Bundesliga

Weniger Polizei, weniger Konflikte: Lob für NRW-Pilotprojekt

DFL hält neue Strategie für "vielversprechend"

Weniger Polizei, weniger Konflikte: Lob für NRW-Pilotprojekt

Bei mehreren Spielen in NRW hielt sich die Polizei diese Saison deutlich zurück - mit positiven Folgen.

Bei mehreren Spielen in NRW hielt sich die Polizei diese Saison deutlich zurück - mit positiven Folgen. imago

Weil sich die Zahl der Fußballpartien in Nordrhein-Westfalen in dieser Saison noch einmal erhöhte, entschied sich das Innenministerium für einen mutigen Schritt - der nun Schule machen könnte. Die Strategie, bei gewissen Spielen deutlich weniger Polizei einzusetzen, hat sich in der ersten Phase jedenfalls bewährt.

"Bei den im Pilotprojekt erfassten Ligaspielen ist es uns gelungen, den Polizeieinsatz um rund 21 Prozent zu reduzieren", gab Innenminister Ralf Jäger am Freitag in Düsseldorf bekannt. Unter anderem verzichtete die Polizei auf eine enge Begleitung der Fans auf dem Weg zum Stadion. "Da gibt es eine gewisse Tradition, dass die Polizei vorne weg fährt - unsere Experten sagen dazu, dass das nicht sein muss", hatte Jäger Anfang August erklärt, als er das Projekt vorstellte .

Nun zeigte sich, dass dieses Vorgehen "den Einsatz für die Polizei vereinfacht und auch das Konfliktpotenzial zwischen Fans und Polizisten verringert", so Jäger. Auch die DFL zeigte sich am Freitag angetan von der ersten Zwischenbilanz: "Der Pilotversuch des Landes Nordrhein-Westfalen hat sich offensichtlich gelohnt", teilte der Ligaverband mit.

"Das wird sicherlich auch in anderen Bundesländern Beachtung finden"

"Die vorliegenden Zahlen unterstreichen: Wenn alle Beteiligten in ihrem jeweiligen Bereich an Verbesserungen arbeiten und nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sind Lösungsansätze im Sinne der Sache möglich", heißt es in der Stellungnahme weiter. "Der Weg, bei Spielen mit voraussichtlich geringerem Konfliktpotenzial weniger Polizei einzusetzen, hat sich als vielversprechend erwiesen. Sicherlich wird der Pilotversuch auch in anderen Bundesländern Beachtung finden."

Daran glaubt auch der DFB: "Es zeigt, dass die Fans bereit sind, mehr Verantwortung zu übernehmen", sagte Hendrik Große Lefert, der DFB-Sicherheitsbeauftragte, am Freitag. "Wir sind überzeugt davon, dass dieser Versuch eine tiefgehende Analyse und Prüfung einer langfristigen Umsetzung lohnt."

Risikospiele, etwa das Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) bleiben von dem neuen Konzept weiterhin unangetastet. Zudem stellte Jäger klar: "Die Polizisten gehen auch weiterhin konsequent gegen jede Form von Gewalt vor. Die NRW-Polizei sorgt weiter für die Sicherheit rund um die Stadien."