Bundesliga

Wie Reuter das Aus für Opare beim FC Augsburg erklärt

Augsburg: Lügen und andere Vorfälle

Wie Reuter das Aus für Opare erklärt

In Lügengeschichten verstrickt und aus dem Kader geworfen: Daniel Opare.

In Lügengeschichten verstrickt und aus dem Kader geworfen: Daniel Opare. imago

Die Worte, mit denen der FCA das Aus für Opare am Samstagabend verkündet hatte, waren ungewohnt scharf: "Daniel Opare hat uns bewusst und trotz der Konfrontation mit Fakten wiederholt belogen. Des Weiteren hat er mehrfach gegen den Verhaltenskodex innerhalb der Mannschaft verstoßen", begründete Stefan Reuter in einer Vereinsmitteilung.

Nach dem Sieg gegen Frankfurt erläuterte der Manager die Maßnahme. Dass sich Opare unter der Woche mit Schalke-Trainer Domenico Tedesco und Sportvorstand Christian Heidel getroffen habe, bezeichnete Reuter angesichts des auslaufenden Vertrags als "legitim". Dass es Bilder von diesem Treffen gab, wertete er immerhin noch als "unglücklich".

Spielersteckbrief Opare
Opare

Opare Daniel

FC Augsburg - Vereinsdaten
FC Augsburg

Gründungsdatum

08.08.1907

Vereinsfarben

Rot-Grün-Weiß

mehr Infos
Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
53
2
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
35
3
RB Leipzig RB Leipzig
35

Was den FCA aber wütend machte, war, wie sich Opare sowie dessen Bruder und Berater herauszureden versuchten. "Sie haben uns an den Haaren herbeigezogene Geschichten aufgetischt", sagte Reuter. Opare habe auf der Version beharrt, dass er sich in Düsseldorf lediglich mit Landsmann und Schalke-Neuzugang Abdul Rahman Baba zum Essen getroffen habe. Tedesco und Heidel seien dann nur zufällig zu ihm an den Tisch gekommen. Dumm nur, dass Heidel sowohl gegenüber Reuter als auch öffentlich bestätigte, es habe sich um ein gewolltes Kennenlerngespräch gehandelt...

Reuter: "Das war totaler Schwachsinn..."

Nach der Konfrontation mit diesen Fakten hätten sich Opare und dessen Berater immer weiter in Lügengeschichten verstrickt, berichtete Reuter: "Das war totaler Schwachsinn mit 0,0 Prozent Wahrheitsgehalt. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht." Dieses Fass muss bereits vorher ziemlich voll gewesen sein. Reuter berichtete von Vorfällen auf dem Trainingsplatz sowie in der Kabine, auf die er nicht näher eingehen wollte. Sie müssen aber gravierend gewesen sein: "Wegen Kleinigkeiten verabschiedet man keinen Spieler, der durchaus Qualität hat."

Nach zwei schwierigen Jahren, in denen er auch immer wieder durch Undiszipliniertheiten aufgefallen war, hatte sich Opare in der Hinrunde beim FCA durchgesetzt und überzeugt. In den vergangenen Wochen sei er aber "wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen", meinte Reuter. Der FCA sieht deshalb keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit. Dies sei nicht vereinbar mit Werten wie Bodenständigkeit, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit für die der Verein stehe. Insofern war die harte Entscheidung konsequent und nachvollziehbar.

Opare: Noch kein Angebot

Der FCA zog sein Angebot zur Vertragsverlängerung zurück, Opare soll sich kurzfristig einen neuen Verein suchen. Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga oder nach England ist nach Ende des Transferfensters nicht mehr möglich. In mehrere andere Länder könnte der Ghanaer aber noch wechseln. Bisher gebe es noch kein Angebot, betonte Reuter: "Man muss die nächsten Tage abwarten, ob nicht doch eine Offerte für ihn kommt." Ob der Außenverteidiger ablösefrei gehen könne, ließ Reuter offen: "Es kommt sicher immer auf den Interessenten an." Der FCA bietet Opare vorübergehend ein adäquates individuelles Training an. Es sieht aber nicht danach aus, dass der 27-Jährige dieses Angebot nutzen möchte. Am Samstag räumte er bereits seinen Spind.

David Bernreuther

Spieltagsbilder 21. Spieltag 2017/18