Nur Okazaki und Arango sorgen für Gefahr
Mainz-Coach Thomas Tuchel tauschte im Vergleich zum 1:1 in Nürnberg dreimal Personal: Choupo-Moting, Malli und Soto begannen für Junior Diaz, Polter und Zimling. Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre sah nach dem 2:1 gegen Schalke keinen Grund für Veränderungen und vertraute zum sechsten Mal hintereinander derselben Startelf.
Die Anfangsphase war ein Hochgenuss für Taktik-Liebhaber. Beide Mannschaften begegneten sich mit Respekt und hielten den Ball lange mit vielen Kurzpässen in den eigenen Reihen. Dabei wurde meist vergeblich auf eine Lücke gewartet. Räume taten sich vor beiden Toren jeweils nur einmal auf: Okazaki wurde mit einem Steilpass in Szene gesetzt und schoss aus halbrechter Position knapp am linken Pfosten vorbei (8.). Auf der anderen Seite zog Arango vom rechten Strafraumeck ab, doch Torwart Karius parierte sicher (13.).
Rasenschach
Ansonsten blieb es in den Strafräumen ruhig. Dafür lieferten sich die Mannschaften eine Rasenschach-Begegnung: Tuchels ließ im 4-1-4-1-System auflaufen. War Gladbach im Ballbesitz, rückten die zentralen Mittelfeldspieler Müller und Soto aggressiv nach vorne und versuchten, den Spielaufbau der Borussen zu unterbinden. Waren die Fohlen tief in der FSV-Hälfte, zogen sich die Nullfünfer wie eine Ziehharmonika zusammen und standen engmaschig rund um den eigenen Sechzehner. Die Gäste fanden so kein Durchkommen und das obwohl die Flügel Herrmann und Arango immer wieder die Seite wechselten und die Sechser Kramer/Xhaka sowie die Außenverteidiger Korb/Wendt sich immer wieder offensiv mit einschalteten. Torlos ging es in die Pause.
Taktische Zwänge werden leicht gelockert
Der 16. Spieltag
Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Tuchel Saller und ließ dafür Soto in der Kabine (46.). An der Spielweise der Mainzer änderte das aber nichts. So ging das große Taktieren weiter. Nach einer Halbchance der Nullfünfer - Choupo-Moting schoss aus zwölf Metern drüber (51.) - wurde Gladbach mutiger und agierte fortan mit mehr Tempo in den Offensivaktionen. Das eröffnete prompt Räume und so verzeichnete der weit aufgerückte Korb eine gute Möglichkeit, schoss vor dem rechten Fünfmetereck aber knapp am linken Pfosten vorbei (58.).
Die deutlich offensivere Einstellung der Borussia eröffnete den Hausherren wiederum Kontermöglichkeiten. Mallis Schuss aus 20 Metern drehte sich nur knapp über den Querbalken (61.). Die Partie war so kurzweiliger als im ersten Abschnitt, auch wenn Hochkaräter bis dahin ausblieben.
Nach einem regelrechten Powerplay am Mainzer Sechzehner bekam Kruse doch noch die große Chance auf den Siegtreffer serviert. Herrmann wurde in die Tiefe geschickt und legte von links auf den Elfmeterpunkt zurück. Dort zog Kruse direkt ab, jagte das Spielgerät aber knapp über die Latte (75.). Danach passierte nichts mehr.
Zum Hinrundenabschluss muss Mainz am nächsten Samstag auswärts beim Hamburger SV antreten. Tags darauf (15.30 Uhr) hat Mönchengladbach Heimrecht gegen den VfL Wolfsburg. Danach geht es in die Winterpause.