2. Bundesliga

Zorniger: "Brauchen wieder Fußballer als Schiedsrichter"

Fürth holt im Frankenderby nur einen Punkt

Zornigers Forderung: "Wir brauchen wieder Fußballer als Schiedsrichter"

Alexander Zorniger diskutiert mit Schiedsrichter Robert Hartmann.

Alexander Zorniger diskutiert mit Schiedsrichter Robert Hartmann. IMAGO/Zink

Eigentlich spielte das Kleeblatt eine perfekte erste Halbzeit im 271. Frankenderby gegen den 1. FC Nürnberg. Die Spielvereinigung kaufte dem Club von Beginn an den Schneid ab und führte durch Damian Michalski früh mit 1:0. Das Pressing der Fürther funktionierte gegen einen planlosen Club, nahezu jeder entscheidende Zweikampf ging an das Kleeblatt.

Zur Pause hieß es aber dennoch 1:1, weil Can Uzun einen Elfmeter verwandelte, den Startelfdebütant Orestis Kiomourtzoglou gegen Nürnbergs Florian Hübner verursachte. Der Deutsch-Grieche hielt den Club-Verteidiger im Strafraum einen Tick zu lange fest, was Referee Robert Hartmann aber erst nach einem Hinweis des VAR auffiel. Nach erneuter Betrachtung der Szene zeigte der Unparteiische auf den Punkt, obwohl zunächst niemand einen Strafstoß forderte.

Wir wissen nicht mehr, was gepfiffen wird. Und das schon seit Jahren.

Alexander Zorniger

"Keiner hat es wahrgenommen, auch nicht auf dem Platz", so Alexander Zorniger bei "Sky". Vor allem diese Tatsache sorgte beim Fürther Trainer für Frust. "Ein klarer Indikator: Wenn sich keiner beschwert, dann ist es kein Elfmeter", lautete die klare Meinung Zornigers, der aber noch tiefer ins Detail ging. "Wir wissen nicht mehr, was gepfiffen wird. Und das schon seit Jahren." Wie es besser werden soll? "Wir brauchen wieder Fußballer als Schiedsrichter und keine Regelhüter", so die klare Forderung des 55-Jährigen.

Alleinverantwortlich dafür, dass das Kleeblatt am Ende "nur" mit einem 1:1 vom Platz ging, war diese Entscheidung aber nicht. "Nürnberg hat in der zweiten Halbzeit mehr Druck gemacht, weil wir zu viele Spieler auf dem Platz hatten, die länger nicht gespielt haben", so Zorniger, der insgesamt "ein hoch emotionales und hoch intensives Derby mit einem gerechten Unentschieden" sah.

Zornigers Ansage an Sieb

Über einen seiner Schützlinge wollte der Fürther Trainer aber nochmal gesondert sprechen. "Armindo Sieb hat alles, um ein Bundesligastürmer zu werden", so Zorniger über seinen Joker, der nach seiner Einwechslung eine unglückliche Partie ablieferte. "Er muss aber den Kopf hochnehmen und die Brust raus tun. Normalerweise kocht er Hübner in jedem Duell ab, aber er lässt sich mental aus dem Spiel nehmen", erkannte Zorniger.

Sein selbsternanntes "Kunstprojekt" müsse nun "abliefern", zumal die Konkurrenz in der Fürther Offensive groß ist - und am kommenden Wochenende gegen Karlsruhe nach nun fünf sieglosen Liga-Spielen ein Dreier wieder von Nöten wäre.

tso

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