Bundesliga

Simon Zoller: "Ich hatte vom Kopf her eine schwierige Phase"

Bochums Angreifer zu Gast bei "FE:male view on football"

Zoller: "Ich hatte vom Kopf her eine schwierige Phase"

War lange verletzt: Simon Zoller.

War lange verletzt: Simon Zoller. IMAGO/Lackovic

Weitgehend verletzungsfrei war Simon Zoller bislang durch die Saison gekommen, bis er sich im Heimspiel gegen den SC Freiburg zuletzt eine Muskelverletzung zuzog. Rund zwei Wochen wird der Angreifer ausfallen. Fast schon eine Lappalie im Vergleich zu seinem Kreuzbandriss, den Zoller im Herbst 2021 erlitt - und der ihm nicht nur körperlich zusetzte, wie er in der neuen Folge "FE:male view on football" erklärt.

"Du verlagerst deine ganzen Gedanken auf diese Verletzung und versuchst, alles auszublenden, was für den privaten Bereich echt schwierig ist", sagt Zoller im Interview. "Mittlerweile bin ich ja auch in einem Alter, in dem man nicht mehr weiß, ob es nach so einer Verletzung nochmal funktioniert. Da hatte ich auch vom Kopf her eine schwierige Phase." Er sei in dieser Zeit "froh gewesen, dass ich auch im privaten Umfeld Leute hatte, die mir geholfen haben. Meine Privatsituation ist nun mal öffentlich, das gehört dazu. Das habe ich die letzten zehn Jahre so erleben müssen, daran wächst man."

Hören Sie hier die komplette Folge "FE:male view on football" mit Simon Zoller

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Die Zeit nach der Verletzung war also schwierig, aber auch lehrreich - und mit Erkenntnisgewinnen in Richtung Zukunft verbunden. "Das hat sich in den letzten zwei, drei Jahren ein bisschen verlagert", sagt Zoller. "Mit Verletzungen hat man ja auch viel Zeit, um darüber nachzudenken." Unter anderem durch Gespräche mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Thomas Kessler, der mittlerweile den Lizenzbereich beim 1. FC Köln leitet, sei eine Funktion im Verein auch nach dem Karriereende mehr in seinen Fokus gerückt.

Ich gehe fest davon aus, dass der VfL mein letzter Verein sein wird.

Simon Zoller

"Ich kann mir schon vorstellen, im Verein zu bleiben und da eine gewisse Rolle einzunehmen", blickt Zoller voraus. "Vielleicht nicht in der ersten Reihe, sondern eher im Hintergrund, um Struktur zu geben und etwas zu entwickeln." Dem VfL Bochum, für den er seit 2019 aufläuft, will er jedenfalls die Treue halten. "Ich gehe fast davon aus, dass der VfL mein letzter Verein sein wird, weil ich mich hier einfach extrem wohl fühle", sagt der Offensivspieler. "Ich habe noch ein Jahr Vertrag nach dieser Saison und ich hoffe, dass es hier weitergeht und dass ich dem Verein in irgendeiner Funktion etwas geben kann."

Zwar fühle er sich aktuell noch fit, aber das Ende seiner Laufbahn als Aktiver sei auch absehbar. "Mein Körper wird nicht jünger und ich habe einige Verletzungen gehabt, die einschneidend sind für den Körper", erklärt er offen. "Es wäre nicht ehrlich, wenn ich sagen würde, dass der Körper das nicht merken würde." Auf "zwei, drei Jahre" als Profi hofft Zoller dennoch. "Danach bin ich offen für alles."

Warum er nach eigener Aussage "nicht das angenehmste Kind" war, was er als sein Laster bezeichnet und warum er auf vegane Ernährung setzt, erklärt Zoller in der neuen Ausgabe von "FE:male view on football". Die ganze Folge ist jetzt auf allen digitalen kicker-Kanälen und bei Spotify, Deezer, Google Podcasts, Podimo und iTunes verfügbar!

mib