Wolfsburg macht Druck
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking konnte nach dem 3:0 in Freiburg wieder auf Diego (Muskelfaserriss in der Bauchmuskulatur) zurückgreifen und stellte den Brasilianer für Perisic (Bank) in die Startelf. Stuttgarts Trainer Thomas Schneider tauschte im Vergleich zum 4:2 gegen Hannover zweimal Personal: Niedermeier und Gentner (Knie verdreht) begannen für Schwaab (Knieprellung mit Bluterguss) und Khedira (Bank).
Der VfL startete spielbestimmender in die Partie und übernahm schnell die Kontrolle. Der VfB verhielt sich zunächst abwartender, stand kompakt in der eigenen Hälfte und störte den Wolfsburger Spielaufbau hin und wieder mit aggressivem Pressing. Als Wolfsburg die erste Lücke fand, brannte es gleich lichterloh: Ochs wurde am rechten Flügel steil geschickt und flankte flach an die Strafraumgrenze, wo Arnold aus zentraler Position sofort abzog. Ulreich rettete mit einer Parade (6.).
Werners Treffer zählt nicht - Rodriguez Freistoß passt
Im weiteren Verlauf bauten die Hausherren immer mehr Druck auf. Diego (8.) und Luiz Gustavo (10.) setzten ihre Schüsse ein wenig zu hoch an, Caligiuri prüfte die Reflexe von Ulreich (17.). Von den Gästen kam offensiv hingegen weiterhin wenig. Die Schwaben entlasteten nur selten und kamen kaum zum Abschluss. Ein Konter führte dann aber beinahe zum 1:0 für die Gäste: Ibisevic schickte Werner mit einem Traumpass alleine aufs Tor zu. Benaglio lenkte den Schuss des pfeilschnellen Angreifers aber gerade noch nach oben ab. Der Ball flog hoch weiter Richtung Tor. Knoche startete eine Rettungsaktion, sprang ins Tor und klärte die Kugel. Das Spielgerät hatte die Torlinie wohl schon mit vollem Durchmesser überschritten, Schiedsrichter Deniz Aytekin gab den Treffer aber nicht (30.).
Der VfB hatte kein Glück - und dann kam auch noch das Pech dazu: Rodriguez zirkelte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld aus etwa 38 Metern Torentfernung an die Fünfmetergrenze, wo Naldo das Leder nur knapp verpasste. Dadurch wurde Ulreich aber irritiert und musste zusehen, wie der Ball ohne Fremdkontakt vor ihm aufsprang und dann im Netz einschlug (38.). Stuttgart antwortete mit wütenden Angriffen und kam nun besser auf. Gentners Kopfball aus fünf Metern rauschte nur knapp über die Latte (44.). So ging es mit dem 1:0 in die Pause.
Gentner und Sakai unglücklich - Benaglio rettet mehrfach
Der 16. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel spielte sich das Geschehen lange im Mittelfeld ab. Die Niedersachsen blieben dabei aber die bessere Mannschaft und erhöhten erneut glücklich mit einem direkten Freistoß: Diego trat den Standard auf das rechte Eck. In der Mauer stieg Gentner hoch, doch statt zu klären, fälschte der Kapitän unglücklich ab. Der Ball landete unhaltbar für Ulreich im linken Eck zum 2:0 (53.).
Auch nach dem zweiten direkten Freistoßgegentreffer antworteten die Gäste mit Wut im Bauch - dieses Mal aber mit Erfolg: Ibisevic legte einen Freistoß im Sechzehner für Werner vor den Strafraum ab. Der ging volles Risiko und nahm aus 17 Metern direkt ab. Der Ball schlug links unten im Tor ein (57.). Dieser Treffer gab dem VfB neuen Mut. Nun drängten die Schwaben entschlossen auf den Ausgleich, scheiterten aber reihenweise am glänzend aufgelegten Benaglio. Erst fischte der Torwart einen Sakai-Schuss aus kurzer Distanz aus dem Eck (62.), dann parierte der Schweizer einen Alleingang von Werner (73.) und drehte auch noch einen Gentner-Schuss aus 17 Metern spektakulär um den Pfosten (77.).
Joker Perisic entscheidet die Partie
Gerade in der Drangphase der Stuttgarter setzte Wolfsburg schließlich den Todesstoß. Einen Steilpass klärte Sakai unglücklich, sodass der eingewechselte Perisic freie Bahn hatte. Zwar war Ulreich noch mit einem Reflex dran, doch der Ball sprang ungünstig, sodass der Joker selbst zum 3:1 abstauben konnte (78.). In der Schlussphase waren die Würfel also gefallen und der VfL verwaltete das Ergebnis bis zum Schlusspfiff.
Damit verabschiedet sich Stuttgart in die Winterpause: Da der FC Bayern München bei der FIFA-Klub-WM in Marokko antreten muss, wurde das Spiel gegen den Triple-Sieger auf den 29. Januar verschoben. Wolfsburg muss dagegen noch einmal ran und ist nächste Woche am Sonntag (15.30 Uhr) in Mönchengladbach gefordert.