Bundesliga

Weil er einfach und gut spielt: Kovac lobt "Garant" Lacroix

Wie der Wolfsburger zurück zu alter Klasse findet

Weil er einfach und gut spielt: Kovac lobt "Garant" Lacroix

Aktuell in Form: Maxence Lacroix.

Aktuell in Form: Maxence Lacroix. IMAGO/Kirchner-Media

Der Gedanke, dass er womöglich nur ein "One-Season-Wonder" ist, machte schon die Runde. In der Saison 2020/2021 überragte Maxence Lacroix, gehörte zu den Shootingstars beim VfL Wolfsburg und der Liga. Er zog mit den Niedersachsen in die Champions League ein und wollte dennoch weg. RB Leipzig lockte mit Millionen, der VfL blockte ab, und Lacroix stürzte ab.

Gehörte der Franzose im Sommer 2021 in der kicker-Rangliste noch zur "Internationalen Klasse", so fand er anschließend keine Aufnahme mehr in diesem Ranking. Zu fehlerhaft agierte er, zu anfällig wurde er, bisweilen verlor der Innenverteidiger sogar seinen Stammplatz. Im Nachhinein dachten sie sich beim VfL, wäre es vielleicht besser gewesen, das Leipziger Angebot von knapp über 20 Millionen Euro anzunehmen.

Trapp lenkt den Lacroix-Kopfball an die Latte

Stattdessen aber verlängerte Lacroix seinerzeit in Wolfsburg, ließ sich eine Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro geben, die schließlich niemand zu aktivieren bereit war. Der Abwehrmann hatte mit sich und seinem Körper zu kämpfen, Ende der vergangenen Saison zog er sich eine schwere Schulterverletzung zu, die einen fleißigen und disziplinierten Spieler im Sommer forderten.

Lacroix ließ sich offensichtlich nicht hängen, schüttelte auch sämtliche Wechselgedanken ab und präsentiert sich nun wie zu besten Zeiten. Gegen Frankfurt gewann er 86 Prozent seiner Zweikämpfe, in vier Luftduellen behielt er immer die Oberhand und erzielte beinahe seinen dritten Bundesligatreffer im VfL-Trikot - Eintracht-Keeper Kevin Trapp lenkte seinen Kopfball jedoch an die Latte.

Kovac: "Maxence ist ein Garant dafür, dass wir wenig zulassen"

Was am nächsten guten Lacroix-Auftritt nichts änderte (kicker-Note 2,5), dieser war eine Bestätigung der bisherigen Spiele. "Maxence", lobt Trainer Niko Kovac, "macht einen richtig guten Job seit Beginn der Saison." Der Schlüssel dazu liegt offenbar darin, dass sich der Verteidiger auf die simplen Dinge des Spiels konzentrieren soll. "Er versucht, einfach zu spielen", erläutert der Trainer, "er verkompliziert nicht. Wenn er das macht, ist er mit seiner Aggressivität, Robustheit und Stellungsspiel eine Bank hinten." Mehr noch: "Er ist ein Garant dafür, dass wir wenig zulassen."

Sechs Gegentore in sechs Spielen sind der Beleg für eine stabile Defensive, in der Lacroix auf der rechten Seite im Abwehrzentrum nun wieder seinen Stammplatz sicher hat. Sebastiaan Bornauw kommt nicht mehr vorbei an dem 1,90-Meter-Verteidiger. Ist er wieder der Lacroix, den die Wolfsburger aus seiner famosen Debütsaison kennen? Nein, wehrte der mit 23 Jahren immer noch junge Franzose zuletzt schon ab: "Ich bin ein neuer Maxence." Gereift, verantwortungsbewusst. Und offenbar doch kein "One-Season-Wonder".

Thomas Hiete

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt