an den ersten fünf Spieltagen fünf Treffer, seither kam allerdings keiner mehr dazu.

Die "fetten Tage" scheinen vorerst vorbei, nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg (0/2/1) erfährt das Team von Daniel Thioune eine erste leichte Krise - auch wenn im HSV (0:1) und Hannover 96 (1:1) zwei direkte Konkurrenten gegenüberstanden. Spätestens aber beim 1:1 gegen Osnabrück wurden allen voran offensive Schwächen offenbart. Dass es für die Fortuna nur zu einem 1:1 reichte, lag wohl nicht nur daran, dass Gäste-Trainer Tobias Schweinsteiger das Düsseldorfer System entschlüsselt hatte.

Iyoha als Allzweckwaffe und Lichtblick

Die Ursachen sind andere, wie etwa der fehlende Konkurrenzdruck im kleinen Kader, wenn drei Spieler, die zur U 23 und U 19 gehören, auf die Ersatzbank beordert werden müssen (King Samuel Manu, Daniel Bunk, Klaus Sima Suso). So ist es Fortunas Trainer im Spiel nicht mehr möglich, positionsgetreu zu wechseln. Der einzig größere Lichtblick im Spiel gegen Osnabrück war Torschütze Emmanuel Iyoha. Doch der musste in der Schlussphase von links auf rechts hinten wechseln, weil der für den gesperrten Matthias Zimmermann eingesprungene Takashi Uchino mit den Kräften am Ende war.

Die Formschwäche der Mittelfeldspieler, die zu Beginn der Saison vielleicht über ihren Möglichkeiten gespielt haben und sich aktuell nicht trauen, die für das druckvolle Tempospiel nötigen vertikalen Pässe zu spielen, ist auffällig. Tzolis stehen nach seinem starken Start nun jeweils zwei Gegenspieler auf den Füßen, und somit verblasst sein Stern. Immer noch ist das größte Thema aber die Harmlosigkeit im Düsseldorfer Sturmzentrum. Daniel Ginczek bemühte sich in der krankheitsbedingten Abwesenheit von Vermeij redlich. Aber eine geschickte Vorlage ist für einen Mittelstürmer in 90 Minuten zu wenig.

Oberdorf und Niemiec drängen sich auf

So keimt neue Hoffnung auf bei Spielern, die schon des Öfteren oben anklopfen durften, zuletzt aber wieder in die zweite Reihe gerückt waren. Etwa bei Tim Oberdorf, der jüngst seinen Vertrag bei F95 verlängerte. Er ist bereits 49-mal in der 2. Bundesliga für die Fortuna aufgelaufen, kam in dieser Saison bislang aber nur auf drei Kurzeinsätze als Joker und wurde zuletzt auch immer wieder in der U 23 eingesetzt. Oberdorf trug sich dort im jüngsten Spiel gegen RW Ahlen (4:0) ebenso in die Torschützenliste ein wie Jona Niemiec, der sogar doppelt traf. Der 22-Jährige wurde in dieser Spielzeit bislang sechsmal eingewechselt. Mit den Erfolgserlebnissen der Beiden könnte neuer Schwung die Fortuna nach der Pause beleben.

dos, nkr

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