2. Bundesliga

"Wie im Film": Kuhinjas Traum wird Wirklichkeit

Regionalliga-Neuzugang feiert klasse Einstand

"Wie im Film": Kuhinjas Traum wird Wirklichkeit

Konnte das Erlebte nach dem Abpfiff gar nicht verarbeiten: Magdeburgs Last-Minute-Torschütze Emir Kuhinja (Mitte).

Konnte das Erlebte nach dem Abpfiff gar nicht verarbeiten: Magdeburgs Last-Minute-Torschütze Emir Kuhinja (Mitte). IMAGO/Christian Schroedter

Es lief bereits die vierte Minute der Nachspielzeit, da entschied sich Magdeburgs Trainer Christian Titz in Emir Kuhinja seinen letzten vermeintlichen Trumpf ins Spiel zu werfen. Für den 21-jährigen Angreifer waren es die ersten Profiminuten überhaupt, war er doch erst am 26. Januar von Regionalligist SGV Freiberg in die 2. Bundesliga gewechselt. Und das Debüt hätte nicht besser verlaufen können. Etwas mehr als eine Minute nach seiner Einwechslung brachen alle Dämme in der MDCC-Arena, die über den Last-Minute-Ausgleich jubelte.

Nach Timon Weiners Fußabwehr gegen den eingewechselten Tatsuya Ito, der den Kielern mächtig Probleme bereitete, stand Kuhinja goldrichtig und musste die Kugel nur noch ins leere Tor einschieben. "Es ist gerade alles wie im Film. Das hätte ich mir nicht besser erträumen können", schilderte der Neuzugang emotional am "Sky"-Mikrofon. "Ich kann es selbst nicht glauben, ich bin sprachlos und habe keine Worte." Allzu überraschend war der Treffer für ihn aber gar nicht, erzählte Kuhinja doch, dass er in der Nacht von Donnerstag auf Freitag "geträumt habe, dass es so kommt, dass ich ein Tor mache".

So habe ich uns seit ich hier bin noch nicht gesehen.

Magdeburgs Trainer Christian Titz über die erste Halbzeit

"Ich habe ihm gesagt: Viel Spaß und genieß es", gab Trainer Christian Titz seine Worte bei der Einwechslung preis. "Es freut mich unglaublich für ihn, das war für uns als Mannschaft heute sehr wichtig." In der Tat: Mit 23 Punkten hatte der FCM vor Spielbeginn nur drei Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Bei aller Freude musste Titz aber auch feststellen, dass die erste Halbzeit seiner Mannschaft "schlecht" war. "So habe ich uns seit ich hier bin noch nicht gesehen", gab der Coach zu. Auf die schwache Leistung folgte in Durchgang zwei dann aber die mehr als passende Reaktion, in der "wir den Gegner hinten reingedrückt haben". Der 52-Jährige ließ außerdem durchklingen, "eigentlich den Sieg aus den Händen" gegeben zu haben. Bezeichnend waren sicherlich Luc Castaignos' Fehlschuss vom Elfmeterpunkt und Alexander Nollenbergers Versuch an die Latte. Am Ende sei Titz aber "froh, unentschieden gespielt zu haben".

Brisante Gegner in den kommenden Wochen

Wie wichtig der Punktgewinn ist, zeigt der Blick auf das kommende Programm. Bereits am Samstag in einer Woche dürfen die Magdeburger erneut vor heimischer Kulisse gegen den nächsten Aufstiegsaspiranten, den FC St. Pauli antreten. Danach folgen Duelle in Berlin und daheim gegen Schalke 04. Auf den 1. FC Magdeburg kommen richtungsweisende Wochen zu. Wenn der FCM dann auch die Leistung aus dem zweiten Durchgang abrufen kann, dürften die Abstiegssorgen schnell verfliegen.

hob

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